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„Euch geschehe nach eurem Glauben”

Aus der April 1942-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Im Evangelium des Matthäus lesen wir, daß eines Tages zwei Blinde Jesum nachfolgten, die schrieen und ihn baten, sich ihrer zu erbarmen. Da sie ihn nicht hatten einholen können, folgten sie ihm eilends in das Haus nach, in das er ging. Als Jesus ihren Glauben sah, fragte er sie: „Glaubt ihr, daß ich euch solches tun kann?” Sie antworteten: „Herr, ja”. Dann rührte er ihre Augen an und heilte sie unverzüglich, indem er zu ihnen sagte: „Euch geschehe nach eurem Glauben”.

Diese Heilung der beiden Männer ist nicht nur wegen ihrer Art und ihrer Spontaneität, sondern auch wegen des Beispiels wahren Glaubens bemerkenswert, des inbrünstigen und aufrichtigen Glaubens, der nicht den geringsten Zweifel hegt—eines Glaubens, wie Jesus ihn seinen Jüngern empfahl.

Es kann einem, der sich ernstlich in die Bibel vertieft, nicht entgehen, daß in den Lehren Jesu der Glaube eine wichtige Rolle spielt. Jesus bestand oft auf der Notwendigkeit, den Glauben zu haben, der Berge versetzt, und er tadelte seine Jünger wiederholt wegen ihrer Kleingläubigkeit. Er betrachtete ihn überdies als unerläßlich beim Heilen der Kranken; denn er sagte einmal: „Dein Glaube hat dir geholfen”, und ein andermal: „Dein Glaube hat dich gesund gemacht”. Die so Geheilten verstanden nicht viel von den Lehren Jesu, die er oft in Gleichnissen gab; aber erstaunt über die Wunder, die sie sahen, und durch sie überzeugt, glaubten sie an Jesus und an die Werke, die er im Namen des Vaters vollbrachte. Es war offenbar ein Glaube ohne Verständnis; aber so wie er war, vollbrachte er Wunder.

Die von Mary Baker Eddy entdeckte und gegründete Christliche Wissenschaft legt die Bibel geistig und wissenschaftlich aus und befähigt ihre Anhänger, Gott und das, was Er für die Menschen tut, zu erkennen und intelligent zu verstehen. Durch dieses neue Verständnis der Gottheit geben die Menschen ihren früheren blinden Glauben auf und gewinnen einen intelligenten und erleuchteten Glauben, der auf dem Verständnis des Prinzips beruht. Ein solches Verständnis gibt den Kranken Gesundheit und bringt die dauernden und harmonischen Anzeichen des wahren Seins ans Licht.

Mit der ihr eigenen Bündigkeit hat Mrs. Eddy „die wichtigen Punkte oder die religiösen Glaubenssätze der Christlichen Wissenschaft” zusammengefaßt, deren zweiter lautet (Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 497): „Wir bekennen und verehren einen allerhabenen und unendlichen Gott. Wir bekennen Seinen Sohn, einen Christus; den Heiligen Geist oder göttlichen Tröster, und den zu Gottes Bild und Gleichnis geschaffenen Menschen”. An diesen „allerhabenen und unendlichen Gott” als den Geist, das Gemüt, das Leben, die Wahrheit und die Liebe haben wir vollen Glauben. In diesen einen Gott, der das unendlich Gute, die einzige Intelligenz, die einzige Substanz, die einzige Kraft ist, setzen wir unser Vertrauen. Im Briefe an die Hebräer heißt es von dem Glauben: „Es ist aber der Glaube eine gewisse Zuversicht des, das man hofft, und ein Nichtzweifeln an dem, das man nicht sieht”. Und die Christliche Wissenschaft definiert „Substanz” auf Seite 468 des Lehrbuchs wie folgt: „Geist, das Synonym für Gemüt, Seele oder Gott, ist die einzige wirkliche Substanz. Das geistige Weltall einschließlich des individuellen Menschen ist eine zusammengesetzte Idee, die göttliche Substanz des Geistes widerspiegelnd”.

