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Die immergegenwärtigen Hilfsquellen des Gemüts

Aus der Mai 1945-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Nach Ansicht eines international bekannten Verfassers hängt das Ergebnis des gegenwärtigen Weltkriegs von zwei Umständen ab: vom Besitz natürlicher Hilfsquellen und von deren Nutzbarmachung in der Herstellung, der Beförderung und dem intelligenten Gebrauch nötiger Waffen und Bedarfsgegenstände. Seine Ansicht von Hilfsquellen war jedoch ganz materiell. Er schilderte sie als unzugänglich, begrenzt und schwer zu befördern. Wenn den Hilfsquellen und ihrer Nutzbarmachung so große Bedeutung zuzukommen scheint, sollte es hilfreich sein, diese beiden Dinge im Licht der Christlichen Wissenschaft zu betrachten.

Anläßlich der heutigen Weltprobleme erkennen wir von neuem die große Bedeutung folgender Worte unserer geliebten Führerin Mary Baker Eddy (Unity of Good, S. 9): „Das Talent und das Genie der Jahrhunderte haben falsch gerechnet. Sie haben ihre Voraussetzungen und Schlußfolgerungen betreffs der Quelle und der Hilfsquellen des Seins — dessen Verbindungen, Erscheinungen und Ergebnis — nicht auf Offenbarung gegründet, sondern haben statt dessen auf den Sand menschlicher Vernunft gebaut. Sie haben die einfache Lehre und das einfache Leben Jesu nicht als die allein wahre Lösung des verwirrenden Problems des menschlichen Daseins angenommen”.

Wenn wir unser Überlegen auf geistige Offenbarung gründen, erfahren wir, daß alles das Gemüt und seine Kundwerdung ist. Wahre Bestände oder Hilfsquellen müssen also mental, die geistigen Ideen sein, die von Gott ausgehen. Denen, die den Standpunkt des göttlichen Prinzips vertreten und sich auf Gott, das allumfassende Gute, verlassen, stehen diese wahren Hilfsquellen sofort unbegrenzt und uneingeschränkt zur Verfügung. Aber den Horden des Bösen sind sie nie zugänglich. Das Böse ist nicht intelligent und kann wahre Ideen weder kennen, verstehen, noch sich zu eigen machen. Die höchste Weisheit und die unendliche Intelligenz, ja die ganzen Hilfsquellen des göttlichen Gemüts erhalten immer alles, was wirklich und recht ist, aufrecht. Auf der Seite des Irrtums ist keine wahre Intelligenz, daher sind dort keine — gar keine Hilfsquellen. „Es hilft”, wie wir in den Sprüchen lesen, „keine Weisheit, kein Verstand, kein Rat wider den Herrn”.

Davids Erfahrung zeigt das Trügerische des Vorwands des sterblichen Gemüts, daß unser Bedürfnis materiell sei, oder daß die Ausrüstung des Irrtums unüberwindlich sei. Weil David auf den lebendigen Gott vertraute, den die Philister verhöhnt hatten, erschreckte ihn Goliaths prahlerisch zur Schau gestellte Stärke und überlegene Rüstung nicht. Eine einfache, erprobte, obgleich materiell minderwertige Waffe reichte hin, den Goliath seiner Zeit zu zerstören. Die geistigen Eigenschaften, die David widerspiegelte, befähigten ihn, die vorhandenen menschlichen Hilfsmittel intelligent und erfolgreich zu gebrauchen. Er ging siegreich hervor, weil er Intelligenz, sittlichen Mut und Furchtlosigkeit — die Hilfsmittel, die das göttliche Gemüt vorsah — anwandte, also bewies, daß, wie er es ausdrückte, „der Herr nicht durch Schwert noch Spieß hilft; denn der Streit ist des Herrn, und er wird euch geben in unsere Hände”.

Bei Versorgungs-, Geschäfts-, menschlichen Verwandtschafts- oder Krankheitsproblemen ist das Bedürfnis nie materiell, sondern es ist immer mehr geistiges Verständnis erforderlich. Und die zur Überwindung der hindernden irrigen Annahme nötige besondere Idee ist gegenwärtig, wann und wo sie gebraucht wird. Diese rechten Ideen oder Hilfsquellen des göttlichen Gemüts sind nicht weit entfernt und unzugänglich, sondern allgegenwärtig. Es gibt keinen Ort, wo die Wahrheit nicht zur Verfügung steht, und keine Lage, die so düster ist, daß die Intelligenz und das Licht der Wahrheit sie nicht durchdringt.

Die Fortdauer und die Vollkommenheit des wirklichen Menschen, des unbefleckten Bildes Gottes, sind unverletzlich. Er kann von dem göttlichen Prinzip seines Seins, von Gott, nicht getrennt werden. Als Gottes geistige Idee lebt er in der Gegenwart des göttlichen Gemüts, in dem Bewußtsein Gottes, des Guten, und Seiner vollkommenen geistigen Schöpfung. Als der Ausdruck des unangreifbaren Lebens ist er harmonisch, frei von Versuchung, Krankheit und Gefahr. Als Gottes geliebter Sohn ist er der nie versagenden, unveränderlichen Liebe immer lieb und wert und wird von ihr versorgt und gesegnet. Daher ist er im Gewahrwerden seiner Einheit mit der allmächtigen Wahrheit allezeit vertrauensvoll und sicher.

