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Geistige Tatsachen

Aus der April 1941-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die Christliche Wissenschaft lehrt, daß Gott allwissend und allsehend ist. Gleichzeitig lehrt sie auch, daß Gott das Böse weder kennt noch sieht. Daher wird oft die Frage aufgeworfen: Wenn nun die Christliche Wissenschaft eine exakte Wissenschaft ist, wie ihr Lehrbuch behauptet, wie kann sie dann diesen offenkundigen Widerspruch erklären?

Dem flüchtigen Beobachter mag diese Frage sehr berechtigt scheinen; dem Gegner der Christlichen Wissenschaft erscheint sie als eine unwiderlegliche Behauptung. Aber für den ernsten Schüler dieser Wissenschaft ist sie kein Geheimnis. Und warum? Weil er bei seinem Folgern mit Gott, dem Prinzip, dem einen vollkommenen Schöpfer, beginnt und daher nicht Gefahr läuft, falsche Schlüsse zu ziehen.

Im Lichte der Christlichen Wissenschaft entdecken wir bald, daß die grundlegenden geistigen Tatsachen einfach und folgerichtig sind. Wir entdecken auch, daß richtige Schlüsse dem Zeugnis der materiellen Sinne widersprechen. „Das Fleisch gelüstet wider den Geist, und den Geist wider das Fleisch; dieselben sind widereinander, daß ihr nicht tut, was ihr wollt”, sagt der Apostel Paulus.

Es ist bewiesen, daß das Zeugnis der körperlichen Sinne hinsichtlich der Bewegung des Sonnensystems trügerisch ist, und das Trügerische des Augenscheins der Sinne ist in vielen anderen Fällen bewiesen worden. Die Christliche Wissenschaft geht weiter und erklärt, daß das ganze Zeugnis der materiellen Sinne falsch ist. Sie folgert immer vom Standpunkte des Geistes und seiner geistigen Schöpfung aus. Auf Seite 403 des Lehrbuchs „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” von Mary Baker Eddy lesen wir: „Du bist Herr der Situation, wenn du verstehst, daß das sterbliche Dasein ein Zustand der Selbsttäuschung und nicht die Wahrheit des Seins ist”.

Beginnen wir also mit der Wahrheit des Seins, d.h. mit der Wahrheit über Gott, den Mrs. Eddy als den Geist, das Gemüt, das Prinzip und die Liebe bezeichnet. Auf Seite 587 desselben Buchs ist Gott erklärt als der „Allwissende, Allsehende, Allwirkende, Allweise, Alliebende und Ewige”, mit andern Worten als der Gott, der alles weiß, was wirklich ist; der alles sieht, was besteht; der alle Weisheit in sich schließt und ewig besteht. Laßt uns wissen, daß es nicht mehr als alles geben kann. Wo kann für das Böse oder die Materie ein Platz sein, wenn Gott allen Raum erfüllt? Es kann nichts außer Gott oder neben Ihm geben; denn Er selber ist das All in allem. Diese Allheit und Unumschränktheit Gottes ist die Grundlage, von der aus wir immer folgern müssen, um richtige Schlüsse zu ziehen, ohne Rücksicht auf das, was der Augenschein der körperlichen Sinne darbieten mag.

Wenn also jemand, der an irgend einer Krankheit oder Störung leiblicher, geistiger oder wirtschaftlicher Art leidet, das Problem in der Christlichen Wissenschaft ausarbeiten will, wird er trotz des unharmonischen Sinnes die Harmonie und die Allheit Gottes bejahen. Er wird dies klar und beständig tun, bis er sie erkennt. Aus dieser Grundlage geistiger Bejahung folgt die folgerichtige Verneinung des Irrtums. Es ist also nicht nötig, mit Furcht und Zittern zu glauben, daß Gott einem hilft, wenn man lang genug zu Ihm betet, sondern die Machtlosigkeit des Bösen vor der Allmacht Gottes, des Guten, zu verstehen.

Aber wir wollen hier nicht stehen bleiben. Der nächste Schritt — nähere Betrachtung der einen geistigen Schöpfung — erwartet uns; und auch hierbei folgern wir wieder vom Prinzip, von Gott aus. Gott ist alltätig. Das bedeutet, daß Er der einzige Schöpfer, die einzige wirkliche Tätigkeit ist. Daher entspringt die ganze unermeßliche Schöpfung aus Gott. Und weil Gott der Geist ist, ist die ganze Schöpfung geistig, göttlich.

