Skip to main content Skip to search Skip to header Skip to footer

Was verkündet der Christus?

[Besonders für die Jugend]

Aus der Dezember 1949-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die erste Weihnacht hatte gar nichts Weltliches an sich. Die Hirten, die bei Nacht ihre Herden hüteten, hatten eine solch klare geistige Wahrnehmung, daß sie die Klarheit Gottes, die um sie leuchtete, gewahr wurden; ihr Denken war so friedlich, daß sie die Engelsbotschaft hörten: „Fürchtet euch nicht! siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird“, und daß sie dann die Menge der himmlischen Heerscharen sagen hörten: „Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen!“ Durch ihre Geistigkeit, ihr Erkennen geistiger Werte konnten sie diese erste Weihnacht feiern; denn Lukas sagt uns: „Da die Engel von ihnen gen Himmel fuhren, sprachen die Hirten untereinander: Laßt uns nun gehen gen Bethlehem und die Geschichte sehen, die da geschehen ist, die uns der Herr kundgetan hat“ (Luk. 2, 10. 14. 15).

Die Hirten brachten dem Kind keine materiellen Gaben. Aber ihre Ehrerbietung, ihr Glaube an seine Bestimmung, ihr Erschauen der allumfassenden, erlösenden Art des Christus waren vielleicht die größten Gaben; sie veranlaßten sie, die Kunde zu verbreiten, daß ihnen an jenem Tage „in der Stadt Davids der Heiland, welcher ist Christus, der Herr“, geboren wurde. Ihre Gabe gab der geistiggesinnten Maria zu denken.

Wir mögen versucht sein zu denken, die Welt sei heute vom Geist jener ersten Weihnacht weiter entfernt denn je. Ist es aber der Fall? Werden wir uns an diesem Tage nicht schmerzlich bewußt, wie vernunftwidrig Streit jeder Art ist? Wird unser Empfinden nicht vom Handelsgeist und Weltsinn verletzt? Und gehen wir anderseits nicht auf den Geist des Wohlwollens und der Freude ein, von der die Weihnachtszeit allgemein durchdrungen ist, und sehen wir nicht andere darauf eingehen? Wenn wir alle diese Fragen bejahen können, liefern wir uns selber den Beweis, daß Christi Jesu eigene Voraussage in Erfüllung geht (Matth. 24, 35): „Himmel und Erde werden vergehen; aber meine Worte werden nicht vergehen.“ Er konnte diese erstaunliche Behauptung aufstellen und die wunderbar tröstlichen Worte äußern (Matth. 28, 20): „Siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende“, weil er wußte, daß der Christus, die Göttlichkeit, die er ausdrückte, die wahre geistige Idee ist, die immer gegenwärtig ist, die Menschen durch die Enthüllung ihrer Unsterblichkeit zu erlösen.

Kein Wunder, daß Johannes, der geliebte Jünger des Meisters, betreffs Jesu Leben schrieb: „Das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns.“ Und offenbar sah er auch die erlösende Bestimmung des Christus; denn er sagte: „Wie viele ihn aber aufnahmen, denen gab er Macht, Gottes Kinder zu werden“ (Joh. 1, 12. 14). „So kommt es“, schreibt Mary Baker Eddy in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ (S. 332, 333), „daß Christus die Übereinstimmung oder das geistige Übereinkommen veranschaulicht zwischen Gott und dem Menschen als Seinem Bilde.“

Der Umstand, daß der Mensch Gottes Kind und von Gott untrennbar ist, verleiht dem Ausdruck „fürchte dich nicht“ seine Bedeutung. Jesus gebrauchte ihn während seines ganzen Wirkens mit großer Macht, denn er erbrachte den Beweis, daß der Mensch nicht der Sünde, der Krankheit und dem Tode unterworfen ist, sondern in der Gegenwart Gottes, des unendlichen Guten, weilt.

