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Das neunte Gebot

Aus der April 1945-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Es scheint, daß die Sterblichen immer geneigt gewesen sind, einander ungerecht zu kritisieren. Daß das neunte Gebot lautet: „Du sollst kein falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten”, läßt erkennen, daß die Neigung schon zur Zeit Mose’s und vorher herrschte. Sein gottinspiriertes „du sollst nicht” anerkennt, daß ein solches Denken aufhören muß, ehe die Menschen die Einheit Gottes völlig erkennen können.

Warum nimmt Herr A. eine fragwürdige Geschichte über seinen Mitbewerber Herrn C. so gern in sein Denken auf und teilt sie Herrn B. mit? Und warum sitzt Frau X. so gern hin und bespricht (oder telefoniert in langer Unterhaltung) mit Frau Y. loses Gerede über Frau Z., ihre Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft? Und warum haben selbst Christliche Wissenschafter — manchmal sogar Ausüber — für die die Zehn Gebote das Gesetz des Lebens sind, Halbwahres oder Dreiviertellügen übereinander ausgesagt? Weshalb, ja weshalb denn tun die Sterblichen so etwas?

Einfach deshalb, weil sie noch so stark an einen falschen Begriff von der Schöpfung glauben. Sie glauben, daß eine materielle Ursache, das sterbliche Gemüt, eine materielle Welt entwickelt habe, in der viele materiell denkende Sterbliche seien, von denen ihnen manche gefallen, während sie gegen andere Abneigung empfinden und an manchen, obgleich sie ihre Mitarbeiter in des Vaters Weinberg sind, gern etwas aussetzen und sie zu untergraben suchen. Sie glauben, es gebe ihnen eine Art selbstischer Befriedigung, fragwürdiges Kritisieren ihrer Mitmenschen anzuhören und es anderen mitzuteilen, manchmal in der Hoffnung, sich durch Erniedrigen anderer zu erhöhen. Diese Gewohnheit des Kritisierens setzt sich manchmal im Denken eines Sterblichen so fest, daß ihm die ganze Welt verkehrt erscheint und sein Leben fast nur mit Klagen, Kritisieren und Verdammen anderer ausgefüllt ist.

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