Skip to main content Skip to search Skip to header Skip to footer

„Miscellaneous Writings” von Mary Baker Eddy

[Dies ist der vierte von sechs im Christian Science Journal veröffentlichten Aufsätzen]

Bibellektionen in „Miscellaneous Writings” von Mary Baker Eddy

Aus der Januar 1942-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Auf den Leser des Neuen Testaments macht sowohl des Meisters Kenntnis der Heiligen Schrift als auch sein erhabener Glaube an ihre Botschaften tiefen Eindruck. Im Evangelium des Johannes lesen wir, daß Jesus sagte: „Suchet in der Schrift; denn ihr meinet, ihr habet das ewige Leben darin; und sie ist’s, die von mir zeuget” (Joh. 5, 39). Im letzten Teil dieser Erklärung nimmt Jesus offenbar Bezug auf die verschiedenen Weissagungen im Alten Testament, die das Kommen des Messias voraussagen, um die frühere Herrlichkeit Israels wieder aufzurichten. Wie der Meister fand auch Mrs. Eddy die Quelle ihrer Offenbarung in der Heiligen Schrift. Daher sah sie bald die Einführung von biblischen Lesestellen und Auslegungen in den Gottesdiensten ihrer Kirche vor.

Die Gottesdienstordnung, die die Kirche Christi, Wissenschafter, zuerst annahm, enthielt eine Predigt von Mrs. Eddy. Nach Mrs. Eddys Ansicht war aber eine Kenntnis der Heiligen Schrift so wichtig, daß nach einigen Jahren die persönliche Predigt in den Gottesdiensten aufgegeben und durch eine Bibellektion ersetzt wurde. In den Aufzeichnungen der Kirche sind diese Lektionen zum erstenmal am 22. Oktober 1883 erwähnt. In dem Bericht heißt es, daß die ursprüngliche Gottesdienstordnung, die eine Predigt enthielt, aufgegeben wurde, da es „für praktischer gehalten wurde, Bibellektionen zu haben”. Mit diesem Entschluß folgte Mrs. Eddy den Fußtapfen Jesu, der umherzog und in den Schulen predigte und Stellen aus der Heiligen Schrift vorlas und erläuterte. Die Bibellektionen, die in „Miscellaneous Writings” erscheinen, wurden ursprünglich von unserer Führerin vom Podium oder von der Kanzel der Kirche herab gelesen.

Bald nach der Gründung des Journal of Christian Science wurde ein Plan angenommen, nach dem diese Bibellektionen im Journal veröffentlicht werden sollten, um den erleuchtenden Auslegungen einiger Lieblingstexte Mrs. Eddys eine größere Verbreitung zu sichern. Die Lektion mit einem Text aus dem Evangelium des Johannes, die an erster Stelle in „Miscellaneous Writings” steht, wurde zuerst im Journal vom 2. August 1884 veröffentlicht. Aber die erste Veröffentlichung der Bibellektionen im Journal stand in der Ausgabe vom 6. Oktober 1883, und der Text lautete: „Glaube an den Herrn Jesus Christus, so wirst du selig” (Apg. 16, 31).

Zur Förderung dieses Plans wählte Mrs. Eddy Bibeltexte zur Erläuterung in den Gottesdiensten. Nach dem Bericht leitete „unsere Pastorin” die meisten dieser Versammlungen, und ihre Bibellektionen wurden für „unschätzbar wertvoll” gehalten. Obwohl aber ihre Lektionen so hoch geschätzt wurden, scheint es, daß das Erwidern auf ihre Fragen am Schluß ihrer Auslegung so gering war, daß beschlossen wurde, diese Form des Gottesdienstes aufzugeben. Diese Gottesdienste wurden vom November 1883 bis zum April 1884 regelmäßig in den Hawthornesälen gehalten. Später, als Mrs. Eddy die Gottesdienste eine Zeitlang nicht leitete, leiteten freundlich gesinnte Geistliche oder ihre Schüler die Versammlungen. Sie lasen aber keine Bibellektionen, sondern hielten Ansprachen oder Predigten.

