Ehe ich mich der Christlichen Wissenschaft zuwandte, war ich ein erklärter Gottesleugner. Ich glaubte, daß das Dasein eine Sache des Zufalls und der Umstände sei, und daß alles mit dem Tode ende. Die Christliche Wissenschaft änderte dies alles. Sie lenkte meine Lebensanschauung vom Zeitlichen auf das Ewige, vom Materiellen auf das Geistige hin. Die Christliche Wissenschaft gab mir Gott, der mein Erlöser ist.
Durch die Christliche Wissenschaft konnte ich viele stark ausgeprägte Neigungen wie Ungeduld, Vorurteile, Zorn und Groll mildern. Das Widerspiegeln der göttlichen Liebe, selbst in geringem Maße, trägt zur Vernichtung solcher Kennzeichen bei und entwickelt nach und nach menschenfreundlichere Eigenschaften.
Meine Tadelsucht machte es mir schwierig, die Christliche Wissenschaft anzunehmen, als ich ihrer bedurfte. Ich war lange krank gewesen, und es ging mir beständig schlimmer, bis der mich behandelnde Arzt zu mir sagte: „Bestellen Sie Ihr Haus; denn Ihre Zeit ist kurz”. Als ich ihn fragte, ob nichts mehr für mich getan werden könne, erwiderte er: „Alles, was die Arzneiwissenschaft kennt, ist für Sie getan worden. Möge Gott Ihnen helfen!” Da ich wußte, daß der Arzt kein religiöser Mann im gewöhnlichen Sinne des Wortes war, fragte ich: „Warum sagen Sie: ‚Möge Gott Ihnen helfen‘?” Er antwortete: „Ich habe es in meinem Berufe vorkommen sehen, daß, wenn wir Ärzte einen Kranken aufgegeben hatten, Gott ihm half. Mehr kann ich Ihnen nicht sagen”.
Seine Äußerungen gaben mir zu denken, und ich fragte mich, ob denn Gott wirklich bestehe. Sie ließen mich auf meinen Fall zurückblicken, so gut ich konnte, wobei ich mich fragte, was ich wohl könnte übersehen haben, oder was ich nun tun könnte. Während dieses Nachdenkens kam mir der Gedanke, daß ich noch keinen Versuch mit der Christlichen Wissenschaft gemacht hatte.
Das Lehrbuch „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” von Mary Baker Eddy wurde mir gebracht. Obgleich ich in meinem geschwächten Zustande nicht viel lesen konnte, griff ich doch immer wieder nach dem Buch. Nachdem ich mit vielen Unterbrechungen etwa 24 Stunden darin gelesen hatte, erfaßte ich die Versicherung der Verfasserin, daß es eine Kraft gibt, die die Menschheit heilen kann und heilt. Diese Verheißung der Heilung, wie ich sie auffaßte, erforderte des Patienten ganzen Verlaß auf das eine Gemüt oder die eine Intelligenz, Gott genannt. Eine weitere wesentliche Forderung diesem Buche gemäß war, daß der Patient alle materielle Hilfe aufgibt. Dies schien in meinem Falle die Arznei zu sein, die, wie mir gesagt worden war, gerade das war, was mich am Leben erhielt.
Im Lichte meines geringen Verständnisses dachte ich über den Tod und auch über das Leben und Gott nach. Nach etwa zweistündigem Überlegen kam ich zu dem Schluß, daß ich durch Annehmen des von Mrs. Eddy gemachten Versprechens alles zu gewinnen und nichts zu verlieren hatte. Hierauf beschloß ich, die Arznei aufzugeben und mich ganz auf Gott zu verlassen.
Dieser Entschluß hatte einen sofortigen Einfluß auf mich. Ich war befriedigt und schien Kraft zu gewinnen. Ich las in Wissenschaft und Gesundheit ununterbrochen über zwei Stunden lang, was damals außergewöhnlich lang für mich war. Dann schlief ich ein und schlief zum erstenmal in Jahren die ganze Nacht hindurch sehr gut. Am nächsten Morgen wachte ich guten Muts auf und erkannte, daß ich geheilt war. Ich ging an jenem Morgen zur Arbeit und arbeitete den ganzen Tag; und die Krankheit ist nicht wiedergekehrt.
Seit jenem denkwürdigen Tage bin ich in der Christlichen Wissenschaft beständig, obwohl manchmal scheinbar langsam fortgeschritten. Die Christliche Wissenschaft hat mir nie versagt, und mein Interesse hat nie nachgelassen, mochte der Weg auch noch so steil oder rauh sein. Ich hatte viel zu überwinden wie chronische Erkältungen, Verdauungsstörung, Verstopfung und mangelhaften Blutkreislauf. Ich habe die Brille abgelegt, die ich beim Lesen über 17 Jahre benützt hatte. Durch die liebevolle Hilfe eines Ausübers bin ich von Brandwunden, einer Hautkrankheit und einer schmerzhaften Augenentzündung geheilt worden.
Die Christliche Wissenschaft hat mich befähigt, die Neigung zu Beleibtheit zu überwinden. Eingeschränkte Ernährung kam bei dieser Behandlung nicht in Betracht. Die Überwindung des Zustandes erfolgte durch das Wissen der Wahrheit darüber; durch Unterscheiden zwischen Hunger und falscher Begierde; durch das Wissen, daß materielle Nahrung kein Leben geben kann und keine Kraft hat, es zu nehmen, keine Kraft, das Gewicht zu erhöhen oder zu vermindern, außer in der Annahme; und durch das Verständnis, daß „der Mensch nicht vom Brot allein lebt, sondern von einem jeglichen Wort, das durch den Mund Gottes geht”.
Meine Bewunderung und Hochachtung für Mrs. Eddy, für ihr Werk und ihre Schriften, kennt keine Grenzen. Ich hoffe, irgendwie Gelegenheit zu finden, meine Dankbarkeit gegen Gott, Seinen Christus und die Christliche Wissenschaft dadurch auszudrücken, daß ich anderen helfe, den Weg der Wahrheit, der Liebe und des unaussprechlichen Lebens zu finden.
Ich bin für Mitgliedschaft in Der Mutterkirche und in einer Zweigkirche und für Klassenunterricht über alle Maßen dankbar.
, Kansas City, Missouri, V.S.A.
 
    
