Die Konsistenz der Christlichen Wissenschaft liegt darin, daß sie die Einheit Gottes und Seiner Idee, die Einheit von Ursache und Wirkung und von Lehre und Leben annimmt. „Konsistenz” ist von zwei lateinischen Wörtern abgeleitet, die „zusammen” und „stehen” bedeuten. „Setzt entweder einen guten Baum, so wird die Frucht gut; oder setzt einen faulen Baum, so wird die Frucht faul”, sagte Jesus.
Der Unterschied zwischen der von Jesus gelehrten und von Mrs. Eddy entdeckten Wissenschaft des Christentums und anderen großen Religionslehren besteht darin, daß die Christliche Wissenschaft in Wurzel und Zweig konsistent ist. Was sie feststellt, ist kein Versuchen und kein Vermuten, sondern ist schon geoffenbart und als der Wille Gottes festgesetzt, der im Lichte der göttlichen Intelligenz angenommen und als Beweis eines Verständnisses angewandt werden soll, das nur jenen Gesetzen gehorsam ist, die die göttliche Weisheit verordnet hat.
„Wir müssen tief in die Wirklichkeit hineinschauen”, lesen wir auf Seite 129 in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” von Mary Baker Eddy, „anstatt nur den äußeren Sinn der Dinge anzunehmen. Können wir Pfirsiche von einer Kiefer sammeln oder die Harmonie des Seins von der Disharmonie lernen?”
Große Denker haben erklärt, daß das Böse eine Verneinung, ein Schatten ist, und daß die materielle Erscheinung das Erzeugnis des Denkens ist. Aber sie konnten ihre Erklärungen nicht in die Tat umsetzen; die sie umgebende widerspruchsvolle Welt veränderlicher Erscheinungen beherrschte immer noch ihre Handlungen und trübte ihr Urteil. Infolgedessen hat seit der erhabenen Konsistenz Jesu, die seine Worte und seine Taten kennzeichnet, und die keine Macht anerkennt außer der, die von Gott kommt, die widersprechende Art des Predigens und Betätigens im Leben der Menschen die Religion ebensosehr zu einem Schlachtfeld wie zu einem Sammelplatz gemacht. Nur die Wissenschaft des Gemüts kann in den Herzen der Menschen wiedereinsetzen und erhalten, was sterbliche Unwissenheit und materielle Gesinnung anscheinend getrennt haben. Nur das Bewußtsein der Liebe, die in ihrer Allmacht und Allgegenwart Unzertrennlichkeit ausdrückt, kann die Menschen von dem befreien, was mit sich selbst uneins ist.
„Die göttliche Wissenschaft des Menschen ist zu einem einheitlichen Gewebe der Beständigkeit gewoben, ohne Naht oder Riß”, lesen wir auf Seite 242 in Wissenschaft und Gesundheit. „Bloße Spekulation oder bloßer Aberglaube hat keinen Teil an dem göttlichen Gewand, während die Inspiration das Christusgewand der Gerechtigkeit in allen seinen Teilen wiederherstellt”. Die Mutmaßungen der materiellen Wissenschaften und der materiellen Weltanschauungen, der aus falschen Gottesbegriffen entstandene vielgestaltige Aberglaube, der den mannigfaltigen Glaubensbekenntnissen und Kirchenlehren zugrunde liegt, waren die Unbeständigkeiten, die die Allwissenheit verneinen und die immergegenwärtige Liebe entehren. Diese Unbeständigkeiten brachten in den ersten Jahrhunderten der christlichen Lehre und auch später Finsternis und Verfall mit sich; sie trübten vorübergehend das Licht geistiger Wirklichkeit und verdunkelten es manchmal fast ganz. Daher waren die Gedanken der Menschen so hilflos in der Gewalt der Sektiererei und der Frömmelei, wie ihr Körper in der Gewalt des Experimentierens und der Quacksalberei war. Als sie Gott als das All in allem aus den Augen verloren, hatte es den Anschein, daß ihnen sogar der Teil des göttlichen Gewandes, den sie sich aneignen zu können glaubten, fast, wenn nicht ganz, verloren ging.
Mit dem Kommen geistiger Erleuchtung durch die Christliche Wissenschaft, die die Menschen zu dem einfachen, unwiderleglichen rechten Denken Christi Jesu zurückführt, ist das ganze Gewand wiederhergestellt; die Menschen erkennen nun, daß Gott nicht in weiter Ferne, sondern gegenwärtig ist! Sie finden, daß Er, wie Jesus Ihn uns zeigte, bereit ist, sowohl Gesundheit als auch Gerechtigkeit wiederherzustellen.
Mrs. Eddy wußte, daß es in der Unversehrtheit des Seins, das die Einheit des Prinzips und seiner Idee ausdrückt, nichts Widersprechendes, nichts Unvollkommenes geben kann. Sie verlangte von ihren Nachfolgern, was niemand verlangt hat, seit der Meister erklärte: „Darum sollt ihr vollkommen sein, gleichwie euer Vater im Himmel vollkommen ist”. Bon dem Christlichen Wissenschafter wird unnachgiebig, unzweideutig gefordert, stündlich in die Tat umzusetzen, was er als wahr und daher als beweisbar erkennt. Der Mathematiker, der das Prinzip seines Fachs annimmt und dessen Regel versteht, weiß, daß nur Konsistenz bei seiner Anwendung und Ausübung zu Ergebnissen führen kann; es steht ihm kein anderer Weg offen. Und er hat das Vertrauen, daß er durch Treue und Beharrlichkeit gewinnen wird. Ein Teil des göttlichen Gewandes genügt nicht, Christlichkeit auszudrücken; geistiges Wissen enthüllt, daß uns das ganze Gewand, ohne Naht oder Riß, in seiner ganzen Einfachheit und Erhabenheit gehört.
Da sich die Menschen nicht mehr bemühen, Gutes und Böses miteinander in Einklang zu bringen, zu glauben, daß eine widerspruchsvolle Welt der Wille Gottes oder ein unerforschliches Verhängnis sei, über das sie keine Macht haben, sondern die Voraussetzung und die Schlußfolgerung der Allheit Gottes und daher der Nichtsheit des Bösen anerkennen, beginnen sie zu beweisen, daß der Baum gut ist, und daß daher die Frucht auch gut ist. Sie beweisen, daß in ihnen etwas ist, was—nicht mehr widerspruchsvoll—den Menschen das göttliche Gleichnis konsistent ausdrücken sieht.
In dieser Weise entsprechen sie mit stets wachsender Überzeugung Mrs. Eddys Worten siegreicher Versicherung auf Seite 12 in „Christian Science versus Pantheism”: „Die Christliche Wissenschaft ist unumstößlich—von der scharfen Spitze dreister Mutmaßung, von dürftiger Weltweisheit oder menschlichen Erfindungen unverletzt. Sie ist göttlich wahr, und jede Stunde in Zeit und Ewigkeit wird unerschütterlicher für ihre praktische Wahrheit zeugen”.
