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Das Heim

Aus der April 1944-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Vielen tut heute not, einen geistigeren Sinn des Heims zu gewinnen und ihr Denken vor materiellen Zerstörungs- oder Verlustannahmen zu schützen. Wenige glauben, daß das bloße Gebäude ein Heim ausmache; selbst der Materialist gibt zu, daß ein Heim sein Gepräge von dem Denken derer gewinnt, die es bewohnen. Eigenschaften wie Freundlichkeit, Güte, Glaube, Verständnis sind immer im wahren Sinn des Heims eingeschlossen.

Auf Seite 269 in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” schreibt Mary Baker Eddy: „Die Metaphysik löst Dinge in Gedanken auf und tauscht die Dinge des Sinnes gegen die Ideen der Seele aus”. Und sie fügt im nächsten Abschnitt hinzu: „Diese Ideen sind für das geistige Bewußtsein vollkommen wirklich und greifbar, und sie haben vor den Dingen und Gedanken des materiellen Sinnes den Vorzug, daß sie gut und ewig sind”.

Im 2. Briefe an die Korinther versichert uns Paulus: „Wir wissen aber, so unser irdisch Haus dieser Hütte zerbrochen wird, daß wir einen Bau haben, von Gott erbauet, ein Haus, nicht mit Händen gemacht, das ewig ist, im Himmel”. Diese Stellen zeigen, daß unser wirkliches Heim aus Ideen besteht, die das Gemüt, Gott, widerspiegeln und im Menschen eingeschlossen sind. Sich der Gegenwart Gottes, der göttlichen Liebe, bewußt sein, heißt wahrhaft daheim sein, und das Bewußtsein Gottes, des Guten, kann auf keinen materiellen Platz beschränkt sein; es ist allgegenwärtig.

Jesus muß ein wunderbares Verständnis des wirklichen Heims gehabt haben, das nicht örtlich beschränkt und persönlich, jedoch über alles befriedigend ist. Er ließ sich nie durch den falschen Sinn der Örtlichkeit, des Besitzes und der Verwandtschaft täuschen. Im 3. Kapitel des Evangeliums des Markus lesen wir, daß, nachdem Jesus seine Jünger erwählt hatte, „sie in ein Haus gingen; und das Volk kam abermals zusammen”. Er war ganz vom Heilen und Lehren in Anspruch genommen. Dieses neue Wirken erregte jedoch den Widerwillen der Schriftgelehrten. Alsbald, durch Familienbande bewogen, schickten seine Brüder und seine Mutter, die draußen standen, zu ihm und ließen ihn rufen. Aber Jesus, die Unendlichkeit der Liebe widerspiegelnd, erklärte: „Wer Gottes Willen tut, der ist mein Bruder und meine Schwester und meine Mutter”.

Als Jesu Wirkungskreis sich erweiterte, zog er beständig umher und tat Gutes. Er sagte: „Des Menschen Sohn hat nicht, da er sein Haupt hinlege”. Trotzdem können wir im Lichte der Christlichen Wissenschaft von Jesus nicht denken, daß er obdachlos war. Sein Gleichnis vom verlorenen Sohn veranschaulicht, daß der Mensch vom Vater, dem göttlichen Prinzip, unzertrennlich ist und alles, was zu der Vollständigkeit des Gemüts gehört, widerspiegelt. Wissend, daß das geistige Heim die einzige Wirklichkeit ist, hatte er überall, wo er war, den Frieden und die Beständigkeit des Heims bei sich, um alle, die ihn um Hilfe baten, zu trösten und zu erlösen.

Durch Ergründen und Anwenden der Christlichen Wissenschaft können auch wir geistige Kraft verwirklichen und uns des durch Gebet geoffenbarten Hauses bewußt werden, das nicht überfallen oder zerstört werden kann. Die Substanz dieses Hauses ist der unvergängliche Geist. Seine Grundlage ist die unerschütterliche unendliche Liebe; seine Mauern sind Erlösung; die Harmonie der Wahrheit ist seine immer offene Tür. Die Christliche Wissenschaft bringt Erlösung, weil sie die Wahrheit über alles, was wirklich besteht, enthüllt. Und wenn wir wissen, was wahr ist, ist der Irrtum darüber rechtmäßig ausgeschlossen; denn wir können nichts, was nicht im Bewußtsein der Wahrheit ist, wissen oder erfahren. Die Wahrheit ist, daß Gott gut, das einzige Gemüt, die einzige Substanz und das einzige Leben ist.

Aber wir können fragen: Wie schützt dieses Wissen der Wahrheit ein materielles Heim? Tatsache ist, daß geistige Ideen, gehegt und angewandt, als Gesetz des Schutzes und des Wohlergehens für alles, dessen wir uns bewußt sind, wirken. Unser wirkliches Heim ist unser Verständnis Gottes. Es ist immer dort, wo wir sind. Wir können es nicht zurücklassen; denn es ist unser Bewußtsein des Guten. Das Heim ist unendlich. Wir können es weder verlieren noch finden, wenn wir von einem materiellen Ort zum andern gehen; es fällt mit unserem Sein zusammen. In Wahrheit suchen wir nicht unter einem materiellen Dach Schutz, sondern finden vielmehr, daß unser Heim immer unser Bewußtsein der allmächtigen Liebe ist. Alles, was das Heim ausmacht, ist in dieser geistigen Erkenntnis eingeschlossen, vor Verlust oder Schaden sicher.

Einer Christlichen Wissenschafterin wurde die schützende Kraft geistigen Denkens während anderthalbjähriger Abwesenheit von einer Stadt, die schweren Fliegerangriffen ausgesetzt war, bewiesen. Nicht nur war alles in ihrem Heim ganz unberührt, sondern auch eine Freundin, die eine Nacht Zuflucht zu ihm genommen und ein Gefühl der Sicherheit darin gefunden hatte, nahm gern die Einladung an, einige Monate dort zu wohnen.

Die Gedanken und Handlungen anderer können unser Heim nicht beeinflussen, wenn wir unsere Gedanken im Reich des Gemüts weilen lassen. Dann werden wir durch geistige Vision auf die Welt hinausblicken und können die ganze Menschheit reich gesegnet sehen. Wenn wir die Unendlichkeit des Guten sehen, erstreckt sich unser wahrer Begriff vom Heim weit über den Umkreis einer örtlich beschränkten Erfahrung hinaus, und wir verwirklichen die von Jesaja geäußerte Verheißung Gottes: „Die will ich zu meinem heiligen Berge bringen und will sie erfreuen in meinem Bethause; ... denn mein Haus wird heißen ein Bethaus allen Völkern”. Wenn wir so wachen und beten, werden wir die gütige Kraft der an ihren Haushalt zu Chestnut Hill gerichteten Worte Mrs. Eddys verstehen (s. Lyman P. Powells Buch „Mary Baker Eddy, ein lebenswahres Bild”, S. 225, 226): „Das Heim ist nicht ein Ort. Es ist eine Macht”.

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