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Der Sieg über Furcht

Aus der November 1945-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die Inspiration, die die Christliche Wissenschaft durch die Erkenntnis der ewigen Gegenwart des Gemüts gibt, verleiht ein Gefühl beständigen Schutzes. In ihrem großen Buch „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” schreibt Mary Baker Eddy (S. 410): „Das christlich-wissenschaftliche Ausüben beginnt mit Christi Grundton der Harmonie: ‚Fürchtet euch nicht.‘”

Die Christliche Wissenschaft lehrt, daß der Mensch in seiner wahren Art eine unzerstörbare geistige Idee oder Widerspiegelung Gottes ist und daher von dem unendlichen Gemüt, das sein Prinzip, sein wahres Leben und seine Intelligenz ist, erleuchtet, geleitet und beherrscht wird. Daher ist der Mensch nicht der Furcht unterworfen; er ist im Gegenteil ihr Meister.

In der Bibel ist diese Wahrheit, die zu allen Zeiten einigermaßen verstanden wurde, oft ausgesprochen. Vor alters haben heilige und demütige Menschen dadurch Führung, Schutz und Befreiung gefunden, daß sie in schweren Lagen an dem Bewußtsein der sie umgebenden liebevollen Gegenwart Gottes festhielten. Überall, wo die Pflicht uns hinstellen mag — in der Wüste, im Flugzeug über den Wolken, zu Wasser oder zu Lande — ist Gott und umgibt die Seinen mit Sicherheit.

Der Psalmist wußte dies, als er sang: „Wo soll ich hin gehen vor deinem Geist, und wo soll ich hin fliehen vor deinem Angesicht? Führe ich gen Himmel, so bist du da. Bettete ich mir in die Hölle, siehe, so bist du auch da. Nähme ich Flügel der Morgenröte und bliebe am äußersten Meer, so würde mich doch deine Hand daselbst führen und deine Rechte mich halten.” Weder die hellste Flamme noch die finsterste Nacht kann den Menschen verbergen vor Gott, der alles sehenden göttlichen Liebe, für die die Nacht leuchtet wie der Tag. Eingedenk des klaren Lichts der Wahrheit wird man unter allen Umständen rechte Führung erkennen können und so die Furchteinflüsterung betreffs der Gegenwart oder der Zukunft zum Schweigen bringen. Man wird keinen übereilten Schritt tun und weder Unfall noch ein falsches Planen fürchten, sondern das Ergebnis vertrauensvoll Gott überlassen.

Heute hört man viele wunderbare Errettungen erzählen, wo Menschen in Gefahr und in schwierigen Lagen ihr Vertrauen auf Gottes Macht setzten und sich auf Ihn verließen, um widrige materielle Zustände zu überwinden, und Befreiung fanden. Solche Errettungen finden in allen Teilen der Welt statt. In Flugzeugen oder auf hoher See haben Menschen in Gefahr die Erhörung ihres Gebets zuweilen so deutlich vernommen, wie wenn eine menschliche Stimme ihnen klare Anweisungen gegeben hätte, um in Sicherheit zu kommen. Die göttliche Intelligenz ist immer zugänglich, immer gegenwärtig, den Weg zu zeigen aus Bestürzung zu Klarheit, aus Gefahr zu Sicherheit.

Durch seine Kenntnis der unwandelbaren Gesetze Gottes stillte Jesus den Sturm, ging er auf dem Wasser, heilte er die Betrübten und Kranken und weckte sogar die Toten auf. Diese Siege über Furcht waren keine Kunststücke und nicht übernatürlich, sondern das Ergebnis geistigen Verständnisses, wie sich später erwies, als seine Jünger fähig waren, sie im Verhältnis zu ihrem Verständnis der Macht Gottes zu wiederholen. Die Gesetze der Wahrheit ändern sich nicht, wie etwa menschliche Gesetze von Zeit zu Zeit geändert werden; die Sterne bewegen sich in ihrer himmlischen Ordnung immer noch gemäß demselben Gesetz, das sie vor Jahrhunderten regierte, als die Hirten ihre Herden bei Nacht hüteten, und die Weisen einen Stern der Hoffnung am östlichen Himmel sahen. Die Menschen lernen das göttliche Gesetz immer mehr schätzen, je mehr der Fortschritt sie aus der Materialität herausführt. Die Zeit der Wunder ist nicht vorüber. Wenn wir das Haupt über den Nebel menschlicher Furcht zu den leuchtenden Höhen des Glaubens und des geistigen Verständnisses erheben, leben wir heute in dieser Zeit.

Furcht hat keine Substanz, keine Intelligenz, da Substanz und Intelligenz der göttlichen Liebe angehören. Furcht ist nur ein schwarzer Schatten, der den Blick zu trüben und zu umnebeln und den Willen zu mesmerisieren sucht. Aber die Liebe ist das einzige Gemüt. Niemand braucht sich zu schämen oder zu verzagen, wenn Furcht, der Erzfeind der Menschheit, ihn ergreift; denn alle können sich siegreich darüber erheben, wenn sie der Furcht entgegengesetzt denken, d.h. auf die Allmacht der immergegenwärtigen göttlichen Liebe vertrauen.

Obgleich der Apostel Paulus in Erfüllung seiner Pflicht samt seinen Begleitern oft in Gefahr kam, erklärte er in seinem Brief an die Römer siegreich: „Ist Gott für uns, wer mag wider uns sein? ... Wer will uns scheiden von der Liebe Gottes? Trübsal oder Angst oder Verfolgung oder Hunger oder Blöße oder Fährlichkeit oder Schwert? ... Denn ich bin gewiß, daß weder Tod noch Leben, ... weder Hohes noch Tiefes noch keine andere Kreatur mag uns scheiden von der Liebe Gottes.”

Furcht für liebe Angehörige wird behoben, wenn wir bedenken, daß überall, wo sie sein mögen, die ewigen Arme der Liebe sie immer umgeben, sie immer stützen und schützen. Laßt uns, wenn wir für uns oder für andere beten, darum beten, daß wir vervollkommnet werden in der Liebe, die Johannes verstand, als er sagte: „Furcht ist nicht in der Liebe, sondern die völlige Liebe treibt die Furcht aus.” Sollten, da die lebenspendende Hand unseres himmlischen Vaters liebreich ausgestreckt ist, um sogar einen fallenden Sperling aufzuhalten, Seine geliebten Kinder nicht über Furcht und deren Wirkungen erhoben werden zu dem Verständnis, daß das Leben todlos, ewig ist? Da Christus Jesus dies wußte, sagte er zu seinen Brüdern auf Erden: „Darum fürchtet euch nicht; ihr seid besser als viele Sperlinge.”

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