[Abdruck aus dem Christian Science Sentinel vom 19. August 1939]
Wenn eine Zweigorganisation Der Mutterkirche beabsichtigt, einen christlich-wissenschaftlichen Vortrag zu veranstalten, trifft sie sorgfältige Vorbereitung, damit jeder mit dieser Tätigkeit zusammenhängende Schritt harmonisch und würdig unternommen wird. Der Vortragsausschuß und die Kirchenmitglieder tun andachtsvolle Arbeit in der Erwartung, daß die von dem Redner gesprochenen Wahrheitsworte das empfängliche Denken erreichen und „hundertfältig Frucht” tragen.
Die Vorbereitungsarbeit sollte natürlich die rücksichtsvolle Aufmerksamkeit in sich schließen, daß für Fremde und Neulinge in der Christlichen Wissenschaft ausreichend Sitzplätze vorgesehen werden. Es ist schon vorgekommen, daß die Besucher eines christlich-wissenschaftlichen Vortrags hauptsächlich aus Mitgliedern der Zweigkirchen und der Vereinigungen in Nachbargemeinden bestanden, die früh kamen, um gute Sitzplätze zu erhalten. Kommen dann kurz vor Beginn des Vortrags Fremde, so müssen diese in anschließenden Räumen oder Gängen, wo der Vortrag manchmal kaum zu hören ist, sitzen oder stehen. Infolgedessen kann der erwartete volle Segen ausbleiben. Und doch wurde der Vortrag gerade für diese Gäste veranstaltet. Wenn ein Christlicher Wissenschafter einen Freund begleitete, der zum erstenmal einen christlich-wissenschaftlichen Vortrag besucht, so würde er natürlich wünschen, daß diesem Freund nach Möglichkeit erleichtert wird, die Botschaft zu empfangen, und er würde, wenn es notwendig wäre, ihm gern feinen eigenen Sitzplatz abtreten. Natürlich sieht er genau so eifrig darauf, daß alle anderen neuen Gäste ebenso reichlich Gelegenheit haben sollen, an dem „Festmahl der Seele” (The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany, S. 263), das bereitet worden ist, teilzunehmen.
Es wird auf verschiedene Arten dafür gesorgt, daß die Fremden bei unseren Vorträgen gute Plätze erhalten. Letztes Jahr veranstaltete eine Zweigkirche in einem großen Theater in ihrer Nähe zwei Vorträge, wozu die allgemeine Öffentlichkeit eingeladen wurde. Außerdem wurden im eigenen Kirchengebäude zwei Vorträge gehalten, die nur in der eigenen Gemeinde angekündigt wurden. Auf diese Art wurde einer größeren Zahl Fremden Gelegenheit geboten, diese beiden Vorträge zu hören, anstatt die Sitzplätze von Mitgliedern anderer Zweigkirchen besetzt zu haben. Persönliche Einladungen wurden von Mitgliedern an ihnen bekannte empfängliche Personen in der Nachbarschaft gesandt. Es wurde nichts unversucht gelassen, für diese Gäste angemessen zu sorgen; die besten Sitzplätze wurden für die Fremden freigelassen. Es wurde beobachtet, daß viele Einwohner und Geschäftsleute in der unmittelbaren Nachbarschaft diese beiden Vorträge besuchten. In Der Mutterkirche ist es seit mehreren Jahren der Brauch, bis 10 Minuten vor Beginn des Vortrags eine Anzahl Sitzplätze im Zuhörerraum für Neulinge und Personen zu reservieren, die besonderen Grund haben, in der Nähe des Redners zu sitzen. Für diese reservierten Sitzplätze werden Karten ausgegeben. Viele Zweigkirchen handeln nach einem ähnlichen Verfahren. Die Mitglieder der Kirche, die den Vortrag veranstaltet, sind die Gastgeber; sie sind natürlich gegenwärtig, ihre Gäste zu begrüßen und zu sehen, daß sie gute Plätze bekommen.
