Vor mehreren Jahren fragten mich in dem Büro, wo ich beschäftigt war, einige Frauen, die freundlich gegen die Christliche Wissenschaft gesinnt waren, ob ich je gehört hätte, daß Hasenscharte durch die Christliche Wissenschaft geheilt worden sei. Die Frage interessierte mich besonders; denn ich hatte vor der Geburt meines ersten Kindes monatelange Seelenqual ausgestanden, da ich fürchtete, es könnte einen gespaltenen Gaumen erben. Dieser Zustand hatte sich bei zwei der nahen Verwandten meines Mannes gezeigt, hatte eine Generation übersprungen und sollte sich allgemeiner Annahme nach in seinen Kindern wieder zeigen.
Eine christlich-wissenschaftliche Ausüberin begann für mich zu arbeiten, sobald ich wußte, daß ich ein Kind bekommen sollte. Aber ich hatte wenig Verständnis, und meine Furcht war groß. Als es sich bei der Geburt zeigte, daß das Kind nicht nur normal, sondern auch sehr hübsch war, war meine Dankbarkeit grenzenlos, und ich fragte mich dann, wie ich an Gottes Kraft hatte zweifeln können.
Dieser Irrtum beunruhigte mich nicht weiter bis etwa zum fünften Monat meiner nächsten Schwangerschaft, als eines Morgens plötzlich die mentale Einflüsterung so stark wurde, daß mich der Schrecken fast überwältigte. Ich legte meine Arbeit beiseite und holte schnell Wissenschaft und Gesundheit von Mrs. Eddy. Beim Aufschlagen des Buchs traf mein Blick auf die Stelle von der Unwahrheit der Vererbungsannahme. Es war mir zumute, als ob Gott gesprochen hätte, mich zu trösten, und ich hatte keine Angst mehr. Der Knabe war normal.
Als er in den Kindergarten ging, wurde viel Wesens davon gemacht, daß er noch in der „Kindersprache” redete und anscheinend gewisse Konsonanten nicht aussprechen konnte. Ich wurde gebeten, ihn in eine besondere Sprechklasse gehen zu lassen. Nur noch einem Kind in der Schule wurde diese ganz besondere Schulung erteilt. Ich war mir darüber im klaren, daß mein Knabe als sehr zurückgeblieben angesehen wurde, und ich besuchte die Klasse, um zu sehen, was mit ihm geschah. Während die Lehrerin mir erklärte, was ihrer Ansicht nach die Schwierigkeit war, bat sie mich: „Lassen Sie mich in seinen Hals sehen. Manchmal ist die Halsbildung die Ursache von Sprechschwierigkeiten”. Der Knabe öffnete den Mund weit, daß sie hineinsehen konnte. Sie sah überrascht aus und fragte: „Haben Sie ihn je wegen eines gespaltenen Gaumens operieren lassen?” Ich erwiderte, daß es nicht der Fall war. „Das ist seltsam”, sagte sie. „Man kann sehen, daß der Gaumen einmal gespalten war, aber wieder zusammengewachsen ist. Es muß vor der Geburt gewesen sein”. Sie wußte nichts von des Knaben Familie oder Geschichte. Es konnte keine solche Operation ohne mein Wissen vorgenommen worden sein; denn ich hatte das Kind immer bei mir gehabt. Einen Augenblick lang war mein Gefühl, daß ich auf heiligem Boden stand, so überwältigend, daß ich ihr nicht antworten konnte. Ich kann nie dankbar genug sein, daß mir dieser Fall der schützenden Kraft der Christlichen Wissenschaft enthüllt worden ist. Der Knabe ging nur drei- oder viermal in die Sonderklasse. Nach einigen Monaten konnte er deutlich sprechen.
In meiner Erfahrung haben mehrere augenblickliche Heilungen durch christlich-wissenschaftliche Behandlung stattgefunden, u.a. Heilungen von Fieber, Augenentzündung, Kopfschmerzen, einer Entzündung am Schläfenbein und Gliederreißen. Masern, Ziegenpeter, Windpocken und Keuchhusten verursachten wenig Schwierigkeit; Scharlachfieber wich schnell, als ich mein Denken von Groll befreite.
Ich bin meiner Mutter dankbar, daß sie, obwohl sie keine Christliche Wissenschafterin ist, Gott um Hilfe bat und eine christlich-wissenschaftliche Ausüberin holte, als mein Leben nach einem Unfall auf dem Spiel zu stehen schien. Nach etwa viermonatiger Behandlung wurde ich in bemerkenswerter Weise geheilt. Die Schmerzen hörten auf und ich konnte gehen, ohne zu hinken.
Ich danke Gott für die Bibel und die Schriften Mary Baker Eddys; für die Ausüber, deren Geduld ich beständig bewundere; für die wunderbare, fortschrittliche Kirchenorganisation, die unsere Führerin ins Leben rief, und für alle ihre Kanäle, durch die das Gute fließt. In den gegenwärtigen, anscheinend gefährlichen Zeiten klammere ich mich an die Erkenntnis, daß die Liebe eine gegenwärtige Wirklichkeit ist, und ich erkenne, daß alle Bedrückten von dieser großen und mächtigen Wahrheit Gebrauch machen können.
San Pedro, Kalifornien, V.S.A.
 
    