Im Lichte der Lehren der Christlichen Wissenschaft findet der Wissenschafter, daß mit seinem geistigen Fortschritt der Glaube, den er zu Anfang seines Forschens hatte, durch Verständnis größer wird. Bedeutet dies aber, wie manche Wissenschafter zu glauben versucht sind, daß der Glaube verschwinden muß? Keineswegs! Was verschwindet, ist bloßer blinder Glaube; aber intelligenter Glaube muß als geistige Eigenschaft bleiben. Paulus schließt den Glauben in seine Aufzählung „der Frucht des Geistes” ein. Er ist für geistiges Wachstum unerläßlich. Die Christliche Wissenschaft verwechselt Glauben und Verständnis nicht; denn auf Seite 298 des Lehrbuchs ist festgestellt, daß „der geistige Sinn, der den materiellen Sinnen widerspricht, Intuition, Hoffnung, Glauben, Verständnis, reife Fülle und Wirklichkeit in sich schließt”. So zeigt unsere Führerin klar, daß der Glaube an Gott in der Tat eine notwendige Eigenschaft ist. Ein solcher Glaube wird ausgedrückt und bewiesen in inbrünstiger Liebe zur Wahrheit, in brüderlicher Nächstenliebe, in unaufhörlichem Trachten nach dem Guten, in gewissenhafter Anwendung des göttlichen Prinzips, in voller und vollständiger Hingebung an den einen Gott und in dem beständigen Verlangen, Gutes zu tun und recht zu denken.

Es war Glaube und Verständnis, was Jesus beseelte und ihn befähigte, seine erstaunlichen Beweise zu erbringen. Bei der Behandlung von Krankheit spielt der Glaube, der versteht, eine mächtige Rolle im Heilungsvorgang. Wenn die Worte des großen Meisters ihren Wert und ihre Kraft behalten haben, dann muß der Glaube heute wie vor alters im Denken des Ausübers und des Patienten einen großen Platz einnehmen.

Manchmal prüfen sich Christliche Wissenschafter gründlich, um zu entdecken, warum sich ihr Beweis zu verzögern scheint. Ist nicht oft ein Grund dieser offenkundigen Verzögerung die Unzulänglichkeit ihres Glaubens und ihres Vertrauens auf Gott und auf die heilende Kraft der Christlichen Wissenschaft? Hat sich nicht Zweifel in ihr Bewußtsein eingeschlichen und Ermüdung und Entmutigung verursacht? Um die Heilung zu erlangen, ist es notwendig, u.a. die Gewißheit zu haben, daß wir fähig sind, sie zu erlangen. Diese Gewißheit kommt uns, sobald wir verstehen, daß uns alle unsere Fähigkeit von Gott, dem einen Gemüt, gegeben ist. Der Apostel Jakobus, der die Kraft des Glaubens gewiß kannte, schrieb: „Das Gebet des Glaubens wird dem Kranken helfen, ... und so er hat Sünden getan, werden sie ihm vergeben sein”. Mangelnder Glaube an die allmächtige Güte kann die Heilung verzögern; ist aber der Glaube vorhanden, der Gott versteht, so wird sie nicht verzögert werden.

Wer Ergebnisse in der Materie sucht, oder wer ein gewisses leibliches Leiden zu zerstören sucht, darf nicht vergessen, daß die Zerstörung des Glaubens an das Böse stattfindet, wenn unser Glaube so stark im Guten verschanzt ist, daß es uns unmöglich wird, an die Wirklichkeit des Bösen zu glauben.

Der Glaube an das Gute hilft Furcht austreiben. Der Glaube sowohl an das Gute als auch an das Böse ist es, was uns hemmt. Wir müssen uns daher vergegenwärtigen, daß nur das geistig Gute wirklich ist; daß aus ihm das ganze wahre Sein und das einzige Bewußtsein besteht. So werden wir nicht mehr versuchen, etwas zu heilen, etwas, was wirklich scheint, zu zerstören, zu verbessern oder zu ändern, und wir werden einfach durch göttliches Gesetz beanspruchen, was uns durch Widerspiegelung gehört—nämlich Harmonie, Gesundheit, Freudigkeit, Fülle usw. Wenn unser Glaube zuweilen wankt, wenn wir uns von Zweifel, Entmutigung, Bitterkeit und Furcht beeinflussen lassen, dann müssen wir uns entschlossen an Gott, der die Liebe ist—an den allmächtigen Gott, in dem „wir leben, weben und sind”— wenden; denn nur von Ihm kommt Glaube, Vertrauen, Ruhe und Gelassenheit.

Paulus sagte: „Euer Glaube bestehe nicht auf Menschenweisheit, sondern auf Gottes Kraft”. Wenn uns nur das Gute dauernd vorschwebt, wenn wir in unseren Worten und Taten den Christus, die Wahrheit, bekunden, wenn wir durch die Christliche Wissenschaft unerschütterlich auf die heilende Kraft Gottes vertrauen, wenn wir fest überzeugt sind, daß bei Gott alle Dinge möglich sind, dann werden wir unsern Lohn haben—dann wird uns nach unserem Glauben geschehen.

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