Das Problem, bei einem christlich-wissenschaftlichen Vortrag für die Fremden zu sorgen, wird am befriedigendsten ausgearbeitet werden, wenn sich die Christlichen Wissenschafter selber der Höflichkeit bewußt sind, die sie der Öffentlichkeit schulden, die sie zu Gaste laden.
[Abdruck aus dem Christian Science Sentinel vom 16. September 1939]
Ein christlich-wissenschaftliches Kirchengebäude ist das Ergebnis des Beweises der Mitglieder, indem es das Gebet, die Heiligung, die Selbstverleugnung und das Wachstum von Monaten und manchmal von Jahren darstellt. Die Christlichen Wissenschafter haben allgemein das Empfinden, daß ihre Kirchengebäude nur für die regelmäßigen Gottesdienste und Tätigkeiten einer christlich-wissenschaftlichen Kirche benützt werden sollten. Gelegentlich erhebt sich jedoch die Frage, ob es angebracht sei, die Benützung eines Zweigkirchengebäudes für andere Zwecke zu erlauben.
Es wäre ungewöhnlich, wenn eine christlich-wissenschaftliche Kirche oder Vereinigung ihre Kirchenräume zur Veranstaltung irgend welcher Unterhaltung oder zur Abhaltung von Versammlungen von Vereinen benützte, die keine offizielle Beziehung zu der Kirche oder der christlich-wissenschaftlichen Bewegung haben, gleichviel ob sie aus Christlichen Wissenschaftern bestehen oder nicht. Dies gilt auch für Räume, die Zweigkirchen oder Vereinigungen für ihre Gottesdienste oder Lesezimmer während der Stunden benützen, wofür sie sie gemietet haben. Es wird nicht erwartet, daß ein Teil eines christlich-wissenschaftlichen Kirchengebäudes oder Grundstücks zum Betrieb eines persönlichen Geschäftsunternehmens oder eines mit der Kirche nicht zusammenhängenden Wohltätigkeitsunternehmens verwendet wird. Folgende Auskunft dürfte beachtenswert sein.
In der Treuhandsurkunde betreffs Übertragung von Grundstücken für das Gebäude Der Mutterkirche sah unsere Führerin Mary Baker Eddy vor, daß der Vorstand nicht „gestatten” darf, „daß besagtes Kirchengebäude oder ein Teil desselben zu einem andern Zweck als für die gewöhnlichen und gebräuchlichen Zwecke einer Kirche benutzt werde” (Anhang zum Handbuch Der Mutterkirche von Mrs. Eddy, S. 131). Obgleich diese Bestimmung besonders Der Mutterkirche gilt, lassen sich viele Zweigkirchen davon leiten, wenn sie über Fragen betreffs der Benützung ihrer Gebäude beschließen.
Vor mehreren Jahren wurde nach sorgfältiger Erwägung beschlossen, daß das ursprüngliche Gebäude Der Mutterkirche in Übereinstimmung mit den Bestimmungen des Artikels XXIII, Abschnitt 11 des Kirchenhandbuchs den Versammlungen der Schülervereine von Lehrern in Boston und Umgegend zur Verfügung gestellt werden könne. Eine hierauf bezügliche Bekanntmachung wurde in einer Erklärung mit der Überschrift „Von den Direktoren” im Christian Science Sentinel vom 13. Oktober 1923 veröffentlicht. Seitdem steht der Kleiderraum der ursprünglichen Kirche und der Sonntagsschulraum des Erweiterungsbaus Der Mutterkirche Lehrern der Christlichen Wissenschaft, die in Boston lehren und die ihren Klassenunterricht in diesen Räumen zu erteilen wünschen, kostenfrei zur Verfügung. Die Zweigkirchen bestimmen natürlich selber, ob sie Lehrern oder Schülervereinen in ihrer Stadt zum gleichen Zweck Raum in ihren Gebäuden zur Verfügung stellen wollen.
