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„Das Leben, das ich jetzt lebe”

Aus der April 1945-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Nach langjähriger Erfahrung als Streiter Christi schrieb Paulus den Galatern frohlockend: „Das Leben, das ich jetzt lebe im Fleisch, das lebe ich in dem Glauben des Sohnes Gottes”. Und doch war der Apostel, der damals Saulus hieß, zuerst ein Verfolger der Christen und blieb es, bis ihm der Christus auf der Straße nach Damaskus erschien.

Dieser unerschrockene Apostel sollte bei zahlreichen Gelegenheiten beweisen, daß kein schreckliches materielles Ereignis und kein Umstand seinen Glauben erschüttern oder sein Verständnis des Christus trüben konnte, sondern daß sein immer zunehmendes Erfassen der Tatsache, daß Gott, die göttliche Wahrheit, sein Leben war, unfehlbar die Zerstörung jedes aggressiven Anspruchs, daß sein Leben der Materie preisgegeben sein könnte, bewirken sollte.

Durch treues Ergründen und Anwenden der Christlichen Wissenschaft wird heute wieder in weitem Umfange bewiesen, daß der Mensch nicht in der Gewalt der Materie, sondern in Gottes Hand ist; denn Schritt für Schritt erweckt diese Wissenschaft den ernsten Forscher zur Erkenntnis der Machtlosigkeit und der trügerischen Art des Bösen sowie zum Verständnis der Macht, der Allgegenwart und der Allheit des Lebens, des Guten.

Das sterbliche Gemüt sucht uns durch die fünf körperlichen Sinne genau so wie zur Zeit des Apostels Paulus zu überreden, daß wir das Leben, das wir jetzt leben, deswegen leben, weil die Materie uns entweder erhalten oder zerstören könne, während die Wahrheit ist, daß das Leben nur durch Zurückweisung dieser falschen Einflüsterung mittels der geistigen Tatsachen des Seins erkannt und bekundet werden kann.

Schildernd, wie die Offenbarung der Christlichen Wissenschaft in ihr vorbereitetes Denken kam, schreibt unsere geliebte Führerin Mary Baker Eddy in „Rückblick und Einblick” (S. 31): „Das erste natürliche Sichregen der Wahrheit und der Liebe, die durch die Christliche Wissenschaft auf mein aufgerütteltes Bewußtsein einwirkten, verbannte ein für allemal den Grundirrtum des Glaubens an irdische Dinge; denn dieser Verlaß ist die unsichtbare Sünde, der unbekannte Feind — des Herzens ungezähmtes Verlangen, das die göttlichen Gebote bricht”.

Wir wundern uns, warum sich unsere Beweise manchmal verzögern. Haben wir unsere ganze gottverliehene Kraft beansprucht? Haben wir schon vollen Gebrauch von der Erkenntnis gemacht, die uns in jenen heiligen Augenblicken gewährt wurde, als wir nach dem Verstummen des Lärms der Sinne klar die Stimme der Wahrheit, unseres himmlischen Vaters, gehört haben? Wenn das reine, unparteiische, durchdringende und heilende Licht der Wahrheit ins Bewußtsein eingelassen wird, beseitigt es die Finsternis des Zweifels oder des Glaubens an die Materie, vertreibt es Entschuldigungen wegen Mangel an Zeit oder Fähigkeit und enthüllt die unbegrenzten Möglichkeiten des Gemüts als ewig gegenwärtig, ewig beweisbar.

Jeden Augenblick die unendlichen Eigenschaften Fähigkeit, Empfänglichkeit, Vertrauen und Freude als Gottes Widerspiegelung beanspruchend, werden wir die tückischen Anmaßungen Teilnahmlosigkeit, Entmutigung, Begrenzung und Unfähigkeit natürlich und unwillkürlich zuerst wahrnehmen, dann ihnen widerstehen und sie zurückweisen. Wenn wir die Forderungen Gottes klarer sehen, werden wir unvermeidlich geführt, dem Eindringen des persönlichen Sinnes Platz oder Macht zu versagen.

Diese gerechte Anstrengung kann Kämpfe zur Folge haben. Laßt uns aber uns nicht vor einem Kampf fürchten, wenn er uns zu einem höheren Verständnis des Lebens führt! Laßt uns keine Furcht haben, wenn sterbliche Mittel und Wege versagen; denn gerade zur Hand sind die unendlichen Mittel und Wege, ist die ganze Gnade Gottes! Wenn wir stärker am Guten festhalten, werden wir uns freuen lernen, daß die Irrtumsbande, die uns zu binden schienen, sich lösen, und daß wir uns in solchen Zeiten schneller der Freiheit zuwenden können, die des Menschen Geburtsrecht ist, und uns in den ewigen Armen Gottes finden können.

Diese Gesinnung still im Herzen gehegt, wird unser geistiges Wachstum fördern und uns befähigen, klarer zu verstehen, was es heißt, „in dem Glauben des Sohnes Gottes” zu leben; denn unsere Führerin sagt in „Miscellaneous Writings” (S. 213): „Leiden oder Wissenschaft oder beide werden in dem Verhältnis, wie ihre Lehren angenommen werden, den Weg weisen, den Vorgang kürzen und das Sichfügen in die Verfahren der göttlichen Liebe zur vollendeten Freude machen”.

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