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Fragen und Antworten über die Lektionspredigt

Aus der November 1949-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Fragen und Antworten regen zum Nachdenken an. Aus diesem Grunde haben sie sich beim Unterrichten als sehr wirksam erwiesen. Mary Baker Eddy, die Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft, sieht im Handbuch Der Mutterkirche (Art. XX, Abschn. 3) ausdrücklich Fragen und Antworten für die christlich-wissenschaftliche Sonntagsschule vor. Nachdem sie den ersten Unterricht festgelegt hat, schreibt sie: „Die darauffolgenden Lektionen bestehen aus Fragen und Antworten, die sich für eine Klasse von jugendlichen Schülern eignen. Sie sind in den Lektionen im Christlich-Wissenschaftlichen Vierteljahrsheft zu finden, die in den Kirchengottesdiensten gelesen werden.“

Es gehört also offenbar zu der Vorbereitungsarbeit des Lehrers in den Klassen, wo die „darauffolgenden Lektionen“ unterrichtet werden, sich Fragen zu überlegen. Viele Lehrer finden es zweckdienlich, sich einige Fragen über beachtenswerte Punkte in der Lektion herauszuschreiben, oder vielleicht einige schriftliche Aufzeichnungen in die Klasse zu bringen, von denen sie Fragen stellen. Diese Fragen bilden den Kern, von dem aus sich dann in der Klasse weitere Fragen entwickeln.

Die Bibellektionen im Vierteljahrsheft behandeln 26 wichtige Themen, die so umfassend sind, daß sie die treibende Kraft des Christus, der Wahrheit, in alle Tätigkeiten des menschlichen Lebens bringen. Beim Unterricht über jede Lektion läßt sich der Lehrer durch geistiges Unterscheidungsvermögen leiten, damit er durch Fragen und Antworten den Gegenstand so darbieten kann, wie es für die Jugend am verständlichsten und zweckdienlichsten ist. Da der Lehrer die Kinder zu unterweisen hat, ist er verpflichtet, die Erörterungen zu leiten. Dies bedeutet nicht, daß die Schüler keine Fragen stellen können. Im Gegenteil, die Schüler sollten sogar ermutigt werden, Fragen zu stellen, da dies dem Lehrer hilft, die Lektionen klar zu machen und ihre Anwendung zu zeigen. Aber wenn der Lehrer wissenswerte und anregende Fragen stellt, werden die Fragen der Schüler ganz natürlich in der entsprechenden Richtung folgen. Es ist beim Unterricht über die Lektionen in der Sonntagsschule so unmöglich, den Schülern zu erlauben, die Erörterungen zu führen, wie wenn man Unterricht im Rechnen erteilt.

Den größten Teil der Unterrichtsstunde einer einzigen Seite der Lektionspredigt oder nur einer Erscheinungsform menschlicher Erfahrung widmen, in der die Kinder nach Ansicht des Lehrers besonderer Anleitung bedürfen, ist, auch wenn die Besprechung lehrreich und nützlich ist, in der Regel nicht dazu angetan, die Möglichkeiten der Sonntagsschulstunde zu erschöpfen. Eine Besprechung zu lang hinziehen würde über andere wichtige Punkte der Lektionspredigt den Kindern Aufklärung vorenthalten, die ihnen helfen kann, irgendeine sich darbietende Schwierigkeit zu überwinden. Es wird allgemein zugegeben, daß zu einer weltlichen Bildung eine Kenntnis gewisser Fächer nötig ist. Ebenso ist Aufklärung über die in den Bibellektionen im Vierteljahrsheft dargebotenen Themen zum Wachstum im Verständnis der Christlichen Wissenschaft und ihrer Anwendung auf alle menschlichen Schwierigkeiten sehr wichtig.

Nicht ein langes Reden, sondern geistiges Erkennen vertreibt irrige Begriffe und lenkt die Knaben und Mädchen auf den Weg der Wahrheit, wie es in einem Vers in den Psalmen heißt (119, 105): „Dein Wort ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinem Wege.“

Die Kinder kommen heutzutage mit vielen Erscheinungsformen sterblichen Denkens in Berührung. Sowohl der Rundfunk, Lichtspiele, Zeitungen und Zeitschriften als auch die Schule sind zuweilen Kanäle für irrige Eindrücke, die vielleicht bewußt oder unbewußt im Denken haften bleiben. Irrige Begriffe müssen an die Oberfläche gebracht und zerstört werden, wenn die Schüler die Wahrheiten der Christlichen Wissenschaft klar erfassen sollen. Mrs. Eddy schreibt in „The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany“ (S. 149): „Ein volles Gefäß muß ausgeleert werden, ehe es von neuem gefüllt werden kann.“ Könnte man ein besseres Mittel als Fragen und Antworten finden, um das Denken des Schülers zu leeren und von neuem zu füllen? Wenn man die Schüler die Lektion in der Klasse nur lesen ließe, oder wenn bloß über die Christliche Wissenschaft zu ihnen gesprochen würde, hätte der Lehrer kaum Gelegenheit zu wissen, was sie denken, oder ob sie überhaupt über die Lektion nachdenken. Ein Kind könnte mitten in solchem Lesen oder Reden darüber mit seinen Gedanken weit weg sein. Aber durch das Stellen einer Frage wird die Aufmerksamkeit auf den Gegenstand gelenkt, und aus der Antwort kann der Lehrer ersehen, was dem Schüler not tut, und ihm die Tatsachen darbieten, die sein Denken zu einem volleren Erfassen der Wahrheit führen. Durch eine solche persönliche Entfaltung lernt der Schüler die Tatsachen des Geistes besser erfassen.

Von den älteren Schülern wird gewöhnlich erwartet, daß sie die Lektionspredigt gelesen haben, ehe sie in die Klasse kommen. Aber falls ein Schüler es nicht getan hat, ist es nicht nötig, daß die Lektion dann in der Sonntagsschule gelesen wird. Dem Handbuch gemäß bestehen die „darauffolgenden Lektionen“ immer aus Fragen und Antworten. Im Zusammenhang mit der Beantwortung von Fragen können jedoch jederzeit Stellen aus der Lektionspredigt gelesen oder angeführt werden; denn dann ist das Lesen ein Teil des Unterrichts durch Fragen und Antworten.

Wenn die Wahrheiten der Lektionspredigt durch Fragen und Antworten erhebend dargeboten werden, so daß der geistige Sinn der Schüler geweckt und entwickelt wird, hat es sich gezeigt, daß sie selten angespornt zu werden brauchen, bei Beginn der Klasse an ihrem Platz zu sein. Ein erweckter geistiger Sinn geht ganz natürlich auf die Anziehung der Wahrheit ein.


„Der Geist des Herrn ist bei mir, darum daß er mich gesalbt hat; er hat mich gesandt, zu verkündigen das Evangelium den Armen, zu heilen die zerstoßenen Herzen, zu predigen den Gefangenen, daß sie los sein sollen, und den Blinden das Gesicht und den Zerschlagenen, daß sie frei und ledig sein sollen, und zu verkündigen das angenehme Jahr des Herrn.“ ... Und er fing an, zu sagen zu ihnen: Heute ist diese Schrift erfüllt vor euren Ohren.— Lukas 4, 18. 19. 21.

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