Wahre Reife ist nicht das Ergebnis sterblichen Wachstums oder sterblicher Entwicklung. Sie wird nicht durch den Übergang von der Kindheit zur Mannheit erlangt. Reife ist ein Bewußtseinszustand. Sie ist die ewige Entfaltung des Menschen in Gottes Bild.
Die Jugend blickt sehnsüchtig nach der menschlichen Reife in Erwartung ihrer Vorteile, wenn nicht ihrer Verantwortungen. Aber wer kann mit zunehmenden Jahren, mit dem Vorteil der Gelehrsamkeit und einer reichen Erfahrung behaupten, daß diese die Menschen gegen ganz unreife Verfahren und Beweggründe gesichert haben? Durch die Jahrhunderte hindurch sind Gewaltherrschaft und Gewalttätigkeit, Leidenschaften und Vorurteile nicht vernichtet worden.
Auf Seite 11 in „Unity of Good” schreibt Mary Baker Eddy: „Jesus bedurfte weder der Kreisläufe der Zeit noch des Denkens, um Tauglichkeit zur Vollkommenheit und ihre Möglichkeiten zur Reife zu bringen”. Er, der vom Vater kam und wußte, daß er der Vertreter des Gemüts war, hatte es nicht nötig, Jahre mit materieller Forschung, mit praktischen Versuchen, mit eingehendem Studium der Philosophien und Methoden der Menschen zuzubringen, um Vollkommenheit auszudrücken und darzutun. Er, der von sich erklärte: „Ehe denn Abraham ward, bin ich”, bekundete die Reife der Göttlichkeit. Er enthüllte in seinen Worten und Taten, in seinem prophetischen Urteil, daß deren Quelle und Inspiration vom göttlichen Gemüt waren. Daher nahm er wahr, was in den Herzen der Menschen war, obgleich er nicht Psychologie studiert hatte. Und so kam es, daß er die Kranken ohne ärztliche Kenntnisse heilte; daß unter Schriftgelehrten, Pharisäern und Sadduzäern und in Gegenwart des römischen Landpflegers die Unreife seiner Gegner in offenkundigem Gegensatz zu seiner Reife bloßgestellt wurde.
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