Mrs. Eddys Weihnachtsbotschaft zu Beginn dieses Jahrhunderts enthält einen Satz, der einer Christlichen Wissenschafterin Frieden und Freude brachte, sooft sie ihn las oder darüber nachdachte. Er lautet (The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany, S. 257): „Der Christus spricht für sich selber und für seine Mutter, den himmlischen Ursprung und das himmlische Ziel Christi.“ Wenn wir lauschen, wie der Christus für sich selber und für seinen Ursprung, die göttliche, allumfassende Mutter, die Liebe, spricht, löst dies liebreich und mit heilender Freude alle Enttäuschung, Furcht, Reibung und Schmerzen auf. Wir hören den Christus sprechen, sooft wir einen Beweis des Guten, einen Beweis der Gerechtigkeit, der Intelligenz oder der Liebe zu Gott sehen. Der Christus, die wahre Idee, sagt uns, daß alles Gute, und nur das Gute zu Gott und daher zum Menschen gehört; und wir lernen Christus besser verstehen, wenn wir jeden Augenschein der heiligen Gegenwart Gottes in Ehren halten, und jedes Anzeichen der Rechtschaffenheit des Menschen in unserem Bewußtsein zu verherrlichen suchen. Dies sind einfache Anfänge in unserem Denken. So einfach, wie die Geburt im Stalle.

Als die Weihnachtsfeiertage einmal heranrückten, war eine Christliche Wissenschafterin bestürzt, als sie erkannte, daß es nicht ehrlich wäre, wenn sie allen Geschenke oder ein Zeichen des Gedenkens gäbe, die dies vielleicht von ihr erwarteten. Ihre Angehörigen brachten sowieso große Opfer, damit sie ihre Ausbildung fortsetzen konnte. Als sie sich an Gott wandte, hörte sie die Engelsbotschaft: „Fürchte dich nicht!“ Als sie lauschte, fand sie, daß sie schon ein Geschenk gegeben hatte, indem sie eine neue Ansicht von Ehrlichkeit anerkannt und vertreten hatte. Es entfaltete sich ihr schnell, daß sie noch andere Geschenke geben konnte, die befriedigen würden. Sie konnte Anerkennung und Rücksichtnahme erzeigen, sie konnte sich beständig bemühen, die Menschen, mit denen sie zusammen war, zu sehen, wie sie wirklich waren — frei von Bürden, ungehemmt, freudig usw.; sie konnte sehen, daß sie geliebt wurden und ihnen nichts mangelte. Als sie einige Wochen später für die Feiertage nach Hause fuhr, hatte sie kein Gefühl des Mangels, kein Gefühl, daß sie nichts habe geben können. Und ehe sie zurückkehrte, um ihre Schulung fortzusetzen, erhielt sie Briefe, aus denen ersichtlich war, daß diejenigen, die sie zu beschenken gewünscht hatte, die Geschenke, die sie gab, erhalten hatten.

Wenn wir die geistige Bedeutung des Gebens zu Weihnachten erkennen, sind unsere Geschenke, was sie auch seien, wo sie auch gegeben werden, ein Hinweis auf etwas Größeres als das Geschenk — ein Hinweis auf die Liebe, die alle menschlichen Bedürfnisse befriedigt. Wir können mit Recht hoffen, daß diese kleinen Erfahrungen, die wir alle haben, mit der Zeit in größerem Maße heilend wirken werden, wenn wir Furcht beharrlich ausschließen auf der Grundlage, daß Gott und Seine vollkommene Schöpfung gegenwärtig sind; wenn wir Geistigkeit schätzen und den Christus, der immer zu retten und Kraft zu geben bereit ist, willkommen heißen.

Wenn wir lauschen, um den Christus „für sich selber und für seine Mutter“ sprechen zu hören, werden wir immer freudiger erkennen, daß der Mensch das vollkommene Ebenbild seines Vater-Mutter-Gottes, der Liebe, ist, und den Frieden genießen, den Gottes Regierung verbürgt.

Wenn Sie mehr Inhalte wie diese erforschen möchten, können Sie sich für wöchentliche Herold-Nachrichten anmelden. Sie erhalten Artikel, Audioaufnahmen und Ankündigungen direkt per WhatsApp oder E-Mail. 

Anmelden

Mehr aus dieser Ausgabe / Dezember 1949

  

Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

Nähere Informationen über den Herold und seine Mission.