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Zuverlässigkeit

Aus der Oktober 1942-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Wer sich auf Gott verläßt in dem Vertrauen, daß die göttliche Liebe ihn erhalten und die göttliche Intelligenz ihn leiten wird, wird nicht mehr die Unzuverlässigkeit anderer oder der Welt, in der er lebt, fürchten oder in Frage stellen. Er fühlt sich nicht mehr in der Gewalt zufälliger Ereignisse und widriger Umstände. Er fürchtet nicht mehr, daß böse Menschen oder böse Taten ihn meistern oder zerstören können. „Wer von Gott ist, der hört Gottes Worte”, sagte Jesus mit äußerster Einfachheit und Offenheit zu den Juden. Wenn die Menschen erkennen lernen, daß ihre Zuverlässigkeit in Gott ist, und daß sie in bewußtem Gewahrwerden Seiner führenden Gegenwart nicht mehr zu glauben brauchen, daß ihr Glück, ihr Wohlergehen, ja ihr Dasein von sterblicher Ungewißheit oder Unentschlossenheit abhänge, hören sie Seine Worte, die sie trösten, ermutigen, unterweisen.

Dem Menschengeschlecht angeboren ist das Bedürfnis nach Zuverlässigkeit. Und wo ist sie zu finden, wenn nicht in Gott? Nachdenkliche Menschen, die mit der heutigen Jugend in Berührung kommen, haben in den letzten Jahren erklärt, daß eines der heutigen Probleme die Bekämpfung der Weltverachtung und der Enttäuschung unter denen ist, die gesehen haben, wie die alten Merkzeichen, Ethik und Gesetzmäßigkeit unbarmherzig niedergetreten wurden; die die Verherrlichung der Gewaltherrschaft und des Sklaventums im Namen des Fortschritts und der Aufklärung gelesen und darauf gehorcht haben. Das listige und beharrliche Verfechten von Ideologien, die auf Gewalt und Gottlosigkeit, auf Verdrehung und Unehre gegründet sind, hat, selbst wenn sie nicht angenommen wurden, oft keinen praktischen Idealismus gefunden, sie zu bekämpfen und zu ersetzen. Das Böse, das ruhmredig seinen Sieg ankündigte, ist von vielen bewundert und für unvermeidlich gehalten worden. Andere haben es aus Bequemlichkeit oder Bedenklichkeit absichtlich übersehen. Die Intellektuellen haben es oft geschickt, doch unverantwortlich zergliedert. Nur wer das Böse stets furchtlos mit Nachdruck und Intelligenz bekämpft, weil er sich auf Gott verläßt, ist in jeder Beziehung zuverlässig. So ermahnte Paulus die Korinther: „Wachet, stehet im Glauben, seid männlich und seid stark!”

Die Menschen müssen lernen und wiederum die Jugend lehren, daß nicht im Verlaß auf menschliche Führerschaft, menschlichen Einfluß oder menschliche Fähigkeit, nicht in menschlichen Ereignissen, sondern im Verlaß auf das göttliche Prinzip Sicherheit zu finden ist. Vertrauen und Überzeugung von dem Sieg des Guten nehmen dann den Platz der Bestürzung, des Unglaubens und der Untätigkeit ein. Weltverachtung und Mißtrauen müssen verschwinden, wenn verstanden wird, daß nicht die Art der Zuverlässigkeit, sondern die völlige Klarheit der unvermeidlichen Selbstzerstörung dessen, was sich vom Guten trennt, durch die gefühllose Niedertracht böser Gemüter bestritten wird. Auf Seite 203 in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” schreibt Mary Baker Eddy: „Geistige Wahrnehmung bringt die Möglichkeiten des Seins ans Licht, zerstört das Vertrauen auf etwas anderes als Gott und macht so den Menschen in der Tat und in der Wahrheit zum Bild seines Schöpfers”.

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