Skip to main content Skip to search Skip to header Skip to footer

Die geistige Tatsache, die Schulden heilt

Aus der Januar 1942-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Verschuldet sein scheint ein allgemein anerkannter Zustand zu sein; aber als Christen haben wir die Ermahnung des Apostels Paulus: „Seid niemand nichts schuldig, als daß ihr euch untereinander liebet”. Da dieser Zustand nicht gut ist, weil er nicht von Gott, dem einzigen Urheber und Schöpfer, ist, kann der Glaube an seine Wirklichkeit durch das Verständnis zerstört werden, daß Gott, das Gute, die einzige Gegenwart und Wirklichkeit ist.

Jesus lehrte und bewies die Allmacht des Guten; aber es blieb Mary Baker Eddy, die durch geistige Inspiration die Christliche Wissenschaft entdeckte, vorbehalten, die Wissenschaft des Christus in eine Lehre zu fassen, die alle mit bestimmtem Erfolg anwenden können, wenn sie ihren Regeln gemäß leben. Diese Wissenschaft lehrt uns, daß sowohl Sünde als auch Krankheit durch geistige Mittel geheilt werden. Von der heilenden Kraft der Wahrheit schreibt Mrs. Eddy in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” (S. 233): „Die Gegentatsache in Bezug auf jede Krankheit ist nötig, um die Krankheit zu heilen. Die Äußerung der Wahrheit hat den Zweck, den Irrtum zu rügen und zu zerstören”.

Die Christliche Wissenschaft beruht auf der biblischen Lehre, daß Gott, der Geist, das All ist, und daß „keiner mehr ist”. Diese Erklärung verneint die Wirklichkeit der Materie und enthüllt die feste Grundlage, auf der zu bauen ist. Sie gibt eine vollständige und folgerichtige Erklärung aller scheinbaren Widersprüche betreffs des Menschen und des Weltalls, und sie ist beweisbar. Christus Jesus bewies in seiner erhabenen Laufbahn die Unwirklichkeit der Materie und die Allheit des Geistes in jedem Punkte und hinterließ uns allen sein Beispiel zur Nachahmung. Daher anerkennen wir ihn als den Wegweiser.

Da der Geist unendlich und der einzige Schöpfer ist, ist alle Schöpfung geistig. Alles Materielle ist unwirklich, da die Materie in der Unendlichkeit des Geistes nicht bestehen kann. Der wirkliche Mensch ist geistig, frei von allem Materiellen. Er besteht nur als die Widerspiegelung des Geistes. Gott wird durch den Menschen ausgedrückt, der die vollkommene Widerspiegelung Gottes ist; und im wahren Sein gibt es nichts, was diesen Ausdruck verhindern, stören oder zerstören könnte.

Da dies Tatsache ist, ist das sogenannte materielle Dasein nur ein falsches mentales Bild von Vorgängen und Zuständen, die Fälschungen des Wirklichen sind. Diese falschen Bilder sind nie ein Teil unseres wirklichen Daseins, obgleich das geistig unwissende menschliche Denken an sie glauben und sich daher einbilden kann, das hilflose Opfer des Mangels, der Begrenzung und der Verschuldung zu sein. Daß wir von der Wahrheit dieser falschen Begriffe überzeugt sein mögen, macht sie nicht wirklich, ändert auch nicht die göttlichen Tatsachen der Schöpfung. Unter dem Einfluß hypnotischer Einflüsterung kann einer, der in einem Lehnstuhl neben dem Kaminfeuer sitzt, veranlaßt werden zu glauben, daß er auf einem Stück Treibeis gestrandet sei und friere; aber ein solches durch Gedankenbeeinflussung hervorgerufenes falsches mentales Bild ändert nicht die Tatsachen seines wirklichen Platzes und Zustandes. Wenn er aus dem hypnotischen Zustande aufgerüttelt wird, verschwindet die scheinbare Kälte und Einsamkeit aus seinem Bewußtsein, und die normale Erkenntnis der Behaglichkeit, in der er sich befindet, tritt an ihre Stelle. Da er die Unwirklichkeit seiner vermeintlich gefährlichen Lage erkennt, erleidet er keine schlimmen Folgen. So rüttelt die Christliche Wissenschaft das menschliche Bewußtsein aus seinem mesmerischen Traum der Materie, des Mangels und der Verschuldung zu der Erkenntnis der Allheit, der Kraft, der Freiheit und der Fülle des Geistes auf.

