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Die Wahrheit über Mißgeschick

Aus der März 1944-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Es war einmal einer, der sich nicht entmutigen ließ. Eins nach dem andern in seinen menschlichen Angelegenheiten „ging schief”, wie man zu sagen Pflegt. Ein Unheil nach dem andern kam über ihn, anscheinend zu Unrecht und ohne sein Verschulden. Aber bei allem, was geschah, bewahrte er seinen Gleichmut. Ja, er handhabte jedes scheinbare Mißgeschick in einer Weise, daß es ihm tatsächlich gelang, es nicht nur für sich, sondern für alle, mit denen er verkehrte, in einen Segen zu verwandeln. Er hatte offenbar einen unerschütterlichen Glauben an den schließlichen Sieg des Rechts, dieser hebräische Knabe Joseph vor alters, den die zwingende Hand der Liebe vom Hüten der Schafe seines Vaters wegnahm, um ihn zum größten Einfluß für das Gute in dem damals mächtigsten Reiche der Welt zu machen. So schlimm der Zustand auch wurde, er klagte offenbar nicht. So hoffnungslos die Lage auch scheinen mochte, er ließ den Mut nicht sinken. Er vertraute einfach Gott und tat sein Bestes.

Es ist eine herrliche Geschichte, die für den Christlichen Wissenschafter von heute überaus beachtenswert ist. Denn sie zeigt, wie jeder widrige Umstand, recht gehandhabt, zu einer neuen Gelegenheit werden kann, die Wahrheit der Bibelstelle zu beweisen, daß „denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen”. Warfen ihn seine von Neid und Eifersucht entbrannten Brüder in der Wüste in eine Grube? Alles diente zum Besten. Denn er wurde sofort an Handelsleute verkauft und nach Ägypten gebracht, was ihn seinem großen Lebenswerk nur umso näher brachte. Zwar war er dort nur ein Sklave; aber das entmutigte ihn nicht. Alles diente immer noch zum Besten, und er ging still seiner Arbeit nach und tat sein Bestes. Die plötzliche Versetzung von seinem einfachen Heim im Lande Kanaan in das Haus des reichen Ägypters Potiphar brachte ihn nicht aus der Fassung, beraubte ihn nicht seines Gleichmuts. Er erfüllte seine Pflichten im Haushalt seines Meisters ungeachtet der Tatsache, daß er ein Gefangener in einem fremden Lande war, und unberührt von dem groben Materialismus seiner Umgebung.

Dieselbe treue Absicht, dasselbe rechtschaffene Denken und Verhalten, das so den Haß und den Neid seiner Brüder geweckt hatte, brachte noch einmal den fleischlichen Sinn auf, und das unpersönliche Böse fand einen neuen Kanal, durch den es hoffte, ihn stürzen zu können. Auf eine falsche Anklage hin wurde er ins Gefängnis geworfen. Es ist jedoch nicht berichtet, daß er sich dem Selbstbedauern, der Selbstgerechtigkeit, dem Groll oder bitterer Verdammung hingab, auch brachte er, so viel wir wissen, keine kostbare Zeit damit zu, daß er sein Los bejammerte. Er glaubte unbeirrt an seinen Gott und hoffte, daß alle Dinge immer noch zum Besten dienen. Schien es dem menschlichen Sinn, daß seine Nützlichkeit zu Ende, seine Arbeit ihm weggenommen war? Dem war nicht so. Die Arbeit, die er getan hatte, war ihm zweifellos weggenommen worden; aber das bedeutete nur, daß eine neue Arbeit gerade begann. Wenn er auch die großen Dinge, die er für seinen Meister so treu und gut getan hatte, nicht mehr tun konnte, so konnte er immer noch kleine Dinge für seine Mitgefangenen tun, und zwar genau so treu und genau so gut. Vielleicht hatte er schon verstehen gelernt, daß es weniger auf das Maß getaner Arbeit als darauf ankommt, in welchem Geist sie getan wird.

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