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Das Heim

Aus der April 1942-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Wir erfahren in der Christlichen Wissenschaft, daß unser wirkliches Heim geistig, nicht materiell ist. Paulus sagte: „So seid ihr nun nicht mehr Gäste und Fremdlinge, sondern Bürger mit den Heiligen und Gottes Hausgenossen”. Unser geistiges Heim ist der Himmel, das Reich Gottes. Es ist nicht ein weitentfernter, in der Zukunft zu erreichender Ort, sondern wir können jetzt, heute, in des Vaters Haus mit seinen „vielen Wohnungen”, von denen Jesus sprach, kommen. Wie können wir Anspruch auf unser Geburtsrecht erheben? Indem wir verstehen, daß wir Gottes Kinder sind, und daß wir daher geistig sind.

In unserer menschlichen Erfahrung scheint das Heim von Personen und Dingen abhängig zu sein; aber wenn unser Denken vergeistigt wird, lernen wir Dinge gegen Gedanken austauschen. Dann wird unsere menschliche Erfahrung harmonischer, da wir einen höheren Begriff vom Heim ausdrücken. Manchmal besteht unser äußerliches Heim aus einem Zimmer, manchmal aus vielen Zimmern; aber in beiden Fällen ist es der Angelpunkt, um den sich unsere menschlichen Tätigkeiten drehen. Daher ist es von größter Wichtigkeit, daß wir friedlich, sittsam, harmonisch darüber denken.

Mrs. Eddy schreibt in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” (S. 58): „Das Heim ist der liebste Fleck auf Erden, und es sollte der Mittelpunkt, wenn auch nicht die Grenze der Neigungen sein”, und etwas weiter oben in demselben Abschnitt: „Mit neu hinzukommenden Freuden sollte das Wohlwollen umfassender werden”. Der Nachdruck ist hier auf die wahren Eigenschaften gelegt, die im Heim kund werden sollten.

Das Heim kann von beengendem Einfluß sein, wenn man selbstisch davon denkt; wenn aber seine Bewohner denken, daß es eine Gelegenheit biete, mit anderen zu teilen, kann seine wohltätige Wirkung manches Leben berühren. Zweifellos ist es von höchster Wichtigkeit, daß das Heim der Mittelpunkt „der Neigungen” ist. Aber es wird mehr gesegnet, wenn es diejenigen segnet, die in seinen Bereich kommen. Wenn seine Bewohner mehr von Gottes Güte und Allgegenwart lernen, teilen sie diese Lehren liebevoll mit anderen.

Wenn jeder, der einem Heim vorsteht, sein Denken darüber vergeistigt, mehren sich die Gelegenheiten, Gutes zu tun. Als Christliche Wissenschafter können wir uns nicht von der Welt und ihren Problemen fernhalten; und wir helfen diese Probleme lösen, wenn wir im Lichte der Christlichen Wissenschaft an sie herantreten. Wir können nicht alle eingetragene Ausüber sein und unsere ganze Zeit dem Heilen der Kranken und Sünder widmen; aber jeder kann wissen, daß er als Gottes Kind die Weisheit und die Gelegenheit hat, überall, wo er ist, mehr von der Christlichen Wissenschaft zu beweisen. Wie wir auch unserer Gemeinde dienen, was auch unsere Beziehungen zu anderen Personen sein mögen, alle unsere Tätigkeiten können andere durch den Einfluß unseres wahren Sinnes des Heims segnen.

Eine Christliche Wissenschafterin, die den Danksagungstag gewöhnlich bei ihrer Familie zubrachte, lud mehrere einsame Bekannte in ihr Heim ein. Als der Tag herannahte, fragte sie sich, warum sie dies ihren anderen Verantwortungen hinzugefügt hatte, und fühlte sich bei dem Gedanken, für so viele Leute sorgen zu müssen, belastet. Dann erinnerte sie sich, daß ihre ursprüngliche Absicht selbstlos gewesen war, und sie wußte, daß der Irrtum sie nicht vereiteln konnte. Sie vergegenwärtigte sich einige Minuten lang vollständiger die Kennzeichen ihres wahren Heims, der Gegenwart Gottes, Seiner liebevollen Güte und Seiner Zugänglichkeit für das empfängliche Denken, und sie erhob sich erfrischt und bereit zu dienen. Sie fühlte sich dabei nicht angestrengt, und nachher erwähnten andere, daß sie sich erfrischt und gestärkt fühlten. Dies bewies ihr, daß Gott durch jede solche Gelegenheit verherrlicht werden kann. Seitdem hat sie oft Gelegenheit gehabt, den erhebenden Einfluß des von der Gewißheit der Gegenwart Gottes und der Brüderschaft Seiner Kinder erfüllten Denkens zu beweisen.

