Skip to main content Skip to search Skip to header Skip to footer

Unsere Beziehung zur Mittwochversammlung

Aus der März 1949-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Eine kleine Gruppe ernster Christlicher Wissenschafter in einer Vorstadt hatte in der Kirchenorganisation den Fortschritt gemacht, statt einer Zeugnisversammlung im Monat jeden Mittwochabend eine Versammlung zu halten. Ein junges Mitglied der Gruppe befragte einen erfahrenen Arbeiter in einem andern Teil des Feldes über diesen wichtigen Schritt und erhielt zur Antwort, daß sie dazu beitragen sollte, die Versammlungen so lehrreich wie möglich zu machen.

Beim Nachdenken über diesen Rat begann die junge Arbeiterin die freudige Verantwortung des einzelnen Christlichen Wissenschafters hinsichtlich der Mittwochversammlung einigermaßen zu erkennen. Es wurde ihr klar, daß der rege Verlauf und die Wirksamkeit der Zeugnisversammlung in großem Maße von der Unmittelbarkeit und Aufrichtigkeit abhängen, die aus den Zeugnissen der in der Christlichen Wissenschaft Geheilten spricht.

Weiteres Nachdenken enthüllte, daß der Sonntagsgottesdienst, der die Lehre der Christlichen Wissenschaft vermittelt, zur Ergänzung der Mittwochversammlung bedarf, die den tatsächlichen Beweis der Wirksamkeit ihrer heilenden Lehre bietet. Die Wissenschafterin erkannte, daß der Wunsch, den Mary Baker Eddy im Kirchenhandbuch (Art. XXX, Abschn. 7) ausgesprochen hat: „Mein Rat ist, daß jedes Mitglied dieser Kirche danach streben soll, durch seine Praxis zu demonstrieren, daß die Christliche Wissenschaft die Kranken rasch und völlig heilt, und dadurch zu beweisen, daß diese Wissenschaft dem Wert, den wir ihr beimessen, vollständig entspricht“, bedeuten könnte, daß der Wissenschafter von der Gelegenheit, die die Mittwochversammlung bietet, Gebrauch machen und seinen Mitmenschen die von ihm erbrachten Beweise, daß die Christliche Wissenschaft heilt, mitteilen sollte. Er muß, wie Paulus sagt (1. Tim. 6, 18), „behilflich sein“.

Für diese Wissenschafterin und für alle in jener Gruppe treuer Arbeiter entfaltete sich viel Gutes, als sie jede Woche ihre Segnungen erzählten und der Gemeinde die erlebten Heilungen mitteilten. Eine Wissenschafterin fand, daß nicht nur die von andern abgegebenen Zeugnisse sie bereicherten, sondern daß sie außerdem durch die Zeugnisse, die sie selber gab, frei wurde von einer Befangenheit und Unfähigkeit, öffentlich zu sprechen, von der sie während ihrer ganzen Schul- und Hochschulzeit nicht losgekommen war. Schüchternheit verschwand vor der befreienden Macht der Dankbarkeit und dem selbstlosen Verlangen, andere an ihren Segnungen Anteil nehmen zu lassen. Andere Arbeiter fanden ebenfalls freudige Befreiung dadurch, daß sie jede Woche den Geist des Gebens ausdrücken mußten. Es ist kaum verwunderlich, daß auf dieser Grundlage liebevollen Gebens eine blühende Zweigkirche herangewachsen ist.

In unserer Kirche hemmt keine Weihe oder Erhöhung menschlicher Personen die Entfaltung der Geistigkeit, die allein die Mitglieder berechtigt, ein Amt zu haben und sich an der Kirchenarbeit zu beteiligen. Von allen, die sich dieser Kirche anschließen, wird erwartet, daß sie „lebendige Steine“ sind. Jeder hat seinen besonderen Platz auszufüllen, seine Arbeit zu tun.

Niemand kann für einen andern den Dank für die durch die Christliche Wissenschaft empfangenen unschätzbaren Segnungen ausdrücken. Niemand kann als Stellvertreter für andere Mitglieder Zeugnis ablegen und die Dankbarkeit zu äußern suchen, die diejenigen, die durch die Christliche Wissenschaft gesegnet wurden, selber äußern sollten. Man sollte nicht zulassen, daß ein Furcht- oder Unzulänglichkeitsgefühl die von Herzen kommende Lobpreisung und Freude erstickt und uns einredet, daß stille Dankbarkeit genüge, und daß andere, die fähiger seien als wir, Zeugnisse geben werden. Und wir dürfen uns vor allen Dingen nicht in Gleichgültigkeit einlullen lassen durch den täuschenden Einwand des materiellen Sinnes, daß, wenn wir am Sonntag in die Kirche gehen, unser Besuch der Mittwochversammlung und tätige Anteilnahme daran nicht so wichtig sei.

Man versteht die unabsehbare Hilfe der Zeugnisversammlung besser, wenn man sich in die Satzung über das Geben von Zeugnissen in Artikel VIII, Abschnitt 24 im Handbuch Der Mutterkirche von unserer Führerin vertieft. Diese Satzung zeigt, wie mächtig und weitreichend ein wahres Zeugnis ist: „Es ist mehr als ein bloßes Aufzählen von Segnungen, es ersteigt den Gipfel des Lobes und veranschaulicht die Demonstration des Christus, der da ‚heilet alle deine Gebrechen‘ (Psalm 103, 3).“ Ein solches Zeugnis erhebt das Denken dessen, der es gibt und der es hört, über das berichtete Freiwerden von Krankheit, Sünde oder Leid zu „dem Gipfel des Lobes“, wo man sieht, daß Gott, die allumfassende Liebe, sich durch die Christusidee bekundet, die von allen Annahmen des Bösen befreit.

Als die siebzig Jünger voller Freude über ihren Erfolg im Heilen zu dem Meister zurückkehrten, ermahnte er sie (Luk. 10, 20): „Doch darin freuet euch nicht, daß euch die Geister untertan sind. Freuet euch aber, daß eure Namen im Himmel geschrieben sind.“ Durch seine Dankbarkeit erkennt der Zeugnisgeber in einem gewissen Sinne an, daß das Himmelreich in der Tat gegenwärtig ist, und daß der Mensch jetzt im Reich der göttlichen Liebe weilt, wo in dem hellen Licht der Allheit Gottes Sünde, Krankheit und Tod ewig unbekannt sind.

Die unbegrenzte Macht einer solchen Dankbarkeit reicht über die Kirchenmauern und die Grenze der Gemeinde hinaus und berührt empfängliche Herzen in der ganzen Welt. Die herrliche Gelegenheit zu solcher Dankbarkeit ist in der Mittwochversammlung allen geboten, die andere an den Segnungen der Heilung durch die Christliche Wissenschaft gern Anteil nehmen lassen. Dürfen wir diese gesegnete Gelegenheit vernachlässigen?

Wenn Sie mehr Inhalte wie diese erforschen möchten, können Sie sich für wöchentliche Herold-Nachrichten anmelden. Sie erhalten Artikel, Audioaufnahmen und Ankündigungen direkt per WhatsApp oder E-Mail. 

Anmelden

Mehr aus dieser Ausgabe / März 1949

  

Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

Nähere Informationen über den Herold und seine Mission.