Die einzige wahre Hilfsquelle der Menschheit ist das richtige Verständnis Gottes und Seiner geistigen Idee, des Christus. Mary Baker Eddy schreibt in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” (S. 275): „Der Ausgangspunkt der göttlichen Wissenschaft ist, daß Gott, der Geist, Alles-in-allem ist, daß es keine andere Macht und kein anderes Gemüt gibt—daß Gott die Liebe ist, und daß Er daher das göttliche Prinzip ist”. Wenn die Menschen die Wahrheit der Allheit Gottes, des Geistes, erfaßt und die in der Christlichen Wissenschaft gelehrte daraus folgende Nichtsheit der Materialität oder des Bösen zugegeben haben, besitzen sie das Verständnis der Allgegenwart und der sofortigen Verfügbarkeit der Ideen des göttlichen Gemüts, und dieses Verständnis kann jedem Anspruch des Mangels, der Ungenüge oder der Disharmonie entgegenwirken. Das einzige, was wir je zu tun brauchen, um uns von einem Sinn des Mangels oder der Begrenzung zu befreien, ist, durch unser Verständnis der Wahrheit von unseren gegenwärtigen geistigen Hilfsmitteln Gebrauch zu machen.
Der Mensch ist der Ausdruck Gottes. Daher muß in diesem Ausdruck oder dieser Kundwerdung des All-in-allem die geistige Idee gegenwärtig sein‚ die jedes Bedürfnis befriedigt. Unsere Arbeit ist also das wissenschaftliche Bejahen der Allgegenwart des Guten und das Verneinen jedes entgegengesetzten Anspruchs des sterblichen Gemüts auf Gegenwart oder Macht. Wir können uns in keiner Lage befinden, in der wir von Gottes Güte und Liebe getrennt sind, obgleich uns der tierische Magnetismus versucht, das Gegenteil dieser wissenschaftlichen Tatsache des Seins anzunehmen, d.h. die Abwesenheit des Guten, der Versorgung, der Substanz und die Gegenwart und Wesenhastigkeit der Nichtsheit zu bejahen.
Als das Weib auf Elisas Frage: „Was hast du im Hause?” antwortete, daß sie nichts von Wert habe, als sie sagte: „Deine Magd hat nichts im Hause denn einen Ölkrug”, erkannte er offenbar augenblicklich, daß ihr dringendes Bedürfnis war, zur Allgegenwart des Guten erweckt zu werden. Tatsächlich unmittelbar vorhanden und verfügbar war die geistige Idee, die, nachdem sie sie in ihr Bewußtsein aufgenommen hatte, sie augenblicklich von dem Mesmerismus der begrenzenden Ansprüche der persönlichen Verantwortung, des Widerstandes, des Argwohns und der Furcht befreite. Die Eigenschaften Demut, Gehorsam und Vertrauen, die sie ausdrückte, machten sie für diese Wahrheit empfänglich. So als Ergebnis des geistigen Verständnisses Elisas mental befreit, wurde ihr Denken erleuchtet, und sie konnte sofort beweisen, daß ihr vorhandener Vorrat, den sie vorher für zu unbedeutend gehalten hatte, um in Betracht gezogen zu werden, vollständig genügte, jeder an sie gestellten Forderung gerecht zu werden, wenn er richtig verwertet wurde.
Jeder Irrtumsanspruch ist ein Versuch des sterblichen Gemüts, uns auf die eine oder andere Art zu verleiten, die Herrschaft Gottes, Seine Allgegenwart, Seine Allmacht, Seine Alltätigkeit und Seine Allwissenheit, mit andern Worten, Seine Allheit zu verneinen. Daher ist in jeder Lage nichts anderes nötig als die Vernichtung des falschen Zeugnisses der körperlichen Sinne durch die wissenschaftliche Anwendung des Prinzips des Seins; und die geistige Idee steht immer zur Verfügung, weil das Gemüt allgegenwärtig ist.
