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Unsre gegenwärtigen Fähigkeiten

Aus der November 1949-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die menschlichen Wesen besitzen einen geistigen Sinn, die Fähigkeit, Gott zu verstehen; und es ist die Gegenwart dieses geistigen Sinnes im menschlichen Bewußtsein, was die Menschen befähigt, göttliche Kraft auszudrücken. Christus Jesus lehrte seine Nachfolger, die Herrschaft über das Böse auszuüben, die dem Bewußtsein, das mit dem Guten erfüllt ist, zusteht; und er erwartete von ihnen, daß sie seine Werke noch übertreffen würden. Er sagte (Joh. 14:12): „Wer an mich glaubt, der wird die Werke auch tun, die ich tue und wird größere denn diese tun, denn ich gehe zum Vater.“ Die Christliche Wissenschaft lehrt uns, daß an ihn zu glauben, bedeutet, den Christus, den Ausdruck der Gottheit, den er in seiner Selbstheit verkörperte und in liebreichen und mächtigen Beweisen von Gottes Liebe offenbarte, zu demonstrieren.

Der geistige Sinn ist es, der das menschliche Bewußtsein mit dem Göttlichen verbindet und ihm Zulaß gewährt zu den unbegrenzten Reichtümern des Guten, auf die der Mensch als Gottes Kind ein Recht hat. Dem geistigen Sinn tut sich der Christus kund, der den Menschen die Allheit der Liebe und die zeitliche, falsche Natur der Materie und des sterblichen Gemüts offenbart, indem es sie lehrt, den Unterschied zwischen dem Geistigen und dem Materiellen zu verstehen, und sie befähigt zu beweisen, daß das Gute allein wirklich ist.

Durch diesen von der Seele stammenden geistigen Sinn, der in gewissem Maße in jedem menschlichen Bewußtsein gegenwärtig ist, erreicht die Gottheit die Menschheit und enthüllt ihr den Heilsweg, der sie aus dem Irrtum herausführt. Mary Baker Eddy schreibt in ihrem Buch „Die Erste Kirche Christi, Wissenschafter, und Verschiedenes“ (The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany, S. 160): „So zu leben, daß das menschliche Bewußtsein in beständiger Beziehung mit dem Göttlichen, Geistigen und Ewigen bleibt, bedeutet, die unendliche Kraft individuell zum Ausdruck zu bringen; und das ist Christliche Wissenschaft.“

Der geistige Sinn ist eine Fähigkeit des wahren Bewußtseins. Sein Wesen ist Reinheit; und sein Wahrnehmungsvermögen in bezug auf geistige Ideen und Werte ist unbegrenzt. Durch ihn offenbart Gott eine Substanz, welche die materielle Welt der Sinneseindrücke — Anblicke, Töne, Gerüche, Geschmack und Empfindungen — übersteigt, und bringt den Reichtum der Intelligenz, Weisheit und Freude ans Licht, der durch Seine Ideen verkörpert wird, — Ideen, die sich verbinden und verschmelzen, um die Unendlichkeit der Liebe zum Ausdruck zu bringen. Obwohl der geistige Sinn zeitweise durch die Abirrungen des sterblichen Denkens verdunkelt sein mag, so kann er doch niemals abwesend sein, denn er ist ebenso unwandelbar und allumfassend wie das Gemüt, das sein Ursprung ist. Die Verheißung des geliebten Psalms Davids (23:3): „Er erquicket meine Seele“ ist unvergänglich.

Das menschliche Bewußtsein wird mit dem Geist des Evangeliums belebt in dem Maße, wie Gott als das einzige Gemüt verstanden und der geistige Sinn in den Einzelwesen entfaltet wird, so daß sie die Christusnatur als die wahre Wesenheit des Menschen erkennen und auszudrücken lernen. Mrs. Eddy sagte in ihrem Buch „Die Einheit des Guten“ (Unity of Good, S. 49): „Je besser ich wahres Menschentum verstehen lerne, desto klarer erkenne ich, daß es sündlos sein muß, — ebenso frei von Sünde wie der vollkommene Schöpfer.“ Und dann fügt sie hinzu: „Durch diese Erkenntnis der ewigen Wirklichkeit des Seins erlange ich in Gedanken ein herrliches Bewußtsein von dem einen lebendigen Gott und dem wahren Menschen.“

Die Offenbarungen des geistigen Sinnes sind höchst bedeutungsvoll für die Menschheit, denn sie weisen auf die gegenwärtigen, unbegrenzten, geistigen Fähigkeiten hin, welche die Christliche Wissenschaft in unsre bewußte Reichweite bringt. Sie überwinden das hemmende Gefühl, daß unsre geistige Wesenheit schwer zu erreichen oder irgendwo in einer fernen Sphäre ist. Sie bringen eine Vorahnung der göttlichen Wirklichkeit in das augenblickliche Erleben und spornen an zu einer volleren Auslösung der großen Talente und Fähigkeiten des Menschen, von denen das gegenwärtige Bewußtsein des Guten nur schwache Anzeichen geben kann.

