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Standhaftigkeit im Mißgeschick

Aus der Oktober 1942-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Christus Jesus ist das größte Beispiel der Standhaftigkeit im Mißgeschick, das die Welt je gekannt hat. Trotz der Tatsache, daß er seine Mitmenschen mit unermeßlichen geistigen Segnungen geradezu überschüttet hatte, indem er sie von Krankheit und Sünde geheilt und über das wichtigste aller Themen, die Liebe Gottes, des Vaters, aufgeklärt hatte, wendeten sie sich mit Ausnahme einer verhältnismäßig kleinen Zahl gegen ihn und verfolgten ihn, sogar bis zur Grenze des nach dem römischen Gesetz Zulässigen.

Kurze Zeit vor seiner größten Prüfung, der Kreuzigung, die seinem Beweis, daß das Leben unzerstörbar ist, vorausging, richtete Jesus Worte des Trostes an seine Jünger, auf denen der Gedanke, daß er sie verlassen wird, schwer lastete. Er wollte sie ermutigen und aufheitern, und er tat es aus der Tiefe seines Verständnisses heraus. „Solches habe ich mit euch geredet, daß ihr in mir Frieden habet”, sagte er. „In der Welt habt ihr Angst; aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden” (Joh. 16, 33). Jesus hatte die Welt überwunden, den materiellen Sinn der Dinge gemeistert. Sie konnten in Trübsal kommen; aber mit dem Verständnis Gottes und mit Glauben an Ihn würden auch sie die Herrschaft darüber erlangen.

„War es gerecht, daß Jesus litt?”, fragt Mary Baker Eddy auf Seite 40 in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift”. Sie antwortet: „Nein; aber es war unvermeidlich; denn sonst hätte er uns den Weg und die Macht der Wahrheit nicht zeigen können”. Jesus war völlig unschuldig—er hatte nur Gutes unter dem Volk gewirkt. Trotzdem widerfuhr ihm das Los eines Verbrechers. Hätte er aber nicht unter der Gewalt unwissender Sterblicher so gelitten, so würde er nicht die Gelegenheit gehabt haben, die Allmacht der Wahrheit und der Liebe und die Machtlosigkeit des Hasses, die Unzerstörbarkeit des Lebens und die Unwirklichkeit des Bösen zu beweisen.

Oft, nachdem der Meister die Apostel verlassen hatte, bewiesen sie, eingedenk seiner herrlichen Lehre und seines Beispiels, ihre Standhaftigkeit im Mißgeschick. Die Laufbahn des Apostels Paulus als Verkündiger des Evangeliums veranschaulicht dies. Furchtlos während jener ganzen Zeit, mit einem fest auf das Verständnis der Güte und Liebe Gottes gegründeten Glauben trat er dem Hohn und der Verfolgung seiner Gegner mutig entgegen. Was könnte in diesem Zusammenhang seine Worte an die Römer (K. 8, 28) übertreffen: „Wir wissen aber, daß denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen, denen, die nach dem Vorsatz berufen sind”? Was könnte allen, die von Versuchung bedrängt sind und glauben, daß sie ihr erliegen können, größere Ermutigung und Hoffnung einflößen als seine Worte an die Korinther (1 Kor. 10, 13): „Es hat euch noch keine denn menschliche Versuchung betreten; aber Gott ist getreu, der euch nicht läßt versuchen über euer Vermögen, sondern macht, daß die Versuchung so ein Ende gewinne, daß ihr’s könnet ertragen”. Paulus war im Mißgeschick standhaft, und sein mit Worten und Taten bewiesenes Verständnis wirkte Wunder, die Kirche des Urchristentums in ihrem Kampf gegen die bösen Annahmen der Menschen zu unterstützen.

Die Welt ist heute in großer Not. Die Mächte des Bösen scheinen zu toben und die Herrschaft des Friedens und Wohlwollens auf Erden verhindern zu wollen. Aber die Christlichen Wissenschafter sehen in der Lage eine große sittliche Gärung—ein gewaltiges Aufrühren des Irrtums im menschlichen Bewußtsein, da geistiges Verständnis den Irrtum bloßstellt und im Lichte der Allheit und der unendlichen Güte Gottes die Unwirklichkeit des Bösen erklärt. Noch nie hat eine solche geistige Erleuchtung die Gedanken der Menschen so erhellt wie heute. Und aus diesem Grunde will es scheinen, daß das Böse bis zum äußersten kämpft, um der Niederlage zu entrinnen. Die durch seine Ansprüche Mesmerisierten verteidigen eigentlich seine Wirklichkeit mit Handlungen von verbrecherischer Grausamkeit, während diejenigen, die es verabscheuen und durch die Christliche Wissenschaft seine Nichtsheit kennen, seinen Angriffen mit standhaftem Mut entgegentreten, da sie seiner schließlichen Niederlage gewiß sind.

Laßt uns nicht daran zweifeln, daß die Flut des Hasses durch das Verständnis der Macht des Gemüts aufgehalten werden wird! Gottes Absicht für die Welt ist Gerechtigkeit und Friede, und Seine Absicht wird in Erfüllung gehen. Während aber der Annahme nach der Sturm wütet, müssen die Christlichen Wissenschafter in ihrer Treue gegen Gott, das göttliche Prinzip, unbeweglich feststehen. Sie werden ihre Liebe zu Gott und dem Menschen nicht wanken lassen. Sie werden fortfahren, mit der Weisheit, die von Gott ist, weise zu sein. Dadurch werden sie selber gesegnet werden, und sie werden alle segnen, auf denen ihre gerechten Gedanken ruhen. Mrs. Eddy schreibt (Miscellaneous Writings, S. 276, 277): „In den dunklen Stunden stehen weise Christliche Wissenschafter in ihrer Treue gegen Gott fester als je. Weisheit ist mit ihrer Liebe vermählt, und ihr Herz ist nicht beunruhigt”.

Ein Kennzeichen eines echten Christlichen Wissenschafters ist seine Kraft, sowohl im Wohlergehen als auch im Mißgeschick festzustehen. Hat er sich denn nicht vorgenommen zu beweisen, daß der Geist das All und die Materie nichts ist; daß Gott, das Gute, unendlich und das Böse unwirklich ist? Er ist beständig in Gemeinschaft mit der Wahrheit und der Liebe; er betet unablässig das Gebet der Bestätigung, daß der Mensch immer eins ist mit Gott, dem allmächtigen Gemüt, und daß er daher immer vollkommen geschützt ist. Indem er so denkt, in Gemeinschaft mit Gott, dem Gemüt, ist und betet, bleibt er standhaft, des Sieges des Guten gewiß, mögen irrige Annahmen rings um ihn her auch noch so sehr zu wogen scheinen.

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