Als ich mich im Jahre 1929 in Chicago ärztlich untersuchen ließ, um den Dienst im Heere der Vereinigten Staaten aufzugeben und in den Ruhestand versetzt zu werden, entdeckten die Ärzte, daß ich an der Brightschen Krankheit in vorgeschrittenem Stadium litt. Sie waren sehr ernst, als sie mir ihre Feststellungen mitteilten. Sie versicherten mir, daß ich bei meinem damaligen Zustande kein halbes Jahr mehr leben würde, und rieten mir dringend, ihre Anweisungen sorgfältig zu befolgen. Sie verordneten mir eine sehr beschränkte Krankenkost, die ich streng einhalten sollte, und ersuchten mich, nach 30 Tagen zu nochmaliger Untersuchung wieder zu kommen. Sie fügten hinzu, daß sie in enger Verbindung mit mir bleiben und mir alle ihnen mögliche Hilfe angedeihen lassen wollten.
Aus einem bestimmten Grunde beunruhigte mich ihre Warnung nicht; dagegen kam mir der Gedanke, daß ich ein Mittel kenne, das diesen Herren unbekannt war. Ich wußte nicht viel von der Christlichen Wissenschaft. Ich konnte nicht ein Kirchengänger genannt werden; aber wenn ich in die Kirche ging, ging ich in eine christlich-wissenschaftliche Kirche. Ich las gelegentlich im Lehrbuch „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” und in den anderen Schriften von Mary Baker Eddy. Ich hatte oft eine christlich-wissenschaftliche Ausüberin wegen körperlicher Leiden um Hilfe gebeten, und die Schwierigkeiten waren immer beseitigt worden. Daher ging ich unmittelbar nach dieser Untersuchung zu derselben Ausüberin. Ich erklärte ihr, was stattgefunden hatte und wie ich mich seit Monaten fühlte. Ich bat sie um Hilfe und fragte sie auch, ob ich mich an die verordnete Krankenkost halten solle. Sie antwortete: „Du liebe Güte, nein! Essen Sie, was Sie wollen”. Das tat ich.
Den folgenden Monat brachte ich auf dem Lande zu, wo die Nahrungsmittel, die mir aufs strengste verboten waren, am reichlichsten vorhanden waren. Unterschiedslos aß ich, was aufgetragen wurde, ohne an die verordnete Krankenkost zu denken. Als ich mich einen Monat später zu nochmaliger Untersuchung wie vereinbart meldete, waren dieselben Ärzte erstaunt. Sie konnten überhaupt keine Spur der Krankheit finden. Ich fragte sie, ob es denn nicht möglich sei, daß ihre frühere Feststellung falsch war. Sie erklärten des längern und breitern, warum ihre Untersuchungen unbedingt genau waren und kein Irrtum vorliegen konnte; doch stimmten sie alle darin überein, daß ein Wunder geschehen sei.
Bitte anmelden, um diese Seite anzuzeigen
Sie erlangen vollständigen Zugriff auf alle Herolde, wenn Sie mithilfe Ihres Abonnements auf die Druckausgabe des Herold ein Konto aktivieren oder wenn Sie ein Abonnement auf JSH-Online abschließen.