Laßt uns mit unseren geistigen Folgerungen weitergehen! Gott, der Geist, der einzige Schöpfer des Weltalls, machte den Menschen zu Seinem Bild und Gleichnis. Gottes Gleichnis ist nie krank, notleidend und sündig. Und da es nur den einen Schöpfer gibt, finden Krankheit, Sünde und Leiden keinen Raum oder Ausdruck im Menschen, der Gottes vollkommene Schöpfung ist.

Das alles ist theoretisch sehr schön, kann jemand einwenden, und dann mögen sich die Fragen erheben, die die Folgerichtigkeit der Christlichen Wissenschaft beantwortet: Warum läßt Gott mich Leiden und Schmerzen fühlen, wenn Er sie nicht geschaffen hat? Er läßt sie niemand fühlen; nur der Glaube an den falschen materiellen Sinn tut das! Warum besteht dieser falsche Sinn, wenn Gott allmächtig ist? Er besteht in Wirklichkeit nicht, sondern nur als die irrige Voraussetzung, daß Empfindung in der Materie sei. Aber ich leide doch so sehr! Dieses Leiden besteht nur wie die Schmerzen und Ängste, die man in einem Traum durchmacht. Aus einem Traum kann man jederzeit aufwachen, und dann entdeckt man, daß die qualvollen Zustände aufhören. Durch die Christliche Wissenschaft erwacht man zu dem wahren Bewußtsein der Harmonie. Dann verschwindet die scheinbare Disharmonie geradeso, wie sie verschwindet, wenn man aus einem Nachttraum aufwacht.

Wir müssen auf die beständig wiederkehrenden Fragen und Einwendungen des materiellen Sinnes geduldig und beharrlich antworten, bis das Denken zur Betrachtung der geistigen Harmonie erzogen ist. Der ernste Schüler der Christlichen Wissenschaft sucht und findet in der Bibel und in Mrs. Eddys Werken die rechte Antwort auf alle seine Fragen.

Die Christliche Wissenschaft widerlegt die Behauptung eines Gegenteils von Gott. Da Gott das All in allem ist, ist das sogenannte Gegenteil, nämlich der Satan oder das Böse, nichts. Da Gott, der Geist, alle Macht besitzt, hat das Gegenteil des Geistes, die Materie, keine Macht. Da Gott, das Gute, allen Raum erfüllt, bleibt kein Raum für ein vermeintliches Gegenteil, Böses genannt. Da Gott allwissend ist, ist Sein Gegenteil, die Materie, unwissend. Da Gott, der Geist, allsehend ist, ist das Böse blind; und da Er alltätig ist, ist das Böse untätig. Diese Tatsachen stehen im Widerspruch mit dem Zeugnis der materiellen Sinne. Wenn wir sie recht verstehen und anwenden, führen sie uns aus der Verwirrung täglicher Schwierigkeiten, aus Krankheit, Not, Kummer und Sünde heraus zur Freiheit, zur Gesundheit und zur Harmonie.

Kehren wir nun zu unserer ursprünglichen Frage zurück: Wie kann Gott allsehend und allwissend sein, wenn Er das Böse nicht sieht oder kennt? Die Antwort ist leicht ersichtlich: Gott, der alles gemacht hat, was gemacht ist, kennt das Böse nicht, weil es in Seiner vollkommenen Schöpfung nicht enthalten ist. Er sieht es nicht, weil es nicht besteht. Das sterbliche Gemüt sucht sich jedoch immer noch zu rechtfertigen und fragt: Aber wie konnte Gott Seinen Sohn Christus Jesus in die Welt senden, um Sünde und Krankheit zu heilen, wenn er sie nicht kennt? Licht vertreibt die Finsternis. Nichts als Licht kann Finsternis verbannen. Wo Licht ist, ist keine Finsternis. In dem unendlichen Lichte des Geistes ist kein Raum für Finsternis. Unsere Führerin schreibt (Wissenschaft und Gesundheit, S. 232, 233): „In der Wissenschaft ist weder Raum noch Gelegenheit für Irrtum irgendwelcher Art”.

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