Die ernsten Tage der Verantwortung sind gekommen, Lässigkeit, Gleichgültigkeit, die Vogel-Strauß-Mentalität, Unsinn jeder Art können nicht mehr geduldet werden. Wachsamkeit, tatkräftige Anstrengung, Ungeduld mit Unrecht sind dringende Forderungen der Stunde. Denn nie ist das Böse zügelloser und anmaßender aufgetreten als jetzt. Weder einzelne noch Völker sollten es wagen, in Unschlüssigkeit die Zeit zu vergeuden.
Die beharrliche Frage: „Warum bin ich hier?” mag dem Unentschlossenen zu denken geben. Doch wie kann ein nachdenklicher Mensch zweifeln, daß er hier ist, diese Welt besser zu machen, „die strauchelnden Kniee zu erquicken” und aufzubauen, „was lange wüst gelegen ist”. Jesus beantwortete die Frage im Richthaus des Pilatus für die ganze Menschheit, als er erklärte: „Ich bin dazu geboren und in die Welt gekommen, daß ich für die Wahrheit zeugen soll”.
Warum bist du denn in die Welt gekommen? Aus genau demselben Grunde, warum Jesus kam, nämlich um deine rechte Rolle zu spielen—den Mut, die Weisheit, die Güte, die Behilflichkeit, das unüberwindliche Heer göttlicher Kräfte zum Schutz der menschlichen Sicherheit und Freiheit in Wirkung zu setzen.
Wie treffend Mary Baker Eddy unsern Zweck stärkt, wenn sie auf Seite 450 in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” schreibt: „Der Christliche Wissenschafter hat sich in den Dienst der Verminderung des Bösen, der Krankheit und des Todes gestellt und wird sie durch das Verständnis ihrer Nichtsheit und der Allheit Gottes oder des Guten überwinden”! Und sie hat uns in ihren Schriften hinreichend belehrt, wie wir die Bedingungen unserer Verpflichtung erfüllen können. Denn auf fast allen Seiten entkleidet sie die Krankheit und das Böse und die Angriffslust ihrer gepriesenen Wirklichkeit und zeigt uns, wie wir dasselbe tun können, um unsere eigene Freiheit und die Freiheit anderer, die darum bitten, auszuarbeiten.
Der in der Christlichen Wissenschaft unterwiesene wachsame Bürger fürchtet die Horden der Gewaltherrschaft nicht. Vielmehr erklärt er ihre gegenwärtige Verwirrung und ihre unvermeidliche Vernichtung. Ihm ist es klar, daß Recht und Gerechtigkeit als Ausdruck des göttlichen Prinzips unabänderlich feststehen. Schon wegen ihrer Art müssen sie siegen. Er lehnt es ab, den Angriffsmächten Unbesiegbarkeit oder Tüchtigkeit beizumessen, weil es, wie er erkennt, einen erschütternden pathetischen Zustand des Mesmerismus zeigen würde.
Beständige und abgefeimte Versuche werden gemacht, Mißtrauen unter jene befreundeten Völker zu säen, die dieselben allgemeinen gerechten Ziele haben. Grundlose Gerüchte, die besonders Personen in Verantwortlichen Stellen verunglimpfen, werden verbreitet. Kein öffentlicher Beamter oder angesehener Bürger entrinnt der nachteiligen Propaganda, und wenig Leute im gewöhnlichen Alltagsleben bleiben davon verschont.
Der tätige Christliche Wissenschafter ist sich solcher Verleumdungen bewußt. Abgeneigt, sie zu glauben, und noch abgeneigter, sie zu wiederholen, vermindert er ihr Unheil. Er hat der Regel beigepflichtet, daß man von anderen nicht nur so reden, sondern auch so denken soll, wie man wünscht, daß sie von einem selber reden und denken. Verunglimpfungen des Charakters und der Aufrichtigkeit glauben, heißt dem Gegner helfen und ihn ermutigen; sie zum Schweigen bringen, heißt Mauern nationaler und persönlicher Verteidigung aufrichten.
Ernst sind diese Zeiten Wohl, aber nicht düster. Es liegt kein Grund zu Unruhe oder Zweifel für diejenigen vor, die bereit und willig sind, ihren Teil zu tun. Es genügt nicht zu sagen, daß Gott in Seiner Barmherzigkeit Sein Volk erretten wird. Es muß uns daran gelegen sein, es selber zu tun, indem wir die Fähigkeit anwenden, die Er uns gegeben hat, die Flut des Angriffs, sei es Krieg oder Krankheit oder Mißerfolg, aufzuhalten. Ein geschäftiger, wachsamer Mensch erlebt eine Befriedigung in seiner Arbeit, die so erhebend ist, daß sie Düsterkeit und Verzweiflung vertreibt. Er nimmt sich jeden Tag Zeit, sich zu vergegenwärtigen, daß das göttliche Prinzip in der ganzen Welt und in allen ihren Angelegenheiten regiert, die Pläne der Raubsüchtigen zu zerstören. In dieser Stimmung betet er, während er zu gleicher Zeit die von der Regierung vorgeschriebenen Verteidigungs- und Erzeugungsmaßnahmen beschleunigt.
Ein weiser wachsamer Mensch verläßt sich nicht ausschließlich auf bloße Verteidigungstaktik. Er ergreift sofort die Initiative, wenn sich Gelegenheit bietet, eingedenk Mrs. Eddys Versicherung auf Seite 302 in Wissenschaft und Gesundheit: „Es ist unmöglich, daß der Mensch irgend etwas verlieren könnte, was wirklich ist, wenn Gott alles ist und ewiglich sein eigen ist”.
Indem er den Krankheitszeichen sofort vorgreift, wehrt er sie durch die Erkenntnis ab, daß er die Festung unangreifbarer Gesundheit ist—daß er in Gott lebt und webt und ist, wie Paulus sagt. Krankheit hat keine Gewandtheit, keine Intelligenz. Sie kann kein Opfer finden, kann sich einem nicht nähern, kann keinen Angriff durchführen. Sie sinkt in Nichtsheit zurück, wenn sie durch die ruhige Geltendmachung, daß das Leben in allen seinen einzelnen Kundwerdungen unverwundbar ist, sofort und intelligent herausgefordert wird.
Arbeitsreiche Tage sind dies; aber keiner enthält so viele Pflichten, daß der Christliche Wissenschafter keine Zeit findet anzuerkennen, daß das göttliche Gemüt mit den Männern ist, denen wir verantwortliche Staats- oder Militärstellen anvertraut haben; daß diese Intelligenz sie führt und schützt, sie sicher erhält und sie befähigt, weise, mutig, schnell zu handeln. Mit andern Worten, er betet inbrünstig und erwartungsvoll und beteiligt sich dadurch, selbst in der Sicherheit seines Heims, an der Beschützung derer, die der Gefahr ausgesetzt sind, und an der Erhaltung der Zivilisation, die zu verteidigen sie ausgezogen sind.
