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Die ausgestreckten Arme der Liebe

Aus der Juli 1949-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Manche Erwachsene denken vielleicht sehnsüchtig an die Zeit zurück, wo sie in den Armen einer liebenden Mutter Zuflucht und Trost fanden. Es kann ihnen scheinen, als wären jene sorgenfreien Jahre auf immer entschwunden, als ob sie niemand hätten, an den sie sich in Trübsal, bei Enttäuschung oder Leiden wenden können. Aber dies ist nicht der Fall. Die Liebe erwartet mit ausgestreckten Armen jeden von uns, denn die Verheißung der Bibel gilt allen (Jes. 66, 13): „Ich will euch trösten, wie einen seine Mutter tröstet; ja ihr sollt an Jerusalem ergötzt werden.“

Gesegnet ist in der Tat, wer durch die Christliche Wissenschaft verstehen gelernt hat, Gott nicht nur als Vater, sondern auch als Mutter anzusehen. Mary Baker Eddys Lehren enthüllen, daß Gott das immergegenwärtige göttliche Prinzip ist, und daß dieses unwandelbare Prinzip die Liebe ist. Daher braucht man sich nie verlassen fühlen. Man kann wie Abraham sagen (1. Mose 14, 22): „Ich hebe meine Hände auf zu dem Herrn, dem höchsten Gott, der Himmel und Erde geschaffen hat.“

Die Liebe, die unser Vater-Mutter Gott ist, ist unendliche, ewige Weisheit, sie ist unser unfehlbarer Führer. Sie weist zurecht, läutert und hebt höher; sie ist unendlich gütig und heilt und tröstet. Sie ist die Liebe, die Christus Jesus in seinem Leben folgerichtig verwirklichte und bewies.

Im Neuen Testament ist berichtet, daß Jesus die Sünder umwandelte, die Leidtragenden tröstete, die Kranken heilte und Tote auferweckte. Im 12. Kapitel des Evangeliums des Matthäus lesen wir, daß Jesus am Sabbat in eine Schule kam und dort einen Menschen fand, der eine verdorrte Hand hatte. Trotz des unfreundlichen Verhaltens derer, die fragten, ob es auch recht sei, am Sabbat zu heilen, sagte Jesus zu dem Mann: „Strecke deine Hand aus!“ In dem Bericht heißt es (Matth. 12, 13): „Und er streckte sie aus; und sie ward ihm wieder gesund gleichwie die andere.“ Damit wies Jesus das materielle Denken der Pharisäer zurecht, und er bewies auch die Machtlosigkeit des sogenannten materiellen Gesetzes. Da er die göttliche Liebe widerspiegelte, konnte er Gottes vollkommenes Ebenbild sehen, und diese geistige Wahrnehmung brachte Heilung.

Hier mögen manche denken: „Ja, das war Jesu Werk, eines der Wunder, die er vor über neunzehn Jahrhunderten vollbrachte; jene Zeit ist jedoch vorüber.“ Aber sagte Jesus nicht, daß nicht er, sondern sein Vater die Werke tue (Joh. 14, 10)? Da Gott, die Liebe, heute so zugänglich ist wie damals, ist diese Zeit nicht vorüber. Die Christliche Wissenschaft lehrt und beweist, daß die in der Bibel berichteten sogenannten Wunder das natürliche Inerscheinungtreten des Wirkens des Gesetzes der göttlichen Liebe sind; daß dieses Gesetz sich nicht geändert hat, und daß wir in dem Maße, wie dieses Gesetz uns regiert, die heilenden Werke des Meisters wiederholen können.

In „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ schreibt Mrs. Eddy (S. 232): „Wie vor mehr als neunzehnhundert Jahren, so demonstriert in unsrer Zeit das Christentum aufs neue die Kraft des göttlichen Prinzips durch das Heilen der Kranken und den Triumph über den Tod.“ Die Wahrheit dieser Worte wird heute durch die Christliche Wissenschaft in der ganzen Welt bewiesen. Die Macht Gottes, der heilende und erlösende Christus, die Wahrheit, hat ihre Wirkungskraft nicht verloren. Überall, wo sie ehrlich und gewissenhaft angewandt wird, finden Heilungen statt.

Ein Knabe wurde mit einem gelähmten Arm und einer verkrüppelten Hand geboren. Die tiefbetrübte junge Mutter wandte sich rückhaltlos an Gott und bat einen christlich-wissenschaftlichen Ausüber um Hilfe für das Kind. Der Ausüber las der Mutter die Evangelien und das Kapitel über das Gebet in Wissenschaft und Gesundheit vor, und sie begann die Gegenwart und Macht der göttlichen Liebe zu erkennen. An Stelle ihrer Furcht trat Hoffnung, an Stelle ihres Zweifels Gottvertrauen. Sie gab den unerbittlichen Groll, den sie lange Zeit gegen jemand in der Familie empfunden hatte, auf und drückte statt dessen Dankbarkeit und Liebe aus. Als das Bewußtsein der Mutter so geläutert war, konnte sie den Menschen besser als Gottes vollkommenes Ebenbild sehen.

Als sie willens wurde, ihr Denken über das Zeugnis der materiellen Sinne mit ihren falschen Annahmen von Sünde und Verkrüppelung zu erheben, konnte sie sich auch einigermaßen vergegenwärtigen, daß ihr Sohn in Wirklichkeit Gottes Kind und daher in der göttlichen Liebe sicher geborgen und vollkommen war. Nach kurzer Zeit war der Arm des Kindes kräftig und die Hand so normal, daß man nicht sagen konnte, welches die verkrüppelte Hand gewesen war. Später erhielt dieser Knabe Auszeichnungen im Schwimmen und Rudern und diente im Heer seines Vaterlandes.

Ein ernstes Ergründen der Christlichen Wissenschaft wirft neues Licht auf die Verheißungen der Bibel. Es zeigt, daß diese Verheißungen für alle Zeit bestehen. Was für eine Freude es ist, sich in immer zunehmendem Maße zu vergegenwärtigen, daß Gott die unendliche, immergegenwärtige, allmächtige, allumfassende Liebe ist! Mrs. Eddy versichert uns in „Miscellaneous Writings“ (S. 127): „Wenn ein hungriges Herz den göttlichen Vater-Mutter, Gott, um Brot bittet, wird ihm kein Stein gegeben, sondern mehr Gnade, Gehorsam und Liebe zuteil. Wenn dieses Herz demütig und vertrauensvoll ist und die göttliche Liebe aufrichtig bittet, mit dem Brot des Himmels — Gesundheit und Heiligkeit — gespeist zu werden, wird es dahin kommen, wo es fähig ist, die Erhörung seines Verlangens zu empfangen.“

Es steht uns, was unsere Schwierigkeit auch sein mag, frei, uns vertrauensvoll den ausgestreckten Armen der göttlichen Liebe zuzuwenden und ermutigt und geheilt zu werden.

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