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Horchen lernen

Aus der April 1942-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Wenn wir die ewigen Tatsachen des Daseins, wie sie in der Christlichen Wissenschaft enthüllt sind, anwenden lernen, finden wir, daß Verlaß auf geistige Augenscheinlichkeit notwendig ist, und daß das Zeugnis der materiellen Sinne irreführend und unbefriedigend ist.

Selbst wenn einer vielleicht Zeuge von Heilungen gewesen ist, die durch diese Wissenschaft bewirkt wurden, zögert er manchmal, die Wahrheit in seinen täglichen Angelegenheiten anzuwenden, und wartet auf eine günstigere Zeit und einen günstigeren Ort. Da aber Zeit und Ort nur relative Gedankenzustände sind, findet er, daß sich sein Begriff vom Dasein nach und nach ändert; und die scheinbaren Hindernisse auf seinem Wege verschwinden in dem Maße, wie er sich angewöhnt, auf Gottes Leitung zu horchen und geistige Tatsachen zu beachten. So wird er sehen, daß er wenigstens einigermaßen lernt, sich auf Gott zu verlassen.

In „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” erklärt Mary Baker Eddy, die Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft (S. 308): „Die seeleninspirierten Patriarchen vernahmen die Stimme der Wahrheit und redeten so bewußt mit Gott, wie der Mensch mit dem Menschen redet”. Dies sind aufrüttelnde Worte. Scheinen sie abstrakt, übersinnlich? Ist dem so, so horcht das sterbliche Gemüt auf Gedanken, die den Gedanken Gottes unähnlich sind.

Für Christus Jesus war es selbstverständlich, auf Gott zu horchen. Er horchte und gehorchte nicht nur, sondern lehrte auch, daß alle anderen zu allen Zeiten und unter allen Umständen dasselbe tun müssen. Er gebrauchte das Gleichnis vom „Hirten der Schafe” und sagte: „Die Schafe hören seine Stimme; ... und die Schafe folgen ihm nach; denn sie kennen seine Stimme”.

Da Mose Gottes Stimme hörte, wurde er göttlich unterwiesen und geleitet, als er die Kinder Israel aus der ägyptischen Knechtschaft und durch die Wüste zum gelobten Lande führte. Mose horchte in natürlicher Weise und aus eigenem Triebe auf Gottes Gebote. Er war lange gewohnt gewesen, auf die ihn leitende und führende Stimme Gottes zu horchen. Zuerst war er, wie es manchmal auch bei uns der Fall ist, beunruhigt, und er sträubte sich sogar, weil er an seiner Fähigkeit, seine Aufgabe auszuführen, zweifelte. Aber die gebietende, obgleich sanfte Stimme, die sagte: „Also sollst du zu den Kindern Israel sagen: Ich werde sein hat mich zu euch gesandt”, war nicht mißzuverstehen. Mose horchte, gehorchte und fand Zuversicht.

Es könnte eingewendet werden: „Das war ganz recht für Mose; aber es wäre für einen Menschen von heutzutage—z.B. für einen klugen Geschäftsmann—nicht praktisch. Kann dieser inmitten von Unruhe und Wettstreit Gottes Stimme hören?” Ja! Die Unruhe, die Furcht, die Ungewißheit und die Verwirrung kann nur durch Horchen auf Gott dauernd geheilt werden; denn diese Zustände sind die Folge davon, daß dieses Horchen versäumt wird. Wenn dies nicht wahr wäre, könnte Jesu Gehen auf dem Wasser, sein Stillen des Sturmes, sein Auferwecken der Toten unmöglich erklärt werden. Auch die zahlreichen Beweise der heilenden Kraft der Christlichen Wissenschaft, die alle in Widerlegung der sogenannten Gesetze der Materie vollbracht werden, könnten nicht erklärt werden. Jesus lehrte nicht, daß man sich in einer widrigen Lage machtlos zu fühlen brauche, oder daß geistiges Verständnis nicht zur Lösung jedes Problems anwendbar sei. Im Gegenteil, er lehrte, daß „bei Gott alle Dinge möglich sind”.

Als Paulus und Silas im Gefängnis waren, führte ihre praktische Art, auf das göttliche Gemüt zu horchen und Gott als die einzige Macht anzuerkennen, zu ihrer Befreiung. Dies sollte nicht verwunderlich scheinen. Sie bewiesen, daß sogenannte materielle Gewalt dem geistigen Verständnis nicht widerstehen kann. Nur das wirkliche Gesetz —Gottes Gesetz—drückt geistige Kraft aus.

Alle mögen sich fragen: „Ist Jesu Lehre für mich praktisch? Lerne und befolge ich ihre Regeln? Verstehe ich, daß seine Werke im gewöhnlichen Sinne des Wortes nicht nur nicht wunderbar waren, sondern im Gehorsam gegen das grundlegende, unveränderliche Prinzip getan wurden? Bin ich bereit, seiner Einschärfung, daß alle Christen diese Werke tun sollen, zu gehorchen?”

Zweifellos wurde die Stimme Gottes bei der Taufe Jesu gehört, als sie sagte: „Dies ist mein lieber Sohn, an welchem ich Wohlgefallen habe”. Es ist auch klar, daß Gott, das durch sich selbst bestehende unendliche Gemüt, nicht ohne Ausdruck sein kann. Das reine Bewußtsein Jesu hörte Gottes Stimme in natürlicher Weise und ohne Verwunderung; und es ist unser Vorrecht und Geburtsrecht, auf Gott horchen und Seinem Gesetz durch christlich-wissenschaftliches Denken gehorchen zu lernen.

Nicht durch die körperlichen Sinne hören Gottes Kinder Seine Stimme. Die Christliche Wissenschaft lehrt und beweist, daß die wirklichen Sinne geistig sind. In Wissenschaft und Gesundheit ist erklärt (S. 486): „Gesicht, Gehör, alle geistigen Sinne des Menschen sind ewig. Sie können nicht verlorengehen. Ihre Wirklichkeit und ihre Unsterblichkeit beruhen im Geist und im Verständnis, nicht in der Materie—daher ihre Fortdauer”.

Jesus mit seinem wahren geistigen Gehör horchte beständig auf seinen Vater-Mutter-Gott. So wurde er Schritt für Schritt geführt, die dem materiellen Sinn verborgenen Wunder der Wirklichkeit, der geistigen Schöpfung Gottes, zu erfahren.

Die Tatsächlichkeit des geistigen Sinnes ist auch in der Erfahrung des Johannes veranschaulicht, der den neuen Himmel und die neue Erde—das geistige Weltall—sah. Die Christliche Wissenschaft enthüllt, daß eine solche Erfahrung eine gegenwärtige, normale Möglichkeit ist, deren Verwirklichung nur von der Vergeistigung des Denkens, vom Horchen auf Gott und vom Verwerfen jedes Augenscheins, der nicht von Gottes Gegenwart zeugt, abhängig ist.

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