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Sich seine Eigenart bewahren

Aus der März 1944-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die Durchschnittsjugend von heute hat es nicht gern, daß man hinsichtlich ihrer Ansicht oder Handlungsweise eine andere Meinung von ihr hat als von ihren Gefährten, und sie sucht zu vermeiden, daß sie für sonderbar gehalten wird. Aus diesem Grunde kann es vorkommen, daß einer gelegentlich von moralischen und ethischen Richtlinien abweicht, was er nicht tun würde, wenn er nicht die Verurteilung seiner Kameraden befürchtete. Eine Mutter entdeckte, daß ihr kleiner Sohn und ein anderer Knabe etwas taten, was sie nicht tun sollten. Der kleine Sohn erzählte ihr, daß ihn der andere Knabe dazu nötigte, indem er sagte, er würde ein Feigling sein, wenn er es nicht täte. Die kluge Mutter erkläte ihrem Sohn, daß er, wenn er es aus Furcht, ein Feigling genannt zu werden, tue, er in der Tat ein Feigling sei, der sich von einem solchen Furchtgrund antreiben läßt. Und zu ihrer Freude durfte sie später sehen, daß ihr Sohn sich weigerte, im Unrechttun mitzumachen, und seine Gründe dem andern Knaben darlegte, der erwiderte: „Gut, laß uns etwas anderes tun!”

Man sollte nicht unrecht tun, nur weil man Tadel oder Spott für Rechttun befürchtet. Handeln wie andere handeln, weil man sich fürchtet, abgesondert zu sein, heißt seine wahre Wesenseinheit als ein Kind Gottes aus den Augen verlieren. Während man die wahre Wesenseinheit nie verlieren kann, weil sie die Widerspiegelung Gottes ist, kann jedoch ihre Bekundung in der menschlichen Erfahrung durch Mißachtung oder Vernachlässigung eine Zeitlang verhindert werden. Ein unschätzbarer Schatz sollte recht angeschlagen werden. Gegenwärtig, wo die Kleidung und die Lebensweise so vieler unserer jungen Leute uniformiert sind, ist es gut, daran zu denken, daß jeder seine eigene Art hat, und daß wahre Eigenart so wenig untergehen oder verlorengehen kann, wie die Sonnenstrahlen dadurch, daß sie sich miteinander vermischen, verlorengehen können, Mannigfaltigkeit und Eigenart wohnen der Natur inne. Keine zwei Blumen sind genau gleich; keine zwei Sonnenuntergänge sind ganz gleich; keine zwei Bäume im Wald sind ganz gleichförmig. So besitzt jedermann Wesenseinheit, von dem einen Gemüt übertragen, und seine Wesenseinheit wird in Gott bewahrt. In seinem ersten Briefe an die Korinther fragt Paulus: „Wer hat dich vorgezogen? Was hast du aber, das du nicht empfangen hast?”

Was wir von Gott und vom vollkommenen, geistigen Menschen wissen, bestimmt die Art unseres Betragens. Eine solche Verhaltungsweise beruht auf persönlicher Wahrnehmung dessen, was rein und heilig ist. Wenn einer mit Gott steht, steht er für sich und bekundet gottgegebene Stärke im Überwinden von Schwäche. Gott regiert und stützt sein Bemühen, recht zu tun.

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