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Des Menschen Einheit mit Gott

Aus der Mai 1942-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Nach der gewöhnlichen menschlichen Ansicht kann es scheinen, daß ein Mensch mehr oder weniger einsam, von den Personen oder Dingen oder der Intelligenz, die er nötig hat, getrennt und daher den ihm zuerteilten Aufgaben nicht gewachsen ist. Aber die Christliche Wissenschaft, die die wirkliche, geistige Art des Menschen enthüllt, zeigt, daß er nie einsam ist und ihm nie etwas mangelt, was er braucht; daß er immer eins ist mit Gott, dem unendlich Guten, und daher nie ungenügend ausgerüstet ist für das, was er zu tun hat. Etwa wie eine Bergspitze durch einen Nebel am Fuße des Berges scheinbar von der Erde getrennt und scheinbar ununterstützt ist, so ist auch beim Menschen, bei jedem Menschen, der Schein der Einsamkeit oder unangemessener Beziehungen oder unzulänglicher Versorgung eine Trugvorstellung der materiellen Sinne. Und wie die Sonne den Nebel um den Berg her vertreibt, so steht die Wissenschaft des Seins immer zu Gebote, die Trugvorstellung über den Menschen —über jedermann—zu vertreiben.

Die Christliche Wissenschaft macht in der Tat klar, daß der Mensch nicht Gott ist. Mary Baker Eddy, die geliebte Offenbarerin dieser Wissenschaft, schreibt in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” (S. 465): „Das Prinzip und seine Idee ist eins, und dieses eine ist Gott, das allmächtige, allwissende und allgegenwärtige Wesen, und Seine Widerspiegelung ist der Mensch und das Weltall”. Es dürfte wohl keine treffendere oder klarere Darlegung der unbedingten Einheit Gottes und des Menschen geben; denn in der Wissenschaft wird Gott als das Prinzip und der Mensch als Idee verstanden. Mrs. Eddy schreibt in demselben Werk (S. 480): „Der Mensch ist nicht Gott, und Gott ist nicht der Mensch”. Der Mensch ist die Kundwerdung Gottes, erklärt sie; und wenn dies verstanden wird, ist es unmöglich, sie zu verwechseln. Gott offenbart sich selber, Er könnte nicht anders; und Seine Offenbarung Seiner selbst, durch sich selbst, ist der Mensch. Die Kundwerdung ist so auf ewig, wo das Gemüt oder Gott ist, und ist auf ewig genau von der Substanz und der Art des Gemüts. Und diese Kundwerdung umschließt und bildet unser eigenes und aller Menschen wahres Selbst.

Die Bedeutung und der praktische Wert dieser Tatsache werden dem Christlichen Wissenschafter in dem Maße, wie er fortschreitet, immer klarer; und er sieht sie die Unwahrheiten, die ihn gequält haben, eine nach der andern tilgen. Nehmen wir an, er habe seine Fähigkeit bezweifelt. Er wird befähigt zu sehen, daß er überhaupt keine Fähigkeit von sich—d.h. von einem mutmaßlichen von Gott getrennten Selbst—hat, sondern daß das Gemüt selber ohne Maßen in ihm wirkt. In dem Verhältnis, wie er diese Wahrheit erkennt und versteht, wird es ihm in seiner eigenen Erfahrung klar, daß er die Fähigkeit hat, die von Gott ist, und er kann wie Christus Jesus sagen: „Mein Vater wirket bisher, und ich wirke auch”. Wenn er sich einsam oder verlassen gefühlt hat, kann er sehen, daß er tatsächlich in Gott, dem Leben, der Wahrheit und der Liebe einen treuen Freund hat und mit jeder Kundwerdung Gottes eins ist. Und in dem Verhältnis, wie er diese Tatsache erkennt und verwirklicht, wird sie ihm völlig klar. Er beweist Mrs. Eddys Worte (Wissenschaft und Gesundheit, S. 259): „Der Mensch geht nicht in der Gottheit auf, er kann seine Individualität nicht verlieren; denn er spiegelt das ewige Leben wider. Er ist auch keine abgesonderte Einzelidee; denn er stellt das unendliche Gemüt, die Summe aller Substanz, dar”. Eins sein mit dem göttlichen Gemüt bedeutet eins sein mit dem, was die Antwort auf jede Frage hat, und was immer eine gute und befriedigende Antwort gibt. Eins sein mit dem göttlichen Leben bedeutet frei sein vom Tod, eins sein mit der Liebe frei sein von Haß, eins sein mit der unendlichen Substanz frei sein von allem Mangel. Der Wissenschafter, der an solchem Verständnis zunimmt, erblickt die geistige Wahrheit, die Paulus andeutete, als er den Kolossern schrieb: „Ihr seid vollkommen in ihm, welcher ist das Haupt aller Fürstentümer und Obrigkeiten”. Er kann mit klarer neuer Erkenntnis der Bedeutung der Worte sagen: „Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln”.

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