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Widerspiegelung

Aus der September 1943-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Der Mensch besitzt und bekundet durch Widerspiegelung alle Eigenschaften und Merkmale Gottes, etwa wie ein Sonnenstrahl die Eigenschaften und Merkmale der Sonne besitzt und ausdrückt. Nicht als Wesenheit für sich wirkt und funktioniert der Sonnenstrahl, sondern nur als Ausstrahlung der Sonne. Seine Wärme, sein Licht, seine Eigenart, sein Sein, seine Tätigkeit, seine Gegenwart und Kraft sind die sich bekundende Sonne, nicht der Sonnenstrahl, ein kleiner Sonnenstrahl, der auf und davon läuft, um Wärme, Licht, Eigenart, Tätigkeit, Gegenwart und Kraft auszudrücken.

Verständnisvoll und weise sagt unsere Führerin Mary Baker Eddy im christlich-wissenschaftlichen Lehrbuch „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” (S. 301): „Wenige Menschen begreifen, was die Christliche Wissenschaft mit dem Wort Widerspiegelung meint. Der sterbliche und materielle Mensch hält sich für Substanz; aber sein Sinn der Substanz schließt Irrtum in sich und ist daher materiell, zeitlich. Der unsterbliche, geistige Mensch dagegen ist wirklich substantiell und spiegelt die ewige Substanz oder den Geist wider, auf den die Sterblichen hoffen. Er spiegelt das Göttliche wider, woraus die einzige wirkliche und ewige Wesenheit besteht”.

Wie wahrhaft wir, die wir uns über die Offenbarung der Christlichen Wissenschaft durch unsere geliebte Führerin freuen und täglich bestrebt sind, sie zu beweisen, doch wissen, daß das Göttliche „die einzige wirkliche und ewige Wesenheit” ist! Wir wissen, daß der Mensch die göttliche Idee des Vater-Mutter-Gottes ist, eins mit Gott im Sein, im Wesen, in Wirklichkeit. Da das Göttliche die einzige Wesenheit ist, kann es offenbar nicht noch eine wirkliche Wesenheit, ein Sterblicher genannt, ein menschliches Wesen oder ein menschliches Bewußtsein geben.

Die Erkenntnis dessen, was das Sein ist, ist von dem Sein selber nicht getrennt. Wenn wir den Menschen sehen, sind wir, was der Mensch ist: der Ausdruck Gottes. Das ist Widerspiegelung. Das ist das geistige Verständnis, das in dem Verhältnis, wie es fortschreitet, die Gegenwart des Himmels entfaltet.

Widerspiegelung ist also das Sein, und das Sein ist Einheit mit Gott. „Die wissenschaftliche Erklärung des Seins” in unserem Lehrbuch (S. 468) enthält eine wissenschaftliche Erklärung des Menschen oder der Widerspiegelung. Die Allheit Gottes und die Nichtsheit der Materie darbietend, zeigt diese Erklärung, daß das Sein oder die Widerspiegelung das sich als Mensch bekundende Gemüt ist. Demnach hat der Mensch, der völlig geistig ist, kein Sein, keine Wesenheit außer in seiner Widerspiegelung oder seinem Ausdruck des einen unendlichen Gemüts, Gottes. „In ihm leben, weben und sind wir”. Unser Leben drückt das eine Leben, unsere Tätigkeit die Alltätigkeit, unser Sein die Allgegenwart aus.

Die auf die „wissenschaftliche Erklärung des Seins” bezügliche Bibelstelle (1. Joh. 3, 1–3) ist auch eine klare Darbietung der Widerspiegelung. „Meine Lieben, wir sind nun Gottes Kinder”, heißt es in der Stelle, „und es ist noch nicht erschienen, was wir sein werden”. Dem sterblichen Sinn erscheint nicht, was die wahre Widerspiegelung ist; „aber”, heißt es in der Stelle weiter, „wir wissen, wenn es erscheinen wird, daß wir ihm gleich sein werden; denn wir werden ihn sehen, wie er ist”. Der geistige Sinn sieht Ihn, wie Er ist, und nur durch dieses Sehen können wir Ihn widerspiegeln oder verstehen; denn Widerspiegeln ist Verstehen.

Die wahre Widerspiegelung, der Mensch, ist immer eins mit dem Vater, Gott, eins mit dem Gemüt, in dessen Widerspiegelung der Sohn oder die göttliche Idee die Vollständigkeit des Seins, den vollen Ausdruck findet. Widerspiegelung ist also nicht das Kommen des Lebens, der Wahrheit und der Liebe von Gott zum Menschen, sondern der Ausdruck des Lebens, der Wahrheit und der Liebe als Idee, als Mensch. Jeder ist bewußt dieser Mensch in dem Maße seines Verständnisses und Beweises des Lebens, der Wahrheit, der Liebe, des Prinzips, des Gemüts, der Seele, des Geistes—des einen unendlichen Gottes, des Guten.

Jesus drückte diese göttliche Einheit Gottes und Seiner Widerspiegelung in seinem Gebet für feine Jünger und für die Welt im Evangelium des Johannes aus. Er sagte (Joh. 17, 22): „Und ich habe ihnen gegeben die Herrlichkeit, die du mir gegeben hast, daß sie eins seien, gleichwie wir eins sind”. Durch das Verständnis ihres wahren Selbst können alle ihr Einssein mit Gott erkennen, wie Jesus es erkannte.

Unsere Führerin legt die Unzertrennlichkeit des wahren Seins Christi Jesu von Gott mit folgenden Worten aus unserem Lehrbuch (S. 27) klar dar: „Durch sein Widererscheinen nach der Kreuzigung bewies Jesus, daß das Leben Gott ist, in genauer Übereinstimmung mit seiner wissenschaftlichen Erklärung: ‚Brechet diesen Tempel [Leib], und am dritten Tage will ich [der Geist] ihn aufrichtend‘. Es ist, als ob er gesagt hätte: das Ich—das Leben, die Substanz und die Intelligenz des Weltalls—ist nicht in der Materie, um zerstört zu werden”.

Wie Elias volle Erkenntnis der Widerspiegelung Gottes, der göttlichen Idee, seine Himmelfahrt zur Folge hatte; wie Elisas Widerspiegeln Gottes in seiner Erkenntnis—seinem Verständnis—der göttlichen Idee sein Erlangen „eines zwiefältigen Teils” geistigen Bewußtseins zur Folge hatte, so wußte Jesus in seinem Widerspiegeln Gottes, daß sein wirkliches Selbst, der Christus, unsterblich war und nicht zerstört werden konnte; und das Ergebnis dieses Verständnisses geistiger Einheit war seine Auferstehung und Himmelfahrt. Der Christus in ihm machte sich mit dem Vater völlig und vollständig wesenseins.

Das wahre Wesen unseres Seins ist die Stimme der Wahrheit, die zu den scheinbar zerstörenden Anstrengungen des Irrtums sagt: „ ‚Brechet diesen Tempel [Leib], und am dritten Tage will ich [der Geist] ihn aufrichten‘”. Da Gott Unendlichkeit und der Mensch ihr Ausdruck ist, kann nur Furcht oder falscher theologischer Konservatismus unsere Erkenntnis unserer wahren Widerspiegelung, unserer Einheit mit dem Geist, Gott, verhindern—unsere Erkenntnis, daß jedermanns Ich das Leben, die Substanz und die Intelligenz des Weltalls widerspiegelt.

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