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Stern und Zepter

Aus der Dezember 1949-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Der biblische Bericht über die Geburt Christi Jesu ist voll auserlesener Schönheit. Die stille Nacht, der strahlende Stern, der Gesang der Engel, die wachsamen Hirten und die Weisen, die dem Jesukinde aus fernem Lande ihre Gaben bringen, — sie alle stellen lebendige Bilder dar, die den Christen teuer sind. Doch selbst die sinnbildliche Bedeutsamkeit dieser Szene ist nicht zu vergleichen mit der tiefen geistigen Bedeutung dieses Ereignisses, die all diese Schönheit nur widerspiegelt: Das Erscheinen der Christuswahrheit auf dem Schauplatz der menschlichen Existenz, mit ihrer holden Verheißung von Licht und Freude und Freiheit für die Menschheit unter der Herrschaft der Liebe.

Mary Baker Eddy, welche die Christliche Wissenschaft entdeckte, spricht in ihrem Werk „Vermischte Schriften“ (Miscellaneous Writings) von dem volleren Erscheinen des Christus, das die Christliche Wissenschaft der Menschheit bringt — mit ihren göttlichen Segnungen. Und so sagt sie (S. 320): „Der Stern, der so freundlich auf die Krippe unsres Herrn herabschaute, verleiht auch dieser Stunde sein strahlendes Licht: das Licht der Wahrheit, das da kommt, den Menschen zu ermutigen, zu leiten und zu segnen, der sich nach der neugeborenen Idee der göttlichen Vollkommenheit sehnt, die über der menschlichen Unvollkommenheit aufdämmert, — um des Menschen Furcht zu beschwichtigen, seine Lasten zu tragen, und ihn zur Wahrheit und Liebe zu führen und der holden Geborgenheit vor Sünde, Krankheit und Tod, die diese ihm bringen.“

Der Stern als biblisches Sinnbild des Christus oder Messias erschien zuerst in Bileams Prophezeiung (4. Mose 24:17): „Es wird ein Stern aus Jakob aufgehen und ein Zepter aus Israel aufkommen.“ Die Worte Bileams, der den Israeliten nicht fluchen konnte, sondern prophezeite, daß keine Zauberei oder Beschwörung ihnen etwas anhaben könnte, bedeuten das allmähliche Aufhören des sterblichen Daseinsbegriffes angesichts der Autorität des geistigen Sinnes, der des Menschen wahre Individualität als geistige und nicht materielle Widerspiegelung Gottes offenbart. Sie verheißen das Verschwinden des Materialismus vor der universellen Wahrheit von des Menschen ewiger Verbundenheit mit seinem göttlichen Vater.

Die Christliche Wissenschaft definiert „Sohn“ als: „Der Sohn Gottes, der Messias oder Christus“ („Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ von Mary Baker Eddy, S. 594) und weist hin auf die Universalität und Zeitlosigkeit des Christus, die in der Erfahrung der Patriarchen und Propheten zum Ausdruck kam, die schon damals einen Schimmer von dessen ewiger Gegenwart und göttlicher Reinheit erhaschten. Die Christliche Wissenschaft offenbart den Christus als die wahre Idee Gottes und enthüllt den wirklichen Menschen als das sündlose Ebenbild des Vaters. In der Christlichen Wissenschaft schwingt die Christus-wahrheit den Herrscherstab über den zeitlichen Daseinsbegriff, den die körperlichen Sinne darstellen, und bringt der Menschheit Gesundheit und Heilung.

Der Christus und seine Herrschaft über den Materialismus — der Stern und das Zepter der alten Prophezeiung — werden gewißlich immer mehr vereinigt sein in dem Maße, wie des Menschen geistige Vollkommenheit als Idee Gottes in die Erscheinung tritt. Sie stehen den Menschen auch heute schon zur Verfügung durch das Heilungswerk der Christlichen Wissenschaft, das Gottes Willen offenbart — Gerechtigkeit und Frieden für alle. Der Stern der Christlichen Wissenschaft, der über einem Zeitalter aufgeht, in dem der verheerende Materialismus behauptet, gar viel Zerstörung angerichtet zu haben, weckt die Menschen auf aus dem Traumzustand der Beschränkung und Verwüstung, den die materiellen Sinne geschaffen haben, und beweist die Gegenwart des unzerstörbaren geistigen Weltalls wahrer Begriffe.

