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Der christlich-wissenschaftliche Pastor

Aus der Mai 1939-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Wie der Psalmist, der erklärte: „Ich freute mich über die, so mir sagten: Lasset uns ins Haus des Herrn gehen”, so sind die Christlichen Wissenschafter freudige und treue Kirchgänger, weil sie das Wort Gottes lieben und verehren gelernt haben. Wie viele Besucher der christlich-wissenschaftlichen Gottesdienste sind nicht schon durch diese Gottesdienste gesegnet, erleuchtet, geheilt und geistig erbaut worden! Es gibt keinen mächtigeren Prediger als das Wort Gottes, und der christlich-wissenschaftliche Gottesdienst macht von diesem heilsamen mächtigen Einfluß in vollem Maße Gebrauch, da Heilung und Erneuerung der Höhepunkt wirksamen Predigens sind.

Jesus war ein erfolgreicher Prediger, weil er heilte, wenn er predigte. Im Evangelium des Matthäus lesen wir: „Jesus ging umher im ganzen galiläischen Lande, lehrte in ihren Schulen und predigte das Evangelium von dem Reich und heilte allerlei Seuche und Krankheit im Volk”. Aufmerksame Ohren nahmen begierig die göttliche Botschaft auf, die Mutlosigkeit durch Hoffnung ersetzte, Sünde durch Reinigung des Herzens tilgte, Furcht durch das Verständnis der Liebe beseitigte, die Leidtragenden befreite und die Krüppel heilte. Christus Jesus konnte das göttliche Wort mit dem davon unzertrennlichen heilenden Einfluß predigen, weil er klar erkannte, daß er und der Vater eins sind. Und unsere Führerin Mrs. Eddy hatte ein solch tiefes Gottesverständnis verbunden mit der geistigen Fähigkeit, es mitzuteilen, daß viele Zuhörer geheilt wurden, wenn sie predigte. Einige der Heilungen, die das Ergebnis ihrer Predigten waren, sind auf Seite 15 und 16 ihres Buchs „Rückblick und Einblick” berichtet.

In der Christlichen Wissenschaft erreicht heute das heilige Wort mit seinem heilenden Einfluß die Welt durch das unpersönliche Predigen der Bibel und des christlich-wissenschaftlichen Lehrbuchs „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” von Mary Baker Eddy, die „eine von der Wahrheit ungetrennte Predigt” bilden, „die durch keine menschlichen Hypothesen verfälscht und beschränkt wird und göttlich autorisiert ist” (erklärende Bemerkung im christlich-wissenschaftlichen Vierteljahrsheft).

Göttlich geführt verordnete Mrs. Eddy die gegenwärtige Form des christlich-wissenschaftlichen Gottesdienstes auf einer unpersönlichen geistigen Grundlage des Heilens und Lehrens. Ehe die ursprüngliche Mutterkirche eröffnet wurde, fand persönliches Predigen statt, das sich aber als unzulänglich erwies, die erhabenen Höhen des geoffenbarten Worts zu erreichen, das denen, die nach Gerechtigkeit hungern, Heilung, Frieden und Freude bringt. In einem Briefe, worin Mrs. Eddy den christlich-wissenschaftlichen Vorstand zur Änderung der Gottesdienstordnung ermächtigte, schrieb sie: „Die Bibel und ‚Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift‘ soll hinfort der Pastor Der Mutterkirche sein. Dies wird zur Vergeistigung des Denkens führen. Persönlichem Predigen haften mehr oder weniger menschliche Ansichten an, während das reine Wort Gottes nur die lebendige, gesundheitspendende Wahrheit enthält” (Die Mutterkirche von Joseph Armstrong, 1937, S. 75, 76).

Das von persönlichem Einfluß oder persönlicher Ansicht freie christlich-wissenschaftliche Predigen bewahrt die Inspiration der Bibel und die Reinheit von Mrs. Eddys Offenbarung; es erklärt das göttlich eingegebene Wort wissenschaftlich, während es die Lebenskraft der allmächtigen, heilenden geistigen Wahrheit bewahrt. Das Wort Gottes verbreitet sich durch seine eigene Lebenskraft. Es findet Aufnahme, wo das empfängliche Herz einen Platz dafür bereitet hat. Je klarer die Leser sehen, daß Gott Seiner eigenen Botschaft die nötige Lebenskraft gibt, desto besser werden sie Seinem Wort Ausdruck verleihen. Je mehr sich die Leser bei ihrem Lesen auf das göttliche Gemüt als Quelle der Intelligenz, der Fähigkeit, der Tragweite und des Ausdrucks verlassen, desto klarer wird die Lektion als Gottes Botschaft aufgenommen werden. Je gewissenhafter sich jeder einzelne in der Gemeinde zur Empfänglichkeit vorbereitet, desto mehr werden alle die Kraft des Wortes Gottes anerkennen, desto fester wird ihre Überzeugung von der Wahrheit und desto größer die daraus folgende Erleuchtung und Heilung sein.

Wenn wir mit der einen Absicht in die Kirche gehen, unserem unpersönlichen Pastor, der Bibel und Wissenschaft und Gesundheit, zuzuhören, werden wir wohl kaum geneigt sein, die Leser zu tadeln; denn unsere ganze Aufmerksamkeit ist nur dem Hören des reinen Wortes Gottes gewidmet, das aus dem Heiligtum der Liebe kommt. Je unpersönlicher wir die in unseren Gottesdiensten ausgedrückte Wahrheit machen, desto höher werden wir uns erheben, die Gegenwart des ewigen Christus zu erfassen. Unsere Führerin schreibt (Miscellany, S. 147): „Laßt die Bibel und das christlich-wissenschaftliche Lehrbuch das Evangelium predigen, das die Kranken heilt und der Leute Sinn der Christlichen Wissenschaft erleuchtet. Dieses Predigen, das die leiblichen, sittlichen und geistigen Bedürfnisse der Menschheit erreicht, wird im Namen des allmächtigen Gottes die Wahrheit verkündigen, die heute wie vor alters fähig ist, Sünde und Krankheit zu heilen”.

