Im Vorwort zum christlich-wissenschaftlichen Lehrbuch „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” schreibt Mary Baker Eddy: „Für alle, die sich auf den erhaltenden Unendlichen verlassen, ist das Heute reich an Segnungen”.
Ich durfte die Wahrheit dieser Worte an mir selber erfahren. Im Jahre 1930 mußte ich wegen Lungenschwindsucht in eine Lungenheilanstalt gehen. Der Oberarzt erklärte mein Leiden für unheilbar. Damals wußte ich schon von der Christlichen Wissenschaft, konnte sie aber noch nicht erfolgreich anwenden; denn meine Furcht vor der schrecklichen Krankheit war zu groß. Eine liebe Ausüberin erklärte mir mit großer Geduld die heilende Wahrheit, und durch ihren liebevollen Beistand wurden Begleiterscheinungen wie Lungenblutungen und ein Kehlkopfleiden überwunden. Aber ich selber tat nicht die nötige Arbeit und erlangte daher nicht die volle Befreiung. Ich war froh und beruhigt, wenn ich wußte, daß im Sinne der Christlichen Wissenschaft für mich gearbeitet wurde; aber ich wußte noch nicht und wollte auch nicht wissen, was es heißt, sich ganz „auf den erhaltenden Unendlichen” verlassen. Sooft es mir wieder besser ging, war ich der Ausüberin dankbar, daß sie so liebevoll für mich gearbeitet hatte. Obgleich ich Gott in meinem Denken zuweilen verließ, verließ Er mich nie. Der Allwissende, Allsehende und Alliebende sorgte für mich. Er war in der Tat mein Hirte.
Trotz meines langen Aufenthalts in der Heilanstalt blieb der Zustand meiner Lungen unverändert. Als ich auf mein beharrliches Drängen endlich entlassen wurde, machte mich der Arzt auf viele Dinge aufmerksam, die ich unterlassen sollte, und bemerkte, ich würde bald wieder in die Heilanstalt zurückkommen müssen. Wie durch ein Wunder fand ich eine Anstellung bei Christlichen Wissenschaftern. Anfangs war das Leiden so schlimm, daß ich ihm zu erliegen fürchtete. Aber ich wurde durch das Gute, das ich erfaßt hatte, gestützt, und es wurde mir unermüdlich erklärt, was die Christliche Wissenschaft ist, und was Gott, unser liebender Vater-Mutter, für alle Seine Kinder tun kann. Auch wurde ich oft darauf aufmerksam gemacht, daß Gottes Arbeit getan ist, und daß sie gut ist.
Ich gab mir Mühe, Gott zu verstehen und den Menschen und das Weltall so zu sehen, wie Gott sie geschaffen hat: vollkommen und frei von allem Irrtum. Auch bemühte ich mich, die Christliche Wissenschaft zu leben—sie täglich anzuwenden. Denn ich sah endlich ein, daß ich treue und ganze Arbeit tun mußte, wenn ich als Gottes Kind frei und harmonisch werden wollte. Der Irrtum wich in dem Verhältnis, wie ich an der Wahrheit festhielt.
Heute weiß ich, wie reich die Segnungen sind, wenn man sich unbedingt „auf den erhaltenden Unendlichen” verläßt. Ich bin sehr dankbar für diese Erfahrung und dafür, daß mir Gelegenheit geboten war, nach Verständnis zu ringen. Mein ganzes Leben ist anders geworden. Ich kann nun jede Arbeit tun, sogar die schwerste, seit ich weiß, daß Gott meine Kraft ist. Mit Freuden diene ich Gott und bin bestrebt, Ihn immer mehr auszudrücken.
Vor kurzem mußte ich mich meines Berufs wegen ärztlich untersuchen lassen. Derselbe Arzt, der meinen Fall vor 10 Jahren für unheilbar erklärt hatte, sagte, daß alles in Ordnung sei.
Ich bin Gott sehr dankbar für diese wunderbare Heilung, für die Läuterung meines Denkens und für die vielen Segnungen, die meine Angehörigen und ich durch die Christliche Wissenschaft erfahren haben. Tief dankbar bin ich unserer Führerin Mrs. Eddy für ihre Botschaft der einen großen göttlichen Liebe und auch allen Arbeitern im Weinberge des Herrn.
, Unterseen, Interlaken, Schweiz.