Die letztgenannte Form des Gottesdienstes wurde eine beträchtliche Zeitlang beibehalten. Dann wurde das persönliche Predigen durch Lesen aus der Bibel und dem christlich-wissenschaftlichen Lehrbuch ersetzt. Diese Ordnung wurde befolgt, schon ehe im Journal vom April 1895 die Bekanntmachung erschien, daß die Bibel und „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” der „einzige Pastor der Kirche Christi, Wissenschafter, im ganzen Lande und in anderen Ländern sein soll”.

Anscheinend waren es nicht die leicht auszulegenden Bibelstellen, die Mrs. Eddys Aufmerksamkeit in Anspruch nahmen, sondern eher solche, die dem unerleuchteten Denken nicht ganz klar scheinen, auf die sie das mächtige Licht ihres geistig erleuchteten Denkens warf. Ihre Auslegung der Bibel bringt nicht nur deren tiefste Bedeutung ans Licht, sondern faßt sie auch in praktische Ausdrücke für den Gebrauch aller ihrer Schüler. Die erste Lektion z.B. auf Seite 180 in „Miscellaneous Writings” behandelt die gewöhnlich für schwer verständlich gehaltene Stelle im Evangelium des Johannes Kapitel 1, Vers 12 und 13, die zeigt, wie es kommt, daß die Menschen die Macht haben, Gottes Kinder zu werden, wie der Apostel erklärt. In der darauffolgenden wissenschaftlichen Erörterung zeigt Mrs. Eddy kristallklar die Tatsachen über den wirklichen Menschen, das Gleichnis Gottes. Insbesondere zeigt sie, wie die Sterblichen dem falschen materiellen Sinn des Menschen mit seinen Krankheits- und Sündenlasten entrinnen und durch Bewußtsein das wahre Selbst des Menschen als des Kindes Gottes erfassen können.

In einer andern Lektion, wo sie die Stelle im Evangelium des Lukas Kapitel 11, Vers 14 als Text nimmt, behandelt Mrs. Eddy überaus geschickt und überzeugend das Problem „Teufel” oder das Böse. Nirgends bekundet unsere Führerin größere Fähigkeit als Bibelauslegerin als in ihrer Erörterung dieses Gegenstandes. Das Problem des Bösen hat die Aufmerksamkeit der großen Religionsphilosophen seit Beginn der verstandesmäßigen Erörterung in Anspruch genommen, ohne zu befriedigenden Schlüssen zu gelangen, bis die Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft die Wahrheit darüber verkündigte. Theorien betreffs des Bösen haben sich von der Annahme, daß es von Gott komme, wodurch Gott dafür verantwortlich gemacht wird, bis zu dem Glauben erstreckt, daß es als bestimmte Wesenheit, „Satan”, „Teufel”, als mächtige Persönlichkeit bestehe, die immer uneinig mit der Gottheit sei. Mrs. Eddy haut auf diesen wenigen Seiten den gordischen Knoten durch, indem sie erklärt, daß das Böse nichts, daß es eine bloße Erdichtung der Einbildung eines mutmaßlichen Gemüts ist, das nicht die geringste Wirklichkeit hat. Mit andern Worten, sie führt es in meisterhafter Weise auf sein ursprüngliches Nichts zurück.

Auf etwa 20 Seiten in „Miscellaneous Writings” finden wir eine Erläuterung von Bibelstellen, von denen manche das beste Denken der Zeitalter verwirrt haben. Die geistige Erleuchtung, die durch sorgfältiges Lesen dieser Bibellektionen zu erlangen ist, wird nur nach der Hingebung des Lesers bemessen.

Wenn Sie mehr Inhalte wie diese erforschen möchten, können Sie sich für wöchentliche Herold-Nachrichten anmelden. Sie erhalten Artikel, Audioaufnahmen und Ankündigungen direkt per WhatsApp oder E-Mail. 

Anmelden

Mehr aus dieser Ausgabe / Januar 1942

  

Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

Nähere Informationen über den Herold und seine Mission.