Vor über 30 Jahren wurde meine Mutter durch die Christliche Wissenschaft von einem sehr verkrüppelten Zustande geheilt, der die Folge von heftigem Rheumatismus und rheumatischem Fieber war. Diese Heilung veranlaßte unsere Familie, sich mit der Christlichen Wissenschaft zu befassen, und es war mir vergönnt, in ihren Lehren erzogen zu werden.
Obgleich ich mich während meiner ganzen Kindheit auf diese Wahrheit verließ, wenn ich der Heilung bedurfte, gewissenhaft die Lektionspredigten im Christlich-Wissenschaftlichen Vierteljahrsheft las und auf der Hochschule, die ich besuchte, eine christlich-wissenschaftliche Organisation gründen half, nahmen die Dinge dieser Welt mein Denken und meine Zeit so sehr in Anspruch, daß ich mich in diese Wissenschaft erst dann ernstlich vertiefte, als meine Schulzeit beendet und ich in der Fremde beruflich tätig war.
Es boten sich mir viele Probleme dar, die ich durch Anwendung der Wahrheit löste. Immer wiederkehrende Kopfschmerzen mit Übelkeit, Gliederreißen, eine Neigung zu Erkältungen und Mandelentzündung verschwanden vollständig. Aber die größten Siege habe ich im Überwinden von Veranlagungsfehlern wie Tadelsucht, Selbstsucht, Eigenwillen und Unduldsamkeit und im Erlangen einer größeren Liebe zu Gott und dem Menschen gewonnen.
Vor einigen Jahren machte ich eine sehr schwere Prüfungszeit durch. Bis dahin war ich immer schnell geheilt worden; als ich aber einen nervösen Zusammenbruch erlitt, konnte ich die Lage nicht meistern und bat eine Ausüberin um Hilfe. Obgleich ich vorübergehende Erleichterung erlangt hatte, erlitt ich einen Rückfall, und einige der Begleiterscheinungen waren so beunruhigend, daß es schien, als ob ich meine Arbeit würde aufgeben und nach Hause zurückkehren müssen, bis der Zustand überwunden war. Furcht und Entmutigung schlichen sich ein, weil ich lange Zeit nachts nicht schlafen konnte und dennoch den ganzen Tag beruflich tätig sein und eine Gruppe sehr lebhafter kleiner Knaben unterrichten mußte. Als ich eines Tages versuchte, mich zu entscheiden, ob ich die Arbeit aufgeben sollte, kam mir klar der Gedanke, daß es eigentlich darauf ankomme, worauf ich vertraute. Wenn auf Gott, das Gute, dann würde ich sie nicht aufgeben, sondern ruhig vorwärtsgehen und wissen, daß wie bei Mose am Roten Meer die Wasser sich teilen würden und ich sicher hindurchgeführt werden würde. Obgleich sich mir der Irrtum auf viele Arten aufdrängte, beschloß ich unverzüglich, auf meinem Posten zu bleiben und zu vertrauen, daß dieselbe geistige Kraft, die mich so viele Jahre hindurch geheilt und mir geholfen hatte, mich auch in dieser Anfechtung stützen würde. Von jenem Tage an begannen sich die Zustände zu bessern, bis die vollständige Heilung offenbar war.
Während dieser Prüfungszeit, in der ich mich jeden freien Augenblick in die Christliche Wissenschaft vertiefte, verschwand ein falsches Gewächs, das ich lange gehabt hatte, vollständig. Dies bewies mir, daß Unvollkommenheiten in ihr ursprüngliches Nichts vergehen, wenn wir selbstlos bestrebt sind, den Menschen in Gottes Bild besser zu verstehen.
Kurz nach dieser Erfahrung bot sich mir eine ganz neue Arbeit mit einer Gelegenheit, der Sache der Christlichen Wissenschaft besser dienen zu können.
Meine Dankbarkeit ist größer, als daß ich sie mit Worten ausdrücken könnte, und ich glaube, daß nichts, womit ich je der Sache der Christlichen Wissenschaft dienen kann, vergelten kann, was diese Wissenschaft für mich getan hat.
Greenfield, Massachusetts, V.S.A.
 
    
