Heute, wo so viele Änderungen, so viele unverkennbare Hemmungen in menschlichen Tätigkeiten vorkommen, ist es angebracht, oft zu erwägen, was wirkliche Tätigkeit ist und worauf sie gegründet ist.
Dem Christen weist die geliebte Bibel den Weg des Lebens. Jesus bewies die in den geistigen Lehren der älteren Schriften enthaltenen Wahrheiten, die den Gleichgültigen trocken und bedeutungslos geworden waren. Wachsam und tätig in der Güte, die Gott gibt, erkannte und bewies er die geistige Bedeutung des Wortes. Diejenigen, die zu Jesu Zeit seine Lehren annahmen, bewiesen, daß Gott bei ihnen gegenwärtig war, und Zeichen ihres Verständnisses kamen in ihrer heilenden Arbeit zum Ausdruck.
In unserer Zeit erneuerte und enthüllte Mary Baker Eddy, die hingebende Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft, der Welt das Verständnis der Verfahren Jesu und legte sie mit wissenschaftlicher Genauigkeit dar. Sie bewies durch ihre eigenen Werke, daß sie praktisch waren. Sie hat ihre bewiesene Erkenntnis Gottes in ihrem Lehrbuch „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” einfach und vollständig dargelegt. Sie macht ganz klar, daß die Wissenschaft des Christentums von allen zur Lösung ihrer sämtlichen Probleme angewandt werden kann, da die Güte Gottes immerdar gegenwärtig ist. Die Bibel wird einem klar. Die Bibelsprüche gewinnen neue Bedeutungen und erweisen sich in der alltäglichen Erfahrung von praktischem Wert.
Für den Christlichen Wissenschafter ist eine angenommene Wahrheit eine anzuwendende Wahrheit, d.h. eine Wahrheit, die im Geschäft wie in jeder andern Lage praktisch anzuwenden ist. Und er kann die Wahrheit mit der vollen Zuversicht anwenden, daß sie auf dem Prinzip beruht und nicht versagen kann, weil sie von Gott ist. Die Wahrheit entfaltet sich dem menschlichen Bewußtsein, durchdringt es mit der Liebe Gottes und befreit es von seinen Befürchtungen.
Mrs. Eddy hat unserer Zeit köstliche und wunderbare Erklärungen des Begriffs Gott gegeben. Auf Seite 465 in Wissenschaft und Gesundheit erklärt sie in dem Kapitel „Zusammenfassung”: „Gott ist unkörperliches, göttliches, allerhabenes, unendliches Gemüt, Geist, Seele, Prinzip, Leben, Wahrheit, Liebe”. Und auf Seite 587, im Glossarium desselben Buchs, schreibt sie: „Gott. Der große Ich Bin; der Allwissende, Allsehende, Allwirkende, Allweise, Alliebende und Ewige; Prinzip; Gemüt; Seele; Geist; Leben; Wahrheit; Liebe; alle Substanz; Intelligenz”.
Was für neue Anschauungen von Gott, von Güte, von dem zu Gottes Bild und Gleichnis geschaffenen Menschen, von den unbegrenzten Tätigkeiten des Menschen uns diese beiden Begriffsbestimmungen bringen! Wie frei wir uns fühlen, wenn unser Denken durch diese Begriffsbestimmungen über das Materielle zu der Betrachtung des geistigen Seins und der geistigen Tätigkeit emporgehoben wird! Wenn wir uns durch die Erkenntnis, daß Gott die erste und einzige Ursache ist, über einen falschen Anspruch nach dem andern hinsichtlich unseres Geschäfts erheben, sehen wir, daß es daher keine Wirkung von einer andern Ursache geben kann.
Sooft wir eine göttliche Eigenschaft in unserem Geschäft anwenden, wird diese Eigenschaft im genauen Verhältnis unseres Gottesverständnisses in unserer Tätigkeit widergespiegelt, und in demselben Verhältnis wird ihr Gegenteil in unserem Bewußtsein zerstört. So wird unser Geschäft besser, normaler und drückt mehr von dem Prinzip aus. Wir erkennen die Gegenwart der Liebe, wenn wir unter Gottes Regierung bewußt mit Ihm arbeiten.