Der wirkliche Mensch kann also nie von dem Leben, von Gott, dem Geist, getrennt sein; aber das menschliche Bewußtsein muß aufgeweckt und der Wahrheit geweiht werden. Unser Leben der Wahrheit weihen, heißt unser Leben der Liebe weihen, heißt den Christusgeist leben, den wir ausdrücken, wenn wir liebevoll, freundlich, rücksichtsvoll und selbstlos sind. Mit andern Worten, wir müssen sorgfältig die ernste Mahnung unserer Führerin beachten, daß wir täglich für uns selber beten, „nicht laut, noch auf den Knieen, sondern im stillen, demütig und inbrünstig” (Miscellaneous Writings, S. 127). Wir müssen um mehr Gnade beten, wodurch wir andere lieben und segnen, „die Kranken gesund machen, die Aussätzigen reinigen, die Toten aufwecken, die Teufel austreiben” können. Wir müssen unser Denken täglich prüfen und die Irrtümer Eigenliebe, Eigenwillen, Selbstgerechtigkeit, die sich darin anzusammeln suchen, austreiben und im Lichte unseres Verständnisses des wahren Selbst zerstören. Indem wir dies tun, werden wir uns immer mehr der Fülle der Liebe, des Reichtums des Geistes und seiner unfehlbaren Versorgung bewußt, die Schuldenlast wird von uns genommen werden, und der Sinn der Begrenzung und des Mangels wird in der Erkenntnis Gottes verschwinden.

Wie mit Einzelpersonen verhält es sich auch mit Kirchen, weil die Kirchenmitgliedschaft aus Einzelpersonen besteht. Eine christlich-wissenschaftliche Kirche wird erst eingeweiht, wenn sie schuldenfrei ist, und es ist der aufrichtige Wunsch ihrer Mitglieder, die Verfügbarkeit des Gesetzes Gottes zur Lösung aller ihrer Probleme zu beweisen. Kirchenmitglieder, die bestrebt sind, die Schulden zu tilgen, weihen ihr Leben aufs neue. Sie prüfen sich, um zu sehen, ob sie Teilnahmlosigkeit an Stelle ihrer früheren Begeisterung haben treten lassen, ob Tadelsucht, Selbstzufriedenheit oder Abgeschlossenheit in ihrem Denken Fuß gefaßt hat. Sie beschließen, liebevoller gegeneinander, demütiger bei ihrer Arbeit, hingebender in ihrem Gebet und bei ihrer geistigen Arbeit, tätiger und froher zu sein; und in dieser Weise trägt jedes Mitglied zur Verwirklichung der Einweihung der Kirche bei.

Die Botschaft an die Kirche zu Ephesus in der Offenbarung des Johannes enthält eine wertvolle Ermahnung, und sie zeigt auch, wie der falsche Zustand geistiger Verarmung zu beseitigen ist: „Ich habe wider dich, daß du die erste Liebe verlässest. Gedenke, wovon du gefallen bist, und tue Buße und tue die ersten Werke”. Der selbstlose Wunsch, die ganze Menschheit zu segnen, führt auf den rechten Weg, und „der rechte Weg gewinnt”, wie Mrs. Eddy es in „The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany” (S. 232) ausdrückt, „das Wegerecht, den Weg der Wahrheit und der Liebe, wodurch alle unsere Schulden bezahlt werden, die Menschheit gesegnet und Gott verherrlicht wird”.

Wenn Sie mehr Inhalte wie diese erforschen möchten, können Sie sich für wöchentliche Herold-Nachrichten anmelden. Sie erhalten Artikel, Audioaufnahmen und Ankündigungen direkt per WhatsApp oder E-Mail. 

Anmelden

Mehr aus dieser Ausgabe / Januar 1942

  

Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

Nähere Informationen über den Herold und seine Mission.