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Unsere Beziehung zur Welt

[Aufsatz ursprünglich in deutscher Sprache]

Aus der Mai 1939-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Wohl die meisten Menschen erkennen, daß es von großer Wichtigkeit in ihrem Leben ist, die rechten Mittel und Wege zu finden, harmonisch mit ihren Nächsten zu leben. Veranlassungen zu Reibung, Zwietracht, Besorgnis und Leid gehen aus Mangel an Erkenntnis des wirklichen Menschen hervor. Es ist von größter Wichtigkeit, daß wir den wirklichen geistigen Menschen so erkennen, wie Gott ihn sieht. Dadurch gewinnt unser gegenwärtiger Sinn des Daseins einen viel glücklicheren Anblick.

Vielleicht möchte einer seiner Umgebung entfliehen, wenn sie ihm nicht gefällt, indem er glaubt, die Zustände in einer andern Umgebung angenehmer zu finden. Aber er kann finden, daß eine Änderung der Umgebung die Frage nicht unbedingt löst. Die wichtige Frage ist: Wie sollen wir uns gegen unsere Mitmenschen Verhalten, wenn wir harmonische Beziehungen mit ihnen anknüpfen wollen? Finden wir die richtige Antwort auf diese Frage, so finden wir den Weg zur Herrschaft über unsere Umgebung. Wir können unsere Umgebung umgestalten helfen, wenn wir die rechte Änderung in unserem Denken vornehmen. Wenn wir den wirklichen Menschen als Gottes Bild und Gleichnis erkennen, lernen wir vom geistigen Standpunkt aus denken und so die Probleme menschlicher Beziehung und Umgebung recht handhaben.

Die Christliche Wissenschaft lehrt uns ferner, daß der Mensch von Gott regiert wird. Auf Seite 420 des Lehrbuchs „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” schreibt Mrs. Eddy: „Wahrheit nicht Irrtum, Liebe nicht Haß, Geist nicht Materie regiert den Menschen”.

Wahre Gedanken haben geistige Kraft. Wenn wir das wirkliche Selbst unserer Mitmenschen als geistig sehen lernen, können wir sterbliche Mängel nicht mehr so ernst nehmen, weil wir wissen, daß sie kein Teil des wahren Seins sind. Selbst wenn wir unter den Schwächen anderer zu leiden scheinen, wissen wir, daß wahres Denken eine Änderung in unserer Erfahrung bewirken kann. Hegen wir dagegen Gedanken der Entrüstung, des Verdrusses, der Ungeduld, der Lieblosigkeit, so drücken sie uns nieder und machen es uns und allen Beteiligten schwieriger.

Wahres Denken ist tätig, nicht untätig. Es besteht in dem beständigen Bemühen, unsern Nächsten im Lichte der Schöpfung Gottes zu sehen, wodurch wir das Zeugnis der Sinne, die den Menschen als unvollkommen und sündig darstellen, verneinen. Diese aufgeklärte Anschauung bringt uns in Übereinstimmung mit Gott.

Wer Gott und den Menschen recht sieht, sieht mit wahrer Liebe, wie sie uns Paulus im 13. Kapitel des 1. Briefs an die Korinther so wunderbar schildert: sie verträgt alles, sie hoffet alles, sie duldet alles.

Es sind unsere schlechten menschlichen Gedanken, die Gottes Regierung zu verdunkeln scheinen. In dem Maße, wie wir unsern Eigenwillen ausschließen, lassen wir Gott in uns wirken. Damit ist nicht gesagt, daß wir gegen unsere eigenen Fehler oder gegen die Fehler unserer Mitmenschen blind sein sollen oder versuchen sollen, sie zuzudecken. Vielmehr bedeutet es, daß wir die Wahrheit und die Liebe den Irrtum aufdecken und vernichten lassen sollen. Jesus rügte Heuchelei und ging keinen Vergleich mit dem Irrtum ein. Er verlangte die Umwandlung des Sünders und zeigte ihm den Weg in der göttlichen Liebe. Die Christliche Wissenschaft tut dasselbe. Gottes Gesetz, das unsere verborgenen Sünden aufdeckt, erklärt beständig: „Es werde Licht!”— es herrsche geistige Entfaltung, Freisein von Hemmung; Erlösung, Hilfe und Unterstützung!

Gott erkennen heißt Ihn überall, im ganzen Weltall der Wirklichkeit, sehen. Das Verständnis des Einsseins des Menschen mit Gott ist die einzige Grundlage der Einigkeit unter Menschen. Aus der Erkenntnis, daß jede Idee Gottes eine Widerspiegelung Gottes ist, erblüht die Blume wahrer Gemeinschaft. Sooft wir also unsern Nächsten als unvollkommenen, sündigen Menschen ansehen, sehen wir nicht Gottes Bild, sondern ein vom sterblichen Gemüt gemachtes Bild, das Gott unbekannt ist und daher unwahr ist.

Die göttliche Liebe, nicht Eigenwille und Unklugheit, muß in uns herrschen und alle Furcht austreiben, die uns betrüben und unser Denken über uns und unsere Mitmenschen irreführen möchte.

Nur durch vollständige Gottergebenheit können wir „die herrliche Freiheit der Kinder Gottes” erlangen. In der ewigen Wahrheit weilen, von ihr geleitet werden, ermöglicht das Aufgeben eines falschen Sinnes des Selbst; und dies ist der schmale Weg, der zur Horebshöhe führt. Alles rechte Vollbringen kommt durch göttliche Erleuchtung zustande. Jesus sagte: „Der Sohn kann nichts von sich selber tun, sondern was er sieht den Vater tun”. Welch herrlichen Ausblick uns Jesus hier gegeben hat! Ein im wahren Verständnis Gottes und des Menschen wurzelndes Leben ist mit unendlicher Schönheit und Macht ausgestattet.

Auf Seite 76 des Lehrbuchs schreibt unsere Führerin: „Die sündlose Freude — die vollkommene Harmonie und Unsterblichkeit des Lebens, denen unbegrenzte göttliche Schönheit und Güte zu eigen sind, ohne eine einzige körperliche Freude oder einen einzigen körperlichen Schmerz — sie macht den einzig wahren, unzerstörbaren Menschen aus, dessen Sein geistig ist”. Wenn wir auf Schritt und Tritt auf Gottes Stimme hören und Seinem Gesetz gehorchen, spiegeln wir Ihn wider; und sowohl wir selber als auch unsere Umgebungen werden wunderbar umgewandelt. Verheißungsvoll sagt unser Lehrbuch vom Dämmern des göttlichen Prinzips im menschlichen Denken (Wissenschaft und Gesundheit, S. 191): „Auf ihren Schwingen des Lichts wird Wahrheit die ganze Erde verwandeln und die Finsternis des Irrtums verscheuchen”.

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