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Das Heim

Aus der April 1945-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Ein der Menschheit innewohnendes gemeinsames Sehnen ist das Verlangen nach einer Ruhestätte, einer Wohnstätte, in der man bei seinen Lieben Sorgen ablegen, in freudigem Frieden und mit freudiger Zuversicht Lasten beiseitewerfen kann. Dies, ein Mittelpunkt der Zuneigungen, ist die Umgebung, die wir Heim nennen.

Die Völker aller Zonen und Rassen bauen Häuser, die sie ihren individuellen Bedürfnissen und Wünschen anpassen, und richten darin ein Heim ein, das materiellen Forderungen entspricht. Aber die zur Erhaltung des wahren Sinnes des Heims nötigen wesentlichen Eigenschaften sind Liebe, die die Liebe widerspiegelt, Weisheit, die Gottes Regierung ausdrückt, und Intelligenz, die die Allgegenwart des Gemüts bekundet. Diese Eigenschaften bilden die Grundlage und den Bau der ewigen Wohnstätte des Menschen der Schöpfung Gottes.

Das Heim ist auf immer ein Sinnbild der Sicherheit wie in dem Gleichnis im 15. Kapitel des Evangeliums des Lukas, wo es heißt, daß der verlorene Sohn in seines Vaters Haus Zuflucht suchte, nachdem er die Falschheit der Gedanken, die er gehegt hatte, und die der wahre Sinn des Heims ausschließt, erkannt hatte. Das wirkliche Heim ist wesenhaft, unveränderlich, die von Gottes Ideen bevölkerte Wohnstätte der Liebe. Es ist darin nichts zu finden, was sich dem Guten widersetzt.

Liebe zu Gott und dem Menschen ist das beständige Licht einer solchen Wohnstätte, das Leuchtfeuer, das den Seefahrer in seinen Hasen, in die ihn bereitwillig umschließenden ewigen Arme der göttlichen Liebe, zurückführt. Wo Liebe der erste und einzige Antrieb ist, findet Haß keinen für ihn bereitgehaltenen Platz und keine Gemeinschaft in der Gesellschaft der Seligen. „Der Irrtum schließt sich selber von der Harmonie aus”, schreibt Mary Baker Eddy, die Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft, auf Seite 537 in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift”.

Das bewußte Weilen in der Umgebung des Wirklichen — im Reich des Gemüts — erhebt das Denken über den von den materiellen Sinnen erdachten Plan des Heims zur Wahrnehmung und Bewillkommung des göttlichen Begriffs, der allgegenwärtigen Harmonie, des Himmels. Im Lied Nr. 278 im Christian Science Hymnal heißt es treffend: „Das Heim und der Himmel sind in dir”. So stimmt das Heim mit der Regierung des Geistes überein und schließt den materiellen Sinn mit seinen belästigenden Trennungsirrtümern, seinen Zeit- und Raumentfernungen aus. Wer weiß, daß der Himmel sein Heim, sein Heim der Himmel ist, und sich weigert, in sein Bewußtsein etwas aufzunehmen, was diesen göttlichen Begriff von harmonischer Umgebung bemängeln würde, verwirklicht eine Wesenheit und eine Geborgenheit, die immer beim Abwerfen der Fesseln Furcht, Zweifel, Entmutigung und Leid angewandt werden können.

Einem, der sich unter dem Zwang der Weltereignisse auf einer entfernten Insel aufhielt, bot sich zu Anfang seines dortigen Aufenthalts ganz plötzlich und gewaltsam die Gelegenheit dar, die wirkliche Bedeutung des Heims für sich zu beweisen. Da er eine Erfahrung gemacht hatte, in der er sowohl von Furcht vor dem Wasser befreit, als auch vor der Krankheit, die während der Fahrt nach dieser Insel unter den Mitreisenden herrschte, geschützt wurde, hatte er eine freudige Erkenntnis der Allgegenwart Gottes erlangt und dabei beharrt.

Abdunklungsverordnungen ließen aber die Abende endlos erscheinen. An einem solchen Abend, als der Mond tief am Tropenhimmel stand, wurden plötzlich die teuren Erinnerungen an die meilenweit entfernten grünen Berge und den klaren Himmel der Heimat in ihm wach. Eingedenk seiner Erfahrung auf der Ausreise, vergegenwärtigte er sich, daß die damals wirkenden Wahrheiten auch jetzt wahr waren und wirkten, da sich weder Gott noch der Mensch in Wesenheit oder Gegenwart ändert. Im Gemüt gibt es für den Menschen kein Kommen und Gehen, da es keinen Platz gibt, wohin er gehen oder woher er kommen könnte. Das Gemüt ist unendlich. Daher verläßt der Mensch nie seine Wohnstätte, noch kann er des Heiligtums dieses Aufenthalts, des Heims, beraubt oder davon getrennt werden.

Die Erkenntnis der Gegenwart des immer anwendbaren, immer das Denken erleuchtenden Gemüts hatte in einem Augenblick den unfehlbaren, wahren Sinn des Heims aufgedeckt und Heimweh verbannt. Falsche Begriffe wurden durch die Wahrheiten über das Heim ersetzt. Die Worte in einem Solo, das er früher bei mehreren Gelegenheiten gesungen hatte: „Überall, wo Gott wohnt, ist unser Heim” erweckten jetzt Inspiration in ihm.

Das finstere Gefühl, allein zu sein und von denen, die sich auf das göttliche Prinzip verließen, weit entfernt zu sein, wurde verbannt, als ihm die Engel der Gegenwart Gottes mit dankbaren und heilenden Wahrheiten dienten.

Er erinnerte sich der Worte eines Freundes: „Der Mensch gesellt sich zu rechten Ideen”. Diese Gesellschaft ist eine Bedingung des Heims; denn das Heim ist mit rechten Ideen bevölkert. Und er folgerte, daß er von rechtmäßiger Gesellschaft nicht getrennt werden kann, wenn die Tatsachen, die er soeben erklärt hatte, wahr sind. Das Denken wandte sich neuen Kanälen und fortschrittlichen Bemühungen zu, die wahrhaft zur Gesellschaft mit rechten Ideen führten.

Das Heim wurde in bewußter Anerkennung der unendlichen Allgegenwart des Gemüts erfunden. Sich des Heims bewußt, zeugt man für seine Gegenwart, indem man die Liebe der Liebe bekundet, die allumfassend, beständig, unveränderlich ist und alle in sich schließt.

Unser wahres Heim ist das Bewußtsein, das die Harmonie, die Substanz und die Vollkommenheit unseres Vater-Mutter Gottes widerspiegelt. Mrs. Eddy erinnert uns (Wissenschaft und Gesundheit, S. 254): „Pilgrim auf Erden, dein Heim ist der Himmel; Fremdling, du bist der Gast Gottes”.

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