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Gott allein heilt

Aus der September 1943-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Auf Seite 169 in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” von Mary Baker Eddy haben wir die Randüberschrift: „Das Gemüt der einzige Heiler”. Unter dieser Überschrift lesen wir den Satz: „Nur das Wirken der Wahrheit, des Lebens und der Liebe kann Harmonie verleihen”. Und der Meisterchrist Jesus von Nazareth sagte in Erkenntnis der wissenschaftlichen Tatsache, daß Gott allein heilt: „Ich tue nichts von mir selber”. Es sollte daher klar sein, daß Gott, nicht der Ausüber, heilt. Es ist die Wahrheit, die heilt, nicht die Person, die die Wahrheit erklärt.

Wegen der vielen irrigen Verfahren mentaler Heilung, die in der Welt am Werke sind—Verfahren, die großen Nachdruck auf die Persönlichkeit und die Fähigkeit des Ausübers legen—müssen sich die Christlichen Wissenschafter vor der Versuchung hüten zu denken, daß der Ausüber selber Kraft habe zu heilen.

Die wissenschaftliche Tatsache, daß Gott ohne die geringste Hilfe des Ausübers heilt, schließt keineswegs die Notwendigkeit des mentalen Vorgangs der Bejahung der Wahrheit und der Verneinung des Irrtums, den wir Behandlung nennen, aus, sondern die Erkenntnis und die Anwendung dieser überaus wichtigen Tatsache—der allgegenwärtigen Kraft Gottes—machen den Behandlungsvorgang natürlicher und erfolgreicher.

Der Behandlungsvorgang ist nötig; aber sein Zweck ist, das Bewußtsein durch die hingebende mentale Arbeit des Verwerfens des Unwirklichen und des Geltendmachens des Wirklichen dorthin zu bringen, wo es die Wahrheit gewahr wird, daß Gott die Vollkommenheit, wie sie ewig besteht, aufrechterhält. In der Praxis finden wir, daß ein Kranker nicht dadurch geheilt wird, daß man annimmt, er sei ein Kranker, und dann durch mentale Beweisführung versucht, ihn in einen Gesunden zu verwandeln. Er wird von Gott gesund gemacht durch die Wahrheit, daß der Mensch, die Idee Gottes, des Lebens, allezeit in jeder Hinsicht vollständig ist.

Behandlung ist nötig, um diese Wahrheit gewahr zu werden, nicht sie die Wahrheit sein zu lassen. Die Heilung kann augenblicklich stattfinden, oder es kann monatelange Bemühung zu kosten scheinen, um sich der Wahrheit in einer besonderen Lage bewußt zu werden. Die metaphysische Arbeit schließt in jedem Falle das Aufdecken und die Zerstörung der Lügen über den Zustand in sich. Dieses ausdrückliche Verneinen des Irrtums ist genau so wichtig wie das Bejahen der Wahrheit, und Mrs. Eddy mahnt die Wissenschafter, die Arbeit des Verneinens nie zu vernachlässigen. Ungeachtet der Zahl der Behandlungen, die nötig scheinen mögen, muß die absolute Wahrheit, daß Gott die Arbeit schon getan hat, vor Augen behalten werden. Wir dürfen uns nie vom sterblichen Gemüt sagen lassen, daß unsere Behandlung eine andere Kraft habe als einfach das Gewahrwerden des vollendeten Werks Gottes zu bewirken.

Das wissenschaftliche Verständnis, daß Gott, nicht eine Person, der Heiler ist, läßt nicht nur unsere Behandlungen natürlicher und erfolgreicher werden, sondern hat noch eine andere wichtige Wirkung, von der Mrs. Eddy ganz besonders auf Seite 9 des Buchs „Anfangsgründe der göttlichen Wissenschaft” spricht. Dort schreibt sie: „Die geistige Kraft eines wissenschaftlichen, rechten Gedankens hat oft ohne unmittelbare Anstrengung, ohne gesprochene oder auch nur gedachte Beweisführung eingewurzelte Krankheiten geheilt”. Hier zeigt uns unsere Führerin wieder, daß „ein wissenschaftlicher, rechter Gedanke”, die Kundwerdung Gottes, alle Kraft hat; er braucht nicht immer in Beweisführung oder Behandlung angewandt zu werden. Seine bloße Gegenwart in unserem Bewußtsein hat vollständige Kraft zu heilen. Daher die Wichtigkeit, nur rechte Gedanken zu hegen. Und rechte Gedanken sind mehr als einfach gute Gedanken, wenn mit „gut” nur ein menschlicher Begriff von Güte gemeint ist. Es müssen menschlich unbeeinflußte absolute, wissenschaftliche Gedanken sein. Das Behaupten solcher Gedanken erfordert unsere ganze Zeit, unser unaufhörliches Gebet.

Ein Ausüber wurde einmal gebeten, einen Fall zu übernehmen, bei dem es sich um eine gewisse körperliche Störung handelte. Er erteilte Behandlung und die Heilung fand statt. Der Patient drückte aufrichtige Dankbarkeit aus; und der Ausüber, sich erinnernd, daß der Meister, nachdem er einen Mann geheilt hatte, „ihn gehen ließ”, schloß seine Arbeit ab und befahl das künftige Wohl des Patienten ganz in Gottes Hände. Aber schon nach einigen Stunden wurde dem Ausüber noch mehr mitgeteilt, wofür er dankbar sein konnte. Kurz, die Mitteilung enthüllte, daß sofort nach der Heilung der Störung, deretwegen um Hilfe gebeten und drei Behandlungen erteilt worden waren, mehrere andere Schwierigkeiten, darunter ein schweres Verwandtschaftsproblem in Wegfall kamen. Obgleich keine Behandlung für diese Probleme erteilt worden war und der Ausüber nicht einmal etwas von ihnen gewußt hatte, hatten die rechten Gedanken, die so anhaltend ein Teil des Denkens des Ausübers waren, die heilende Arbeit getan. Sie erreichten das empfängliche Denken des Patienten, und es war keine Beweisführung nötig.

Schon des Meisters bloße Gegenwart stellte die Gesundheit wieder her. Wir lesen von dem Weib, das den Saum seines Kleides berührte und geheilt wurde. Und Jesus gab immer Gott die Ehre. Er betete: „Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit”. Je klarer es uns wird, daß Gott, nicht der Ausüber, der Heiler ist, desto natürlicher werden unsere Behandlungen sein, und desto vorsichtiger werden wir sein, nur Gedanken, die von Gott kommen, ins Bewußtsein einzulassen; denn dann haben wir erkannt, daß diese Gedanken, da sie alle Kraft haben, augenblicklich heilen.

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