Beim Handhaben materieller Annahmen glauben die Sterblichen, daß ein großer Teil ihres Erfolgs vom Ausgleichen entgegengesetzter Kräfte abhänge, da sie glauben, daß zur Erreichung harmonischer Ergebnisse die positiven und die negativen Kräfte ins Gleichgewicht zu bringen sind. Aber die Wahrheit ist, daß die Vorstellung von zwei entgegengesetzten Kräften durch die Erkenntnis zu ersetzen ist, daß es nur eine wahre Kraft, die geistige Tätigkeit des Gemüts, gibt. Unterwerfung unter die sogenannten Gesetze des materiellen Angebots und der materiellen Nachfrage muß dem Vertrauen auf das göttliche Gesetz des allgegenwärtigen Gottes weichen.
Um dem Sinn des Mangels an Gutem entgegenzutreten, glauben die Sterblichen, daß sie mit angemessenen materiellen Hilfsmitteln versehen sein müssen, und die Versorgung mit diesen materiellen Hilfsmitteln ist eines der größeren Probleme ihres Daseins. Sie sehen nicht immer, daß angemessene Versorgung ein mentales Problem ist, das nur mit geistigen Mitteln gelöst werden kann. Ja, die meiste Zeit hindert der Mangel an geistigem Verständnis die Menschen zu sehen, daß ihre gegenwärtigen Hilfsmittel bei richtiger Anwendung ausreichen, jeder Forderung, die rechtmäßig an sie gestellt werden kann, zu entsprechen, und bereitet ihnen solche Besorgnis und Furcht, daß sie gegen das, was sie „im Hause” haben, blind sind, sich nicht der Gegenwart jener rechten Ideen bewußt sind, deren Verständnis sie befähigt, jede gegebene Lage zu meistern.
Unsere geliebte Führerin hat uns durch ihre selbstlose Liebe und ihr Verständnis der menschlichen Bedürfnisse die vollständige Wissenschaft des Gemüts-Heilens geoffenbart. Um uns zu unterweisen, wie die Wissenschaft des Seins anzuwenden ist, hat uns Mrs. Eddy mit dem christlich-wissenschaftlichen Lehrbuch „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” und ihren anderen Schriften versehen und die christlich-wissenschaftlichen Zeitschriften—das Christian Science Journal, den Christian Science Sentinel, den Herold der Christlichen Wissenschaft, das Christlich-Wissenschaftliche Vierteljahrsheft und den Christian Science Monitor—gegründet. Diese Schriften befriedigen unser Bedürfnis nach geistigem Wachstum. In ihnen finden wir, was unser geistiges Sehnen stillt. Tägliches andächtiges Sichvertiefen in die Bibel zusammen mit Mrs. Eddys Schriften und in die Bibellektionen im Vierteljahrsheft befriedigt unser Bedürfnis nach Herrschaft über jede sich darbietende falsche Annahme.
Jeder Anspruch des Mangels an genügender Versorgung ist im wesentlichen ein unwissender Glaube, daß der Mensch von seinem immer liebenden Vater-Mutter-Gott getrennt sein könne. Er ist mentale Finsternis, die aus dem Glauben an das hervorgeht, was das Licht der Wahrheit zu verdunkeln sucht. In solchen Fällen ist es nötig, diesen Sinn der Dunkelheit durch das Verständnis der Allgegenwart der göttlichen Hilfsquellen zu beseitigen. Der Mensch ist vollständig. Als das Bild und Gleichnis Gottes schließt er alle rechten Ideen in sich. Der Christus, die geistige Idee Gottes, ist immer gegenwärtig, und wir müssen zur Lösung unserer Probleme von der Wissenschaft des Christus durch unser Verständnis ihrer Gesetze Gebrauch machen. Geben wir Begrenzung irgend welcher Art zu, so kommt dies davon, daß wir nicht vollen Gebrauch von dem machen, was dem Menschen, dem vollen Ausdruck des unendlichen Gemüts, gehört, der durch Widerspiegelung alles, was es gibt, immer gehabt hat und immer haben wird.
Wenn sich Furcht vor Mangel oder Begrenzung darbietet, sollten wir uns von dem Zeugnis der falschen körperlichen Sinne abwenden und in Gottes immer-gegenwärtiger Fürsorge Ermutigung und Befriedigung finden und beständig die Erklärung unserer Führerin beweisen (Wissenschaft und Gesundheit, S. 494): „Die göttliche Liebe hat immer jede menschliche Notdurft gestillt und wird sie immer stillen”.
 
    