Da unser wirkliches Heim der Ausdruck des Gemüts ist, kann jedermann an seinem harmonischen Beweis teilnehmen. Probleme des Mangels verschwinden, wenn wir wissen, daß unser geistiges Heim „ewig im Himmel” ist. Dieses Heim kann nicht überfüllt oder einsam, nicht zu klein oder zu groß sein. Gott sorgt reichlich für Seine Kinder. Jesus sah sein geistiges Heim, sein Einssein mit der Wahrheit und der Liebe klar, obgleich er „nicht” hatte, „da er sein Haupt hin lege”. Niemand braucht ein Herrenhaus, um liebevolle Freundlichkeit, Erbarmen, Ordnung, Vertrauenswürdigkeit auszudrücken und so einen klareren menschlichen Ausdruck des wirklichen Heims zu bekunden.

Als Christliche Wissenschafter müssen wir unser Heim schützen lernen. Wir können wissen, daß die Atmosphäre der Liebe das Böse ausschließt. Johannes gibt in der Beschreibung seiner Vision des himmlischen Jerusalems die trostreiche Versicherung: „Es wird nicht hineingehen irgend ein Gemeines und das da Greuel tut und Lüge”. Mit andern Worten, dieser geistige Zustand schließt nichts von Eifersucht, Untreue, Unreinheit in sich, weil diese Eigenschaften nicht bestehen können, wo aller Raum von der Liebe ausgefüllt ist.

Halten wir an der Wahrheit fest, so wissen wir, daß nur Gutes in unser Heim gebracht oder von ihm empfangen werden kann. Weil es vom Prinzip regiert wird, zieht der wahre Sinn des Heims das Böse in keiner Gestalt an, und die Angriffe des sterblichen Gemüts werden es vergebens bestürmen. Wenn wir dies wissen, kann unser Heim diejenigen, die unter seinen Einfluß kommen, nur segnen. Es wendet sich nur an ihren Sinn des Rechts und bietet ihnen nie etwas, was ihren höchsten Sinn des Selbst herabsetzen würde. Ein Gewohnheitsraucher überraschte einmal seinen Gastgeber, einen Christlichen Wissenschafter, mit der Bemerkung: „Ich komme immer gern zu Ihnen, weil ich hier nicht rauchen kann”.

Sollte es scheinen, daß ein unschöner Gedanke in den Kreis unseres Heims gezogen wird, so können wir dies als eine Gelegenheit erkennen, die Unwirklichkeit des Bösen zu beweisen, indem wir es nie auch nur einen Augenblick fürchten oder es für fähig halten, Verlust oder Zerstörung zu verursachen, da wir wissen, daß das Gute die einzige Macht ist. Und wir können uns freuen, daß uns wieder eine Gelegenheit gegeben worden ist, die Allmacht Gottes zu beweisen.

Mrs. Eddy nahm es sehr genau mit dem Denken derer, die ihr dienten. Sie berief in ihr Heim nur liebevolle Arbeiter, deren Denken der Wahrheit zugänglich war, und sie nahm oft Veranlassung, sie an die Wichtigkeit der ordentlichen Ausführung der Aufgaben des praktischen täglichen Lebens zu erinnern. Sie schreibt (Miscellaneous Writings, S. 287): „Seid gewissenhaft in Familienbeziehungen, sie führen zu höheren Freuden”. Vergessen wir also nicht, die christusähnlichen Eigenschaften, die wir durch Widerspiegelung täglich als unsere eigenen beanspruchen, zuerst daheim auszudrücken! Wir können ganz gewiß freier in die Welt hinausgehen und ihre Lasten erleichtern helfen, wenn wir daheim Harmonie bekunden. Unsere Erklärungen der Wahrheit werden anderen aufrichtig klingen, wenn wir sie im eigenen Leben bewiesen haben.

Die im rechten metaphysischen und praktischen Sorgen für unser Heim gelernten Lehren nützen und helfen uns in unserer Kirchenarbeit. Paulus sagt: „So aber jemand seinem eigenen Hause nicht weiß vorzustehen, wie wird er die Gemeinde Gottes versorgen?” Als Kirchenmitglieder müssen wir willens sein, in der Kirchenarbeit zu helfen. Und wie viel besser wir dafür vorbereitet sein werden, wenn wir reichliche Versorgung, Regelmäßigkeit, Ordnung und Schönheit im Heim bewiesen haben! Unsere Verwirklichung der Harmonie in unserem Heim und in unserer Kirche trägt auch sehr viel zur Verbesserung unseres Verständnisses und zur Erweiterung unserer Nützlichkeit bei, wenn wir städtische, staatliche oder nationale Probleme lösen helfen.

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