Gott drückt durch Seine Ideen ununterbrochen und beständig die Macht, die Intelligenz und die Tätigkeit des Gemüts aus. Wenn wir wissen, daß Gott immer gegenwärtig, allwissend und allmächtig ist, wenden wir intelligente Geschäftsverfahren an, bauen wir ein freundliches, liebevolles, tätiges, wirksames Geschäft auf.
Die Christliche Wissenschaft lehrt, daß das Geistige die einzige wirkliche und harmonische Tatsache ist; daß es nur eine Ursache und eine Wirkung gibt. Hieraus folgt, daß die wirkliche Tätigkeit, die auf den Geist gegründete Tätigkeit des Menschen, harmonisch ist. Es gibt also in Gottes ganzem Weltall keinen Mißerfolg, kein sündiges, ungesundes, krankes oder totes Geschäft. Mißerfolg, Sünde, Siechtum, Krankheit und Tod gehören nicht zu Gott oder zu Seinem Menschen.
Gutes Geschäft ist in Wirklichkeit Tätigkeit in der Wahrheit. Es ist Gottes Geschäft — nur durch Widerspiegelung des Menschen Geschäft. Wie doch der falsche Sinn persönlicher Verantwortlichkeit vergeht! Auch wir können die Worte Jesu einigermaßen verwirklichen: „Der Sohn kann nichts von sich selber tun, sondern was er sieht den Vater tun; denn was dieser tut, das tut gleicherweise auch der Sohn”.
Alle auf die göttliche Liebe gegründete rechte Tätigkeit hat unendliche Möglichkeiten. Das unendliche Gemüt versorgt uns mit wahren Ideen, damit sie zur Geltung komme und funktioniere. Wir müssen „stille sein und erkennen”, die falschen Sinne zum Schweigen bringen und die Ideen beachten, die reichlich, in Fülle, immer für jedes Bedürfnis genügend dem Menschen von Gott zufließen. Wenn wir in der Liebe arbeiten und uns bemühen, jede uns zuteil werdende reine und vollkommene Eingebung in die Tat umzusetzen, beweisen wir unser gottgegebenes Recht auf Tätigkeit, das uns nicht streitig gemacht werden kann. Wenn wir uns an Gott halten, wird uns gezeigt, wie wir jede listige Einflüsterung von Geschäftsmangel durch bewußte Vergegenwärtigung der unendlichen Güte der Liebe zurückweisen können. Wir finden Schutz und gewinnen die Gewißheit, daß sich allen die immergegenwärtige Gelegenheit bietet, jederzeit das Gute auszudrücken. Schritt für Schritt kommen wir zu der Erkenntnis, daß für jedes Bedürfnis schon gesorgt ist, und daß unharmonische Zustände in dem Maße verschwinden, wie sich Gottes Regierung in unserem Bewußtsein entfaltet. Wir lernen die beständig erscheinenden Ideen des Gemüts dankbar bewillkommnen, und wir beweisen, indem wir sie beherbergen, die Fülle des Guten in unseren täglichen Angelegenheiten mit unseren Mitmenschen.
Unsere Führerin schreibt in ihrem Lehrbuch (S. 261): „Halte den Gedanken beständig auf das Dauernde, das Gute und das Wahre gerichtet, dann wirst du das Dauernde, das Gute und das Wahre in dem Verhältnis erleben, wie es deine Gedanken beschäftigt”. Eine Tätigkeit, die auf eine solche Standhaftigkeit gegründet ist, kann nicht von Gott getrennt sein. Sie entfaltet sich in Gelegenheiten, wenn göttliche Eigenschaften widergespiegelt werden. Auf das Prinzip gegründet, bekundet sie Macht. Das wachsende Verlangen, rechte Tätigkeit auszudrücken, läßt uns größere Anstrengungen machen und führt zu höheren Ebenen des Denkens, des Strebens und des Vollbringens.
Es ist unser Geburtsrecht, unsere gottgegebene Herrschaft sowohl in Geschäftsangelegenheiten als auch bei jeder andern Erfahrung zu beweisen. Durch die Lehren der Christlichen Wissenschaft erkennen wir heute den praktischen Wert biblischer Wahrheiten. Indem wir von ihnen Gebrauch machen, beweisen wir jeden Tag Gottes erhaltende Liebe und reiche Versorgung.