Auf Seite 242 in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” bittet uns Mary Baker Eddy inständig: „Laßt uns in geduldigem Gehorsam gegen einen geduldigen Gott daran arbeiten, daß wir mit dem universalen Lösemittel Liebe das harte Gestein des Irrtums—Eigenwillen, Selbstgerechtigkeit und Eigenliebe—auflösen, welches gegen die Geistigkeit ankämpft und das Gesetz der Sünde und des Todes ist”. Dieses „Lösemittel Liebe” genügt, die immer neuen Formen des alten Irrtums oder des tierischen Magnetismus zu meistern.
Denken wir über die zärtliche Macht und die gütige Wirksamkeit der göttlichen Liebe nach, so sehen wir, daß Haß und Malpraxis und Krieg—alle bösen Annahmen des sterblichen Gemüts, tierischer Magnetismus genannt—machtlos sind, weil sie gottlos sind. Das gesamte Böse ist eine Lüge, ist nichts.
In der täglichen Anwendung der Christlichen Wissenschaft wissen wir mit Gewißheit, daß die Liebe, die Gott ist, jeden Anspruch einer entgegengesetzten bösen Macht oder Gegenwart vollständig ausschließt. Denn der höchste Wert der Christlichen Wissenschaft ist ihre Offenbarung, daß Gott das All, die allerhabene, allmächtige, alltätige Liebe ist, und daß es nichts Entgegengesetztes gibt.
Daher haben wir wissenschaftliche Gründe, jede Einflüsterung und jede Erscheinung des tierischen Magnetismus mit Macht und Herrschaft zu handhaben oder zu verneinen. Unsere Führerin schreibt (Wissenschaft und Gesundheit, S. 103): „Die Wahrheiten des unsterblichen Gemüts erhalten den Menschen und vernichten die Fabeln des sterblichen Gemüts, dessen nichtige und prunkende Anmaßungen wie törichte Motten ihre Flügel versengen und in Staub zerfallen”.
Wenn wir daran denken, daß jede Erscheinung des Bösen ein falscher Vorwand ist, sind wir durch unser Verständnis der Einheit Gottes, der die Liebe ist, vorbereitet, die Wahrheit zu beweisen und diese falschen Erscheinungen in ihr Nichts sinken zu sehen.
Den Irrtum oder den tierischen Magnetismus handhaben, heißt jeden Anspruch eines bösen Zustandes wie Krankheit, Sünde, Haß, Krieg, Malpraxis, unwahre Propaganda usw. angemessen verneinen und im Denken die entgegengesetzte Wahrheit bestätigen, daß die Allmacht, das eine Gemüt, die allerhabene Liebe, das All ist. Wir haben den tierischen Magnetismus nicht gründlich gehandhabt, wenn das Böse uns immer noch etwas zu sein scheint. Unsere Arbeit ist wissenschaftlich vollbracht, wenn im Denken anerkannt wird, daß nichts als die eine allmächtige, unendliche Liebe wirklich ist, Macht oder Gegenwart hat.
Das Überwinden Goliaths veranschaulicht treffend das rechte Handhaben des aggressiven Bösen. Man könnte sagen, daß Goliath die Einflüsterung darstellt, daß Materialität—physische Kraft, materielle Verfahren, das organisierte Böse—Macht sei, tatsächlich unüberwindlich sei. Oft scheinen die Ansprüche der materiellen Erscheinungen so mächtig, wie Goliath sich mächtig dünkte. Denn dieser mesmerische Anspruch von Riesenkraft behauptet oft seine Unbesiegbarkeit und scheint zu sagen, wie er zu David sagte: „Ich will dein Fleisch geben den Vögeln unter dem Himmel und den Tieren auf dem Felde!”
Das Böse erklärt, es könne alles zerstören, was sich ihm widersetzt, und man ist versucht zu glauben, daß seine aggressiven Einflüsterungen tatsächlich Macht haben, wenn es z.B. einflüstert, daß Seuchen und Weltkriege verheeren und zerstören können. Der Anspruch der Materialität, Herrschermacht zu haben, könnte schrecklich scheinen, wenn es nicht unumstößliche Tatsache wäre, daß alles, was Gott unähnlich ist, keine Macht haben kann.
David, der sich ganz auf Gott verließ, da Er ihn in früheren Gefahren befreit hatte, trat dem Philister—der die Erscheinung der Macht der Materialität darstellt—mit der Einfachheit der unbedingten Überzeugung ihrer Machtlosigkeit angesichts der Allmacht entgegen. Er erklärte: „Der Herr hilft nicht durch Schwert noch Spieß; denn der Streit ist des Herrn”.
Der Goliath der Materialität macht immer geltend, durch die fünf materiellen Sinne zu wirken. Um die Lüge Materialität angemessen zu handhaben, muß die Wahrheit angewandt werden. Aber wo anders als im wissenschaftlichen Gebet oder in wissenschaftlicher Behandlung wird die Wahrheit angewandt und wirksam? Davids Gewißheit der Macht Gottes und der Machtlosigkeit der Materialität war das Gebet des Glaubens an Gott, das ihn befähigte, dem Irrtum, dem Glauben an Macht in der Materie, zu widerstehen. Und diese Zurückweisung war so gründlich und wirksam, daß der Irrtum vollständig zerstört wurde.
Dieser Lügenanspruch von Intelligenz in der Materie wurde dann das Opfer seiner eigenen Waffen, seines Glaubens, daß das Schwert der Materie und der Schild des Irrtums ihn schützen können.
Wie sehr doch heute dieses Vertrauen in die Wahrheit und die Liebe, dieses christliche Gebet—auf die falschen mesmerischen Ansprüche, die entflammten Annahmen der sich selber befehdenden Materalität, zärtlich und allumfassend angewandt—not tut! Dieses auf die Wahrheit gegründete tätige, verstehende Gebet ist die Antwort auf die heutige Weltlage. Denn was ist der in Gewaltherrschaft und Gewalttätigkeit ausgedrückte tierische Magnetismus anders als der Riese materieller Kraft, die Unwahrheit des anmaßenden sterblichen Gemüts, das behauptet, das Gute meistern zu können? Dennoch ist die Liebe und nur die Liebe allezeit Macht und Intelligenz. Daher sehen wir durch die Wahrheit und die Liebe den Sieg des Christusbewußtseins, das alle Menschen überall in die Liebe einschließt, die Gott ist, und die alles Böse vollständig vernichtet.
Im Handbuch Der Mutterkirche von Mrs. Eddy lesen wir (S. 19): „Die Erste Kirche Christi, Wissenschafter, in Boston, Mass., soll auf den Felsen Christus gebaut werden, auf die Erkenntnis und den Beweis der göttlichen Wahrheit, des göttlichen Lebens und der göttlichen Liebe, welche die Welt von Sünde und Tod heilt und erlöst. So soll sie in gewissem Grade die universale und triumphierende Kirche widerspiegeln”.
In der Betätigung der Christlichen Wissenschaft erfüllt der Christus, die Wahrheit, so das Bewußtsein, daß „das universale Lösemittel Liebe” die Vorwände des Bösen zerstört, und Gott, die eine göttliche Macht, wird als allerhaben und als das All erfunden.