Das Selbst, das die Menschen gewöhnlich als ihr Selbst ansehen, und das sie zu erkennen glauben, ist in Wirklichkeit nicht erkennbar. Sie geben zu, daß sie nie ganz sicher sind, was es tun wird, wohin es gehen wird, was ihm geschehen wird. Seine Gedanken und Gefühle sind oft ein Rätsel. Seine Gesundheit oder Mangel daran wird angenommen, aber nicht verstanden. Es kann heute hier sein und morgen weiß nicht wo; sein Ausblick kann sich verschoben haben, seine Urteile können sich geändert haben, seine Aussichten können umgekehrt worden sein; seine ganze Welt kann in einem Augenblick besser oder schlechter werden.
Über dieses sterbliche Selbst, das die Menschen gelehrt worden sind, als ihr Selbst anzusehen, läßt sich daher weder im Denken noch in der Geschichte etwas vorhersagen. Über seine Vergangenheit oder Gegenwart mögen sie glauben, etwas zu wissen; über seine Zukunft prophezeien und planen sie, aber ohne Gewißheit. Über den sterblichen Menschen ist nur das Ungewisse gewiß. In den Sprüchen lesen wir: „Jedermanns Gänge kommen vom Herrn. Welcher Mensch versteht seinen Weg?”
In der Christlichen Wissenschaft lernen wir, daß der einzelne seinen Weg und die Rolle, die er darauf zu spielen hat, erst zu verstehen beginnt, wenn er weiß, wer Gott ist und daher, wer er selber wirklich ist.
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