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Die Menschenbrüderschaft

Aus der Oktober 1942-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Auf den einen Vater, Gott, den alleinigen Schöpfer, und auf die wahre Menschenbrüderschaft Bezug nehmend, stellt der Prophet Maleachi die schwerwiegenden Fragen: „Haben wir nicht alle einen Vater? Hat uns nicht ein Gott geschaffen? Warum verachten wir denn einer den andern und entheiligen den Bund, mit unsern Vätern gemacht?” Da Gott der einzige Schöpfer, Vater und Mutter ist, gibt es in Wirklichkeit nur eine große Familie, Gottes Kinder. Um aber die sündlosen und reinen Kinder Gottes sehen zu können, müssen wir einen klareren Begriff von Gott selber gewinnen. Mrs. Eddy gibt uns in ihrem Werk „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” folgende Bestimmung des Begriffs Gott (S. 465): „Gott ist unkörperliches, göttliches, allerhabenes, unendliches Gemüt, Geist, Seele, Prinzip, Leben, Wahrheit, Liebe”.

Vertiefen wir uns ernstlich in diese Auslegung Gottes, sind wir von ganzem Herzen bestrebt, die Herrlichkeit des allmächtigen Gemüts besser zu verstehen, so entfaltet sich in unserem Bewußtsein die freudige Gewißheit, daß der zu Gottes Bild geschaffene Mensch der immerwährende Ausdruck der Wahrheit, des Lebens und der Liebe ist und „keine einzige Eigenschaft hat, die nicht der Gottheit entlehnt ist” (Wissenschaft und Gesundheit, S. 475).

Und was ist das Ergebnis dieses erleuchteten Verständnisses? Ist es nicht das Ausgeben der Irrtümer Feindschaft, Haß, Neid und Mißgunst? Kann der gottgleiche Mensch hassen oder gehaßt werden? Kann die Idee des göttlichen Gemüts, des unwandelbaren Guten, der wahre Mensch, Mißgunst oder Neid ausdrücken? Drückt der geistige Mensch, das Bild der Liebe, nicht beständig Liebe aus, und ist er nicht immer liebenswert? „Warum verachten wir denn einer den andern?” Weil wir den Menschen falsch sehen, als sündig, krank, gehässig, rachsüchtig, unehrlich und schwach, und natürlich können wir dieses häßliche Zerrbild des wahren Menschen, dieses Ungleichnis Gottes, nicht lieben.

Die Christliche Wissenschaft lehrt uns aber über das trügerische Sinnenzeugnis hinaussehen und den geistigen Menschen erkennen, der alle göttlichen Eigenschaften ausdrückt. Unser geliebter Meister spricht in den Seligpreisungen von Demut, Gottvertrauen, Sanftmut, Gerechtigkeit, Barmherzigkeit, Reinheit, Friedfertigkeit und Treue. Dies sind geistige Eigenschaften, die wir bekunden lernen müssen, damit wir die Vollkommenheit des Kindes Gottes erreichen können. Der Irrtum, der Gottes Gleichnis zu entstellen sucht, muß schonungslos entlarvt und als lügnerisch verworfen werden. Dann werden wir den von Gott geschaffenen Menschen in seiner ganzen Schönheit und Makellosigkeit sehen. Wie könnten wir anders als diesen wahren Menschen lieben?

Das Verständnis der Vaterschaft und Mutterschaft Gottes, der unbegrenzten göttlichen Liebe, die zu einem jeden Kinde sagt: „Mein Sohn, du bist allezeit bei mir, und alles, was mein ist, das ist dein”, vereinigt alle Menschen zu einer großen Brüderschaft. „Mit einem Vater, d.h. Gott, würde die ganze Menschenfamilie Brüder werden; und mit einem Gemüt, und zwar Gott oder dem Guten, würde die Menschenbrüderschaft aus Liebe und Wahrheit bestehen und Einheit des Prinzips und geistige Macht besitzen, welche die göttliche Wissenschaft ausmachen” (Wissenschaft und Gesundheit, S. 470). Weder Neid noch Mißtrauen, Hader, Rache oder Haß könnten auch nur einen Augenblick lang unter den Menschen herrschen, wenn Gottes Liebe, die unparteiisch und allumfassend ist, allgemein anerkannt würde. Die Befürchtung, daß es nicht genug Gutes für alle gebe, würde verschwinden vor dem Erfassen der unumstößlichen Tatsache, daß die göttliche Liebe unendlich, die einzige Substanz ist, die alle Bedürfnisse befriedigt, und daß sie ewig, nicht materiell und zeitlich ist.

Krieg und Streit werden aufhören, wenn alle Menschen den Menschen als Gottes vollkommenes Kind sehen. Auf dieses Ziel sollte das Streben jedes einzelnen gerichtet sein. Nur dadurch, daß man Gott über alles und seinen Nächsten wie sich selber liebt, findet man wahres Glück.

„O Mensch, ans Herz nimm freudig deinen Bruder;
Denn Frieden erntet nur, wer Liebe sät.
Wir ehren Gott, wenn wir den Nächsten lieben,
Und jede gute Tat ist ein Gebet”.

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