Helene ist eine Schülerin in der dritten Klasse. Sie geht sehr gern in die Schule; aber manchmal hat sie Mühe mit dem Rechnen und läßt sich leicht entmutigen, weil sie ihre Aufgaben nicht immer lösen kann.
Vor kurzem gab ihr die Lehrerin eine Aufgabe, zwar eine ganz einfache, bei der sie aber zusammenzählen, abziehen, multiplizieren und dividieren mußte. Helene arbeitete eine Zeitlang fleißig und füllte einen großen Bogen Papier mit Zahlen; aber aus irgendeinem Grunde konnte sie die richtige Lösung nicht finden.
Schließlich ließ sie den Mut sinken und hörte einfach auf. Sie wußte, daß dies nicht recht war; denn als Schülerin einer christlich-wissenschaftlichen Sonntagsschule hatte sie gelernt, daß Entmutigung in Gottes Reich keinen Platz hat. Aber Helene sagte sich, daß sie sich lang genug abgemüht habe. Es mußte etwas nicht stimmen, nicht in ihrer Arbeit, sondern in den Zahlen, die man ihr gegeben hatte!
Daher sagte sie zu ihrer Lehrerin: „Ich kann diese Aufgabe einfach nicht lösen.” Die Lehrerin warf einen Blick auf das Blatt mit den vielen Zahlen und deutete auf die allererste Summe beim Zusammenzählen. Helene hatte gerechnet: elf und fünf ist siebzehn.
„Nur eine falsche Zahl”, sagte die Lehrerin, „und du hast sie stehen lassen und hast sie deine ganze Arbeit verderben lassen. Versuch es noch einmal, Helene”. Ein wenig beschämt ging Helene zu ihrem Platz zurück und fing von vorne an. Jetzt sah sie ihren Fehler: elf und fünf ist sechzehn, nicht siebzehn. Wie leicht nun alles ging!
Zehn Minuten später kam sie wieder zum Katheder zurück: „Ich habe die rechte Lösung”, rief sie, „und ich kann jede Einzelheit meiner Arbeit beweisen!” „Natürlich”, antwortete die Lehrerin, „weil jede Zahl von Anfang an richtig ist”.
Es scheint oft leicht, eine kleine falsche Zahl, die unsere Arbeit verdirbt, dort hineinschlüpfen zu lassen, wohin sie nicht gehört; aber es ist immer einfach, sie auszulöschen und die rechte Zahl dafür einzusetzen.
Es scheint manchmal leicht, ein mürrisches Wörtchen unbedacht zu äußern oder einen kleinen falschen Gedanken die Oberhand gewinnen zu lassen; aber es ist nie schwer, diese Fehler zu verbessern. Angenommen ein Furchtgedanke oder ein unachtsamer oder selbstischer Gedanke versuche mit uns zu reden. Werden wir auf ihn horchen? Nicht wenn wir wahre Christliche Wissenschafter sind, sondern wir werden den falschen Gedanken austreiben und durch einen wahren ersetzen. Wenn wir unsere Arbeit erproben wollen, brauchen wir uns nur zu fragen: „Denke ich, was Gott will, daß ich denken soll?” Und wir werden die Antwort durch Widerspiegelung des göttlichen Gemüts finden.
Wir müssen stets eingedenk sein, daß unser Vater-Mutter-Gott gegenwärtig ist, jeden unserer Schritte zu lenken und uns Tag und Nacht jeden Augenblick zu segnen.
Im allerersten Kapitel der Bibel steht geschrieben: „Und Gott sah an alles, was er gemacht hatte; und siehe da, es war sehr gut”. Demnach brauchen wir das Böse nie zu fürchten, weil es nicht von Gott kommt und daher immer unwirklich ist.
Es hilft uns jeden Tag frohen Muts beginnen, wenn wir beim Erwachen denken: Gott ist die Liebe, und gerade hier und überall ist nur Gott gegenwärtig.
Unsere liebe Führerin Mrs. Eddy sagt uns auf Seite 366 in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift”, daß wir „einen unschätzbaren Sinn von des lieben Vaters liebevoller Freundlichkeit” haben müssen. Wenn wir am Guten festhalten, finden wir, daß unsere Arbeit, unser Spiel und alle unsere Tage glücklich und freudig sind.
Laßt uns wieder den Vers lesen, der einst im Christian Science Sentinel stand:
„Ja, so nahe bin ich Gott,
Daß ich fühle Seine Hand,
Wenn ich streck’ die meine aus.
Sicher steh’ ich in der Liebe,
Keine Nacht wird für mich finster,
Und kein Pfad wird für mich rauh,
Ja, so nahe bin ich Gott,
Ich, sein vielgeliebtes Kind”.