Die persönlichen Segnungen, welche die Menschheit aus der Demonstration der Christlichen Wissenschaft schöpft, sind unzählbar, denn die Berührung der Christuswahrheit bringt den Menschen einen verbesserten Bewußtseinszustand. Doch ihr wahres Ziel ist, Gott und Seine geistige Schöpfung voll und endgültig zu offenbaren und so die zeitlichen Täuschungen und Selbsttäuschungen der Materie und des materiellen Bewußtseins, das sündigt und leidet und der Vernichtung verfallen ist, zu verscheuchen. Die Christliche Wissenschaft bringt die göttliche Ordnung des Seins ans Licht, — den einen Vater-Mutter Gott, der in zärtlicher Liebe für alle die Seinen sorgt; eine Familie geistiger Ideen, die in einer großen Einheit des Friedens und der Bruderschaft verbunden sind; e i n Heim, das der Himmel ist, — das immer gegenwärtige Bewußtsein der göttlichen Wirklichkeit; e i n herrschendes Gesetz der Liebe und Gerechtigkeit, das alle barmherzig und unparteiisch regiert. Das ist der Stern des wahren Seins, der mit dem Herrscherstab der unendlichen Liebe heilt.

Vor dem heilenden Licht der ewigen Gegenwart des Christus müssen alle Systeme des materialistischen Denkens niederfallen und verschwinden. Naturwissenschaft, Theologie und Medizin — die drei Weisen dieses Zeitalters — werden gewißlich der neuerschienenen Wahrheit, die sich in der Christlichen Wissenschaft dartut, huldigen. Die Theorien der Physik und der Naturwissenschaften verschwinden vor den Lehren unsrer Führerin, daß die Materie physische Kraft ist, und das physische Kraft sterbliches Denken ist, das in Gegenwart des Geistes oder göttlichen Gemüts verschwindet. Die scholastische Theologie gibt allmählich ihre falschen Glaubensbekenntnisse auf, um den großen, wissenschaftlichen Wahrheiten des Seins — dem vollkommenen Gott und dem vollkommenen Menschen — Raum zu machen. Sie huldigt der Demonstration des Guten als dem Ausdruck — nicht etwa persönlicher Tugend — sondern des einen unendlichen Gemüts, das von jedem Einzelwesen in seinem wahren Sein verkörpert wird. Auch kann sie nicht der Erklärung der Christlichen Wissenschaft widerstehen, daß die Sünder nicht etwa die Sünde schaffen, sondern daß das eine Böse oder die Sünde, welche die Sünder schafft, eine Täuschung ist, die durch das Verständnis von dem Nichts des Bösen zerstört werden kann. Materielle Heilmethoden schwinden dahin vor der Tatsache, daß die Krankheit mental ist, und daß sie in Gegenwart der demonstrierten individuellen Reinheit eines jeden Gotteskindes verschwindet.

Mrs. Eddy sagt in ihrem Werk „Vermischte Schriften“ (Miscellaneous Writings, S. 320): „Der Stern von Bethlehem ist der Stern von Boston — hoch im Zenith des Reiches der Wahrheit — der auf die lange Nacht der menschlichen Annahmen herabschaut, um die Dunkelheit zu durchdringen und sich mit dem Morgengrauen zu verschmelzen.“ Diejenigen, die erwachen, um die geistige Wirklichkeit über dem Horizont der heutigen Zeit aufdämmern zu sehen, können das unwiderstehliche Aufgehen der Kräfte des Guten miterleben, die auf immer die Allheit Gottes und die Vollkommenheit Seiner Schöpfung beweisen. Freudig schwingen sie das Zepter, den Herrscherstab, der mächtiglich die falschen Theorien eines Lebens in der Materie verscheucht und des Menschen wahre Existenz in der göttlichen Wissenschaft demonstriert.

Im Licht der heilenden Kraft der Christlichen Wissenschaft, bekommt die Offenbarung des Johannes in seiner Prophezeiung von Stern und Zepter als verbunden, eine neue Bedeutung. Er schreibt (Offenb. 2:26–28): „Wer da überwindet und hält meine Werke bis ans Ende, dem will ich Macht geben über die Heiden, und er soll sie weiden mit einem eisernen Stabe; ... und ich will ihm geben den Morgenstern.“

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