Zu vielen, die im Kriegsdienst tätig sind, gleichviel ob als Matrosen, Soldaten, Flieger oder als Zivilpersonen, kann die Einflüsterung Abgespanntheit, Überdruß und Ermüdung kommen. Es kann ihnen scheinen, daß ihnen die zur Erhaltung der Gesundheit, der Stärke und der Ruhe erforderlichen Bedingungen einigermaßen versagt seien. Daher haben sie das Gefühl, daß sie sonstwo Hilfe suchen müssen.
Die Antwort auf diesen Ruf nach Hilfe und nach einer Kraft außerhalb ihrer selbst, sie zu erhalten, ist in den Worten Christi Jesu zu finden: „Kommet her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken”. In unserer Erkenntnis und Aneignung der Tatsache, daß jedermanns wahres und unsterbliches Selbst hier und jetzt in dem Christus, in der von Gott unzertrennlichen wahren Idee Gottes zu finden ist, können wir alle Erquickung und Ruhe finden.
Liebe zu Gott und dem Menschen ist der größte Dienst, den man leisten kann; und weil dieser selbstlose Dienst von der Art der göttlichen Liebe ist, kann er den, der ihn leistet, nicht ermüden oder überdrüssig machen, was auch die menschlichen Umstände sein mögen. Durch die Jahrhunderte hindurch haben große Menschenfreunde wie Florence Nightingale und viele andere in selbstlosem Dienen eine Quelle der Stärke und der Ermutigung gefunden. Es ist das Vorrecht und die Pflicht Christlicher Wissenschafter, welche Liebe zu Gott und dem Menschen als ihr höchstes Ziel setzen, jeden Tag zu wissen, daß alle, die sich auf Gott verlassen, die in Gottes Dienst stehen, wodurch sie die christliche Lebensweise verteidigen, eine nie versiegende Quelle des Guten haben, aus der sie Stärke und Erfrischung schöpfen können.
Mary Baker Eddy schreibt in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” (S. 519, 520): „Gott ruht im Wirken. ... Der Auffassung der göttlichen Wissenschaft gemäß folgt dem Wirken dieses Gemüts keine Erschöpfung. Die höchste und süßeste Ruhe, sogar vom menschlichen Standpunkt aus, liegt in heiliger Arbeit”. In Wirklichkeit sind alle die Kinder der göttlichen Liebe, deren Gegenwart sie umschließt, und deren Fürsorge sie immer umgibt. Es gibt viele biblische Beispiele der durch entschlossenen Verlaß auf Gott gewonnenen Freiheit und Stärke. Von Mose ist berichtet, daß „seine Augen nicht dunkel geworden waren und seine Kraft nicht verfallen war”, als er 120 Jahre alt war.
Auf Seite 36 in „Nein und Ja” schreibt Mrs. Eddy: „Der menschliche Jesus hatte eine Zuflucht in seinem höheren Selbst und in seiner Verbindung mit dem Vater. Dort konnte er in der bewußten Wirklichkeit und Hoheit seines Wesens vor den unwirklichen Anfechtungen Ruhe finden‚ — indem er das Sterbliche für unwirklich und das Göttliche für wirklich hielt”. Christus Jesus ging auf einen Berg, um zu beten, wo er allein mit seinem Vater, eins mit dem Leben und der Liebe sein konnte. Diese Gemeinschaft mit Gott war für ihn eine beständige Quelle der Ermutigung und der Stärke, wie sie es für alle ist, die Gemeinschaft mit dem Vater suchen; denn nur so werden alle Gedanken, die ermüden und belasten würden, ausgeschlossen. In der Bejahung der Einheit mit der Allmacht und der Allgegenwart erhebt sich das Denken über den materiellen Sinn, der behauptet, daß gute Werke unbelohnt bleiben, in das Reich des Geistes, wo nur das Gute wirklich und gegenwärtig ist.
Die der ganzen Menschheit gewidmeten liebevollen Gedanken der Wissenschafter sind für diejenigen in den Kriegszonen von unschätzbarem Wert. Weil diese Gedanken vom Gemüt ausgehen, spiegeln sie die Allmacht wider. So können und sollten wir im täglichen Gebet allen helfen, die bei Gott Schutz suchen. Wir müssen wissen, daß das göttliche Prinzip gerechtes Bemühen unterstützt und verteidigt; daß das Gemüt die unendliche Intelligenz ist, die regiert und inspiriert; daß die Seele alle, die Gott suchen, erquickt und erfrischt. Die Wahrheit allein gibt dem Recht den Sieg, und die Liebe umgibt und schützt, führt und segnet alles, was Gott widerspiegelt.
Das Problem wahrer Erhaltung wird durch Annehmen und Erkennen dessen, worin das wirkliche Sein besteht, gelöst. Verstehen, daß der Mensch nicht materiell sondern geistig, nicht sterblich sondern unsterblich, nicht der Gesetzlosigkeit untertan ist, sondern ewig vom göttlichen Gesetz regiert und erhalten wird, und nicht dem sterblichen Gemüt oder der Materie, sondern dem göttlichen Gemüt verpflichtet ist, verleiht wahres Freisein von bösen Annahmen, mögen sie Krieg, Gefahr, Ermüdung, Sorge oder Unruhe heißen.
Jetzt ist die Zeit, des Menschen Einheit mit Gott zu erkennen und, mit diesem Verständnis gewappnet und gerüstet, die Unwirklichkeit des Bösen zu beweisen. Unsere Führerin schreibt von Jesus (Wissenschaft und Gesundheit, S. 49): „Er sollte beweisen, daß der Christus materiellen Bedingungen nicht unterworfen ist, sondern über dem Bereich menschlichen Zorns steht und fähig ist, durch Wahrheit, Leben und Liebe über Sünde, Krankheit, Tod und das Grab zu triumphieren”. Christus Jesus verhieß, daß alle, die an ihn glauben, die Werke, die er tat, und sogar größere tun würden. Er wußte, wie wir wissen müssen, daß der Mensch auf immer beim Vater, im göttlichen Gemüt, unerreichbar von menschlichen Zuständen und jenseits des Einflusses des menschlichen Gesetzes, weilt.
In seiner Erkenntnis seines wahren Selbst als des Kindes des liebenden Vater-Mutter und in seiner bewußten Einheit mit der Allmacht kann sich jeder über die Unruhen dieser gegenwärtigen Zeit erheben und wie der Offenbarer eine Stimme im Himmel sagen hören: „Nun ist das Heil und die Kraft und das Reich unseres Gottes geworden und die Macht seines Christus”.
