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Martha- und Maria-Fragen

Aus der Mai 1949-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Der Evangelist Lukas sagt uns, daß Jesus einmal in einem Dorf, in das er kam, von Martha, der Schwester der Maria und des Lazarus, in ihr Haus aufgenommen wurde. Maria saß zu Jesu Füßen und lauschte seinen Worten, während Martha sich „viel zu schaffen machte, ihm zu dienen“. Nach einer Weile empfand Martha es als ungerecht, daß sie alle Arbeit zu tun hatte und Maria ihr nicht half. Sie wandte sich an den Meister und sagte (Luk. 10, 40): „Herr, fragst du nicht darnach, daß mich meine Schwester läßt allein dienen? Sage ihr doch, daß sie es auch angreife!“

Was war der Unterschied zwischen diesen beiden Frauen? Im allgemeinen gilt Maria als die geistiggesinnte und Martha als die weltlichere Persönlichkeit. Manche betrachten Martha vielleicht als die liebevolle, gewissenhafte Gastgeberin und denken, Maria habe zuerst an sich selbst und ihre eigenen Bedürfnisse gedacht. Aber die Antwort, die Jesus auf Marthas anklagende Frage gab, läßt klar erkennen, daß er ihre verschiedene Stellungnahme in einem andern Licht sah. „Martha, Martha“, sagte er, „du hast viel Sorge und Mühe; eins aber ist not. Maria hat das gute Teil erwählt; das soll nicht von ihr genommen werden.“

Das „gute Teil“, das Maria erwählt hatte, war die Antwort auf der Menschheit Fragen betreffs des Lebens. Jesus war in die Welt gekommen, die geistige Wahrheit zu verkündigen. Dies war geradezu das Wesen seines Seins. Ihn leitete im Leben nicht der Gedanke, bedient zu werden, nur als eine menschliche Person auf der Welt zu sein, sondern auf alle ungelösten Fragen der Menschheit die Antwort zu geben. Mary Baker Eddy schreibt darüber, daß eine endliche Auffassung von Gott nicht befriedigen kann, in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ (S. 258): „Eine sterbliche, körperliche endliche Auffassung von Gott kann die Herrlichkeiten des grenzenlosen, unkörperlichen Lebens und der grenzenlosen, unkörperlichen Liebe nicht umfassen. Daher das ungestillte menschliche Sehnen nach etwas Besserem, Höherem, Heiligerem, als die materielle Annahme von einem physischen Gott und einem physischen Menschen zu bieten vermag.“ Jesus brachte Maria die Erfüllung ihres Sehnens nach tieferer geistiger Erkenntnis, und in seiner großen Liebe, die keine vermeintliche Überlegenheit kannte, beantwortete er auch die Fragen der sich abmühenden, sich selbst bedauernden Menschheit — die Martha-Fragen.

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