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„Der Mensch ist ein Mensch trotz Alledem”

Aus der November 1945-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Das bekannte Wort des Dichters Robert Burns ist das Motif eines sehr interessanten Ausspruches auf Seite 172 des Buches „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift”. Die inspirierte Verfasserin dieses Buches Mary Baker Eddy schreibt: „Was ist der Mensch? Etwa Gehirn, Herz, Blut, Knochen u.s.w., ein materieller Bau? Ist der Mensch im materiellen Körper, so nimmst du einen Teil vom Menschen weg, wenn du ein Glied amputierst; dann zerstört der Chirurg das Menschentum, und die Würmer vernichten es. Aber der Verlust eines Gliedes oder die Verletzung eines Zellengewebes ist manchmal gerade der Erwecker der Männlichkeit, und der unglückliche Krüppel zeigt vielleicht mehr Adel der Gesinnung als der stattliche Athlet, indem er uns gerade durch seine körperlichen Mängel lehrt: ‚Der Mensch ist ein Mensch trotz alledem.‘”

Von den Kriegsgebieten der Welt kommen viele Veteranen zurück, die noch die Narben des Krieges an sich tragen. Doch wenn ich einen alten Freund treffen sollte, einen Soldaten, der schwer verwundet wurde und jetzt vielleicht ein künstliches Bein hat, könnte ich da etwa versucht sein zu denken: „Hier kommt Dreiviertel von meinem Freunde”? Oder sollte ich einen anderen treffen, der vielleicht noch verkrüppelter ist,— würde ich mich auf ihn beziehen als: „Was noch übrig geblieben ist von meinem Freunde”? Gewißlich würde ich das nicht tun. Was würde ich also als meinen Freund erkennen, als den Menschen, den ich gekannt und geliebt habe? Wende ich mich bei einer solchen Frage nicht sofort zu dem Reich der Gedanken? Das Menschentum eines Freundes oder einer Freundin, seine oder ihre wahre Individualität, ist niemals abhängig gewesen von einem materiellen Körper. Dieser Körper selbst ist nämlich gänzlich mental — er ist das, was wir gern den materiellen Begriff des Menschen nennen. Doch der Mensch, den Gott kennt, ist nicht eine Schöpfung des materiellen Denkens. Sein Ursprung und Sein sind im göttlichen Gemüt. Sein Körper, sein Wesen, seine Individualität sind die Widerspiegelung des unzerstörbaren Geistes, und einerlei, was der körperliche Sinn auch dagegen sagen mag, so kann diesem Menschen nichts zustoßen, was nicht vorher seinem Vater, Gott, zugestoßen ist.

Mit welchem Mut kann daher der christlich-wissenschaftliche Krieger, der jetzt scheinbar zum Krüppel geworden ist, weiterleben! Er sollte besonders die Seiten 260 und 261 des Buches „Wissenschaft und Gesundheit” lesen und die höchst wichtige Lehre lernen, daß er hinwegsehen muß von dem materiellen Bilde, das der Körper bietet, zu den geistigen Tatsachen betreffs des Gemüts und seines unzerstörbaren Ausdruckes. Vor allem sollte er sich gegen jenen arglistigsten und überzeugendsten aller Feinde richten, nämlich das Selbstbedauern, und sich weigern, dessen gefährliche Flaumacherei anzuhören. Er sollte die tötlichen Suggestionen des Grolles und der Bitterkeit zertreten wie giftige Schlangen. Der ist wirklich ein Krüppel, dessen Denken von uneingedämmter Rachsucht beherrscht wird.

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