Der wirkliche Mensch ist nie krank und bedarf nie der Heilung; versteht und vergegenwärtigt man sich jedoch die geistige Tatsache, daß der Mensch als Gottes Gleichnis jetzt vollkommen ist, so wirkt sie als Gesetz der Vertreibung der falschen Begriffe Krankheit und Mangel aus der menschlichen Erfahrung. Die Kraft, die die heilende Wahrheit enthüllt, gibt auch die Fähigkeit, sie zu Gottes erlösendem Zweck zu gebrauchen. Die Sterblichen können auch in Bedrängnis oder in Zeiten großer Not oder Gefahr aus den Hilfsquellen des Gemüts schöpfen, die des Menschen Unempfänglichkeit für das Böse und alle nötigen Schritte zeigen, um sie praktisch zu beweisen. Das göttliche Gemüt leitet alle, die ihr Vertrauen auf Gott setzen, und macht sie unbesiegbar. Die Unmittelbarkeit und die Erleuchtung des geistigen Verständnisses werden sie immer sicher führen und unfehlbar stützen. Das sterbliche Gemüt kann sie in der Anwendung ihrer gottverliehenen Fähigkeiten zur Berichtigung jeder Lage nicht hindern oder beschränken. In ihrer Botschaft an Die Mutterkirche für das Jahr 1902 schreibt unsere geliebte Führerin (S. 10): „Die Anwendung der Fähigkeiten des menschlichen Gemüts enthüllt neue Ideen, entfaltet geistige Kräfte, die göttlichen Energien, und deren Macht über Materie, Molekül, Raum, Zeit und Sterblichkeit”.

Die Hilfsquellen des Gemüts üben keinen nachteiligen Einfluß auf den Menschen aus, noch können sie erbeutet und gegen sein Wohlergehen gebraucht werden. Mrs. Eddy hat versichernd geschrieben (Wissenschaft und Gesundheit, S. 60): „Die Seele hat unendliche Mittel, mit denen sie die Menschheit segnet, und das Glück würde schneller erlangt werden und sicherer in unserem Besitz bleiben, wenn wir es in der Seele suchten”. Der beständige Zweck der unendlichen Mittel der Seele ist, den Menschen zu segnen, und kein menschliches Ereignis und kein Umstand kann Gottes Absicht stören oder verzögern.

Heute hören wir mannigfaltige Prophezeiungen, wieviel Zeit noch erforderlich sein wird, die Vorkämpfer des Bösen zu unterwerfen. Das Böse darf nicht übersehen werden. Anstatt aber Vermutungen betreffs seiner Stellung und seiner Hilfsquellen anzustellen, laßt uns wissen, daß es in Wirklichkeit vor der immer mächtigen, alles durchdringenden Gegenwart der grenzenlosen Intelligenz machtlos — ohne Hilfsquellen — ist! Das Gesetz Gottes, das Wirken der alltätigen Wahrheit, kann die Scheinmacht und die scheinbare Stellung des Bösen schnell ändern. Die Mittel, die bestimmt sind, die Menschheit zu segnen, tragen die Kraft des göttlichen Gemüts, schnell die Oberhand zu gewinnen, in sich.

Weder Zeit noch Raum ist für die Allgegenwart des Gemüts und seiner Ideen eine Schranke. Da Jesus die Unmittelbarkeit des Gemüts verstand, bewies er, daß dessen Hilfsmittel immer dort waren, wo er war, und sein Verständnis vernichtete die Begrenzungen, die der materielle Sinn aufzuerlegen suchte. Indem er die Allgegenwart des Gemüts anwandte, kürzte er den Vorgang der Beförderung ab, als er sofort auf der andern Seite des Sees war, und der Erzeugung, als er mit einigen Broten und Fischen die Fünftausend speiste. Sein im Gehorsam gegen das göttliche Gemüt angewandtes Verständnis der Erzeugungsfähigkeit der Ideen bekundete sich praktisch in allem, was menschlich wesentlich war.

Heute sind die immergegenwärtigen Hilfsquellen des Gemüts so zugänglich wie zur Zeit Jesu. Und wenn man auf die geistigen Ideen des Gemüts eingeht, bieten sie dem menschlichen Denken immer unfehlbar den vollständigen Augenschein der gerechten Absicht Gottes. Sie werden die für den Kampf gegen den Irrtum nötige Ausrüstung und Beförderung vorsehen und gewiß den Scharfsinn verleihen, sie vorteilhaft zu gebrauchen.

Zephanja äußerte die tröstliche Versicherung: „Der Herr, der König Israels, ist bei dir, daß du dich vor keinem Unglück mehr fürchten darfst”. Sicherheit und augenblicklicher Sieg sind dort, wo die Wahrheit ist. Wenn wir dem schwächer werdenden Widerstand des Bösen schnell ein Ende machen wollen, müssen wir wachsam auf die Verzögerungen und Widerwärtigkeiten achten, die das sterbliche Gemüt geltend macht.

Das Gemüt braucht keine Zeit, produktiv und allerhaben zu sein. Die Wahrheit wird nicht nur siegen, sondern sie ist ewig allmächtig und siegreich.

Laßt uns als Christliche Wissenschafter die Vorwände des Bösen hinsichtlich seiner Kraft, auszuhalten, umkehren und uns lieber die unbegrenzten, überall gegenwärtigen Hilfsquellen des unendlich Guten, des göttlichen Gemüts, vergegenwärtigen! So werden wir für die ganze Menschheit beweisen helfen: „Es sind die Reiche der Welt unseres Herrn und seines Christus geworden, und er wird regieren von Ewigkeit zu Ewigkeit”.

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