Jedermann kann in diesem Augenblick beginnen, eine Inventaraufnahme von seinen eigenen Demonstrationen des geistigen Sinnes zu machen, um dann die Gesetze, Ideen und Eigenschaften des Vaters voller zu benutzen durch die Erkenntnis, daß Gott das einzige Gemüt des Menschen ist. Mrs. Eddy sagt in ihrer Botschaft an Die Mutterkirche für das Jahr 1902 (S. 10): „Die Benutzung der Fähigkeiten des menschlichen Gemüts entdeckt neue Ideen und entfaltet geistige Kräfte, nämlich die göttlichen Energien und deren Macht über Materie, Moleküle, Raum, Zeit und Sterblichkeit.“ Dank des Verstehens, daß der Mensch nur durch Gutes gekennzeichnet wird, werden wir befähigt, die aufwieglerischen Impulse des Hasses, der Furcht, der Sinnlichkeit und der Heuchelei zu bemeistern. Dank der Erkenntnis von der unwandelbaren Natur des Geistes und der illusorischen Natur der Materie sehen wir die Begrenzungen von Raum und Zeit verschwinden. Dank des Wissens, daß das Leben ewig und Alles ist, erlangen wir das Bewußtsein der Wirklichkeit und überwinden wir Krankheit und Disharmonie. Mrs. Eddy ermutigt die Menschen, mit der Gottheit in Verbindung zu treten, sich über den Begriff des menschlichen Selbst zu erheben, jetzt in das Himmelreich einzugehen und die Macht des Guten, wie sie im Menschen individualisiert wird, zu erfassen und auszuüben.

Das Gute verläßt niemals die Gegenwart des Geistes, und der geistige Sinn ist untrennbar verbunden mit dem einen Guten, das Gott ist. Es ist die Wahrheit, die das menschliche Bewußtsein vergeistigt, indem sie es zu Reue und Umwandlung führt, und die Menschen inspiriert, an der unaufhörlichen Entfaltung der Wahrheit, durch die das göttliche Gemüt sich selbst erklärt, teilzunehmen. Es ist die Unendlichkeit der Liebe, die mit unwiderstehlichen Bestimmtheit auf der Offenbarung Gottes als dem Alles und der Offenbarung des Menschen als geistig vollkommen besteht. Es ist Gott, der sich selbst der Menschheit durch die göttliche Wissenschaft erklärt und das wahre Wesen des Menschen als sündlos offenbart, seine Tätigkeit als mühelos, seinen Gehorsam als genaues Befolgen des göttlichen Gesetzes. Es ist der ewige Vater, der Seine eigene Idee für fortdauernd erklärt, fortdauernd in treuer Liebe, in Ehrlichkeit, in Ausdrucksfähigkeit, in Heiligkeit, und mit der Fähigkeit ausgestattet, Vollkommenheit auszudrücken.

Diese Wahrheiten gehen auf über dem menschlichen Bewußtsein wie die Morgendämmerung über der Nacht. Ebenso wie das Licht Licht ausstrahlt, so entfaltet die Wahrseit, ungeachtet der Dunkelheit der sterblichen Unwissenheit, die göttliche Wirklichkeit. Durch die Wissenschaft wird das, was ewiglich wahr gewesen ist, der umnachteten Menschheit klar. Diese unwiderstehliche Macht des Guten wird fortfahren, die Wolken des Irrtums zu verscheuchen, bis Gott allgemein als das Alles-in-allem verstanden wird, und alles in der göttlichen Idee mit Einbeschlossene als in Ihm beruhend.

Es ist Gottes Erkenntnis Seiner Selbst, Erklärung Seiner Selbst, Deutung Seiner Selbst, Ausdruck Seiner Selbst, was das menschliche Bewußtsein erleuchtet und den geistigen Sinn zu einer vollen Offenbarung des Menschen und dessen unendlicher Fähigkeit, seinen Schöpfer widerzuspiegeln, belebt. In dem Maße, wie diese Vergeistigung des Bewußtseins fortfährt, nähern die menschlichen Fähigkeiten sich den göttlichen, denn die Gesundheit tritt in die Erscheinung, die Intelligenz nimmt zu, den wachsenden Anforderungen entsprechend, Liebe und Güte werden weltumspannend, und die Treue der Wirklichkeit gegenüber wird immer tiefer.

Diese Auslösung der menschlichen Fähigkeit, Gott auszudrücken, wird mit dem Preis des Gehorsams gegen Gottes Gesetz geistiger Vollkommenheit bezahlt. Kein anderes Ding auf Erden oder im Himmel wird des Menschen Kräfte und Fähigkeiten, des Gemüts Individualisierung des unendlichen Guten, ans Licht bringen.

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