Heilung sollte in unseren Gottesdiensten so gewiß erwartet werden wie in den Sprechzimmern der Ausüber. Das eine Gemüt ist der einzige Heiler. Und ist dieses eine Gemüt nicht die allgegenwärtige, allmächtige Wahrheit, die ihre heilende Gegenwart und Kraft im Bewußtsein jedes Besuchers der christlich-wissenschaftlichen Gottesdienste entfaltet? Sollten wir staunen, daß in diesen Gottesdiensten Heilung stattfindet? Sollten wir das Heilen nicht als natürliche Folge ansehen und es immer erwarten? Es sollten immer mehr dankbare Besucher einer Mittwochzeugnisversammlung Zeugnis über Heilungen ablegen, die sie durch das Hören des Wortes Gottes erfahren haben.

Eine Dame, die in einer Mittwochabendversammlung geheilt wurde, sagte, sie sei den Tag über so krank gewesen, daß sie nicht wußte, wie sie das Abendessen zubereiten konnte, obgleich sie gewissenhaft angewandt hatte, was sie von der Christlichen Wissenschaft verstand. Aber sie führte die erforderliche Arbeit mühsam zu Ende mit der Absicht, nachher sofort zu Bett zu gehen. Dann fiel ihr ein, wie sie schon einmal dadurch geheilt worden war, daß sie treu auf ihrem Platze in der Sonntagsschule gewesen war; und sie beschloß, daß trotz des unharmonischen materiellen Augenscheins ihr rechter Platz an diesem Abend in der Kirche sei. Demütig die Wahrheit suchend und dafür empfänglich, wurde sie während der Versammlung vollständig geheilt; und noch vor Schluß des Gottesdienstes drückte sie ihre Dankbarkeit für die Heilung aus, indem sie darüber Zeugnis ablegte. Andere sind in den Gottesdiensten von seelischen, sittlichen und leiblichen Übeln geheilt worden, und Geschäftsleute haben neuen Mut und neue Inspiration gefunden, die Christliche Wissenschaft auf ihre Probleme anzuwenden, als sie der unentrinnbaren und überzeugenden Wahrheit unseres unpersönlichen Pastors zuhörten.

Die christlich-wissenschaftliche Kirche ist auf das Christusheilen gegründet. Ihr Zweck ist, gegenwärtigen und künftigen Nöten abzuhelfen, indem sie die Menschheit befähigt, der sterblichen Knechtschaft mit ihren Annahmen von Krankheit, Unfall, Hinfälligkeit, Sünde, Leid und Tod zu entrinnen. Der Christus, die Wahrheit verleiht durch das in unseren Gottesdiensten gepredigte Wort Gottes der geistigen Mission dieser heilenden Kirche genau so Antrieb und Kraft, wie der ewige Christus den wunderbaren Werken Jesu Antrieb und Kraft verlieh. Keine Macht auf Erden kann den Wirkungen dieser geistig gegründeten Kirche entgegenwirken. Ihr geistiger Einfluß wird mit der wachsenden Erkenntnis ihrer geistigen Mission in zunehmendem Maße gefühlt werden. Wir müssen dies wissen und beweisen.

Es ist wesentlich, daß jedes Kirchenmitglied metaphysische Arbeit tut, damit unsere Gottesdienste die volle Höhe und Stärke ihres beabsichtigten Zwecks erreichen. Erkennt jeder den Zweck des christlich-wissenschaftlichen Gottesdienstes, so wird die Menschheit diesen Zweck schneller erreichen. Unerschütterliches Festhalten an diesem Bemühen gibt der Heilarbeit im Felde einen gewaltigen Anstoß.

Der Platz, den eine christlich-wissenschaftliche Kirche in einer Gemeinde einnimmt, kann nicht zu hoch bewertet werden. Das Licht ihrer heilenden Mission, das als örtliches Leuchtfeuer den regelmäßigen Besucher weiter erleuchten und den Fremden anziehen soll, sollte nicht aus Mangel an Heilung abnehmen; denn zunehmendes Heilen verstärkt die Kraft und die Anziehung des Leuchtfeuers. Inmitten theologischer Kirchenlehre und ärztlicher Theorie ist die christlich-wissenschaftliche Kirche eine gewaltige Macht für das Rechte, für Gerechtigkeit, Reinheit, Liebe, Wahrheit und geistiges Heilen — Einflüsse, deren Gegenwart erkannt und gefühlt wird, weil die Welt ihrer so sehr bedarf.

Die Worte der Heiligen Schrift gehen in Erfüllung: „Ich will euch Hirten geben nach meinem Herzen, die euch weiden sollen mit Lehre und Weisheit”. Die Bibel und Wissenschaft und Gesundheit, unser göttlich ausgerüsteter unpersönlicher Pastor, der die freudige Botschaft der heilenden Wahrheit verkündigt, offenbart der Menschheit ihren Erlöser. Seine Botschaft kann nicht zum Schweigen gebracht, sein durchdringender Einfluß nicht geschmälert noch seine heilende Kraft geschwächt werden.

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