Die heilende wirkende Kraft der Christlichen Wissenschaft ist mir auffallend bewiesen worden.
Während der Zeit meiner beruflichen Ausbildung befiel mich die Fallsucht. Obwohl ich meine Ausbildung beenden konnte, schien der irrige Zustand in solchem Maße zuzunehmen, daß ich zu jeder Arbeit unfähig war. Zur Zeit des Weltkriegs wurde ich sowohl beim Heer als auch bei der Flotte als dienstuntauglich zurückgewiesen.
Die freundlichen Bemühungen von Ärzten, Chirurgen und Spezialisten, das Einhalten einer verordneten Ernährungsweise und ein Umgebungswechsel waren in meiner großen Not nutzlos. Aber ich machte weitere Versuche und gab die Hoffnung nie ganz auf, obgleich mir wiederholt gesagt worden war, daß die Krankheit unheilbar sei, und daß das Leiden höchstens gemildert werden könne, wenn überhaupt etwas getan werden könne.
Schließlich hörte ich von der christlich-wissenschaftlichen Heilung eines kleinen Kindes, das anscheinend das gleiche Leiden gehabt hatte. Obgleich ich gegen das, wofür ich die Christliche Wissenschaft hielt, immer Abneigung empfunden hatte, dachte ich in der Verzweiflung, daß es nichts schaden würde, wenn ich mich wenigstens erkundigte. Wenn auch mein erster Besuch bei einem Ausüber meine Vorurteile nicht vollständig beseitigte, empfing ich doch genug Ermutigung, mit der Christlichen Wissenschaft einen Versuch zu machen. Die tiefeingewurzelte Abneigung, die ich gegen sie empfand, wich langsam; aber durch die liebevolle Hilfe von Ausübern und mein beharrliches Forschen wurde dieses Hindernis zuletzt beseitigt, und ich wurde überzeugt, daß ich schließlich geheilt werden würde.
Während dieser Zeit erlebte ich mehrere Heilungen. Einige davon fanden augenblicklich statt, und jede bewies, daß ich auf dem rechten Wege war; denn wenn die Wahrheiten der Christlichen Wissenschaft zur Heilung von Aufgeregtheit, Erkältungen, Blinddarmentzündung, Verletzungen u. dgl., sowie zur Heilung von der Gewohnheit des Rauchens anwendbar waren, mußten sie auch ebenso anwendbar zur Überwindung der Fallsucht sein, in der so wenig Wahrheit ist wie in jeder anderen Trugvorstellung. Aber nach dem äußeren Anschein schien das Problem nicht gelöst zu sein.
Eines Tages sagte der treue Ausüber mit großem Nachdruck zu mir: „Sie müssen sich darüber klar sein, daß Sie nicht nur keine Anfälle mehr haben werden, sondern auch daß Sie in Wahrheit nie welche gehabt haben”. Diese Erklärung machte tiefen Eindruck auf mich. Ich dachte sehr viel darüber nach und sah schließlich, daß mein wahres Selbst als geistige Idee Gottes immer ganz harmonisch und frei von jeder Art Störung gewesen war. Als ich diese große Wahrheit erkannte und alle Furcht vor einer Wiederkehr der Schwierigkeit beseitigt war, war die Heilung vollständig, und ich kann dankbar sagen, daß ich mich seitdem bester Gesundheit erfreue.
In den mehr als 5 Jahren, seit ich meine gegenwärtige Stellung antrat, habe ich krankheitshalber keine Zeit versäumt.
Während der vielen Jahre meiner Unfähigkeit hatte ich dem Beruf, auf den ich mich vorbereitet hatte, als ich erkrankte, fast keine Beachtung geschenkt. Als ich aber meine Heilung mit zunehmendem Vertrauen erwartete und erkannte, daß ich bald fähig sein würde zu arbeiten, wie ich es für geeignet hielt, widmete ich beträchtliche Zeit dem Auffrischen des während meiner Ausbildung Gelernten und dem Kennenlernen von Neuerungen, die sich in den 17 Jahren, wo der Irrtum mich in der Gewalt zu haben schien, entwickelt hatten. Ich mußte eine Staatsprüfung ablegen, ehe ich meine Arbeit antreten konnte; aber ich hatte keine Furcht, da ich auf die unendliche Intelligenz Gottes vertraute. Etwa ein Drittel der damaligen achtzehnhundert Prüflinge waren erfolgreich, und es war mir vergönnt, unter diesen zu sein.
Eine der großen Wahrheiten, die sich als Leuchtfeuer auf meinem Wege in der Christlichen Wissenschaft erwiesen haben, ist die Erklärung Jesu: „Und werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen”, ebenso die Stelle aus unserem geliebten Lehrbuch Wissenschaft und Gesundheit von Mrs. Eddy (S. 494): „Die göttliche Liebe hat immer jede menschliche Notdurft gestillt und wird sie immer stillen”.
Die Christliche Wissenschaft hat mir unaussprechlich geholfen zu beweisen, daß es sehr viel für mich zu tun gibt, nicht nur in bezahlter Arbeit, sondern auch in christlich-wissenschaftlichen Tätigkeiten.
Dankbar drücke ich Mary Baker Eddy und der von ihr unter göttlicher Führung eingesetzten Tätigkeiten der Christlichen Wissenschaft meine hohe Anerkennung aus: der Kirche und der Sonntagsschule, den Ausübern, den Rednern, für den Klassenunterricht und die Schülervereinsversammlungen, für die Lesezimmer, die Schriften, die Zeitschriften, die Komitees und die anderen Einrichtungen, die so viel dazu beitragen, unsern Weg vorzuzeichnen und uns auf diesem Wege zu halten.—Rochester, Neuyork, V.S.A.