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Zur Ehre Gottes

Aus der Juli 1949-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Als Jesus die Nachricht erhielt, daß sein Freund Lazarus krank sei, sagte er (Joh. 11, 4): „Die Krankheit ist nicht zum Tode, sondern zur Ehre Gottes, daß der Sohn Gottes dadurch geehrt werde.“ Ihn bewegte nicht der Gedanke, wie das Beweisen der Macht Gottes ihn als eine menschliche Person erhöhen könnte. Er war vielmehr darauf bedacht, Gott zu ehren, indem er den Menschen bewies, daß der wirkliche Mensch nie stirbt. Die Aufzeichnungen über sein Leben lassen klar erkennen, daß er nie der Versuchung nachgab, in Erwägung zu ziehen, was von einem menschlichen Gesichtspunkt aus am vorteilhaftesten für ihn wäre. „Ich suche nicht meine Ehre“, sagte er einfach (Joh. 8, 50). Sein Leben war der Verherrlichung Gottes gewidmet.

Ebensowenig verlor Mary Baker Eddy durch die Annahme eines menschlichen Selbst ihr großes Ziel aus den Augen, Gott dadurch zu ehren, daß sie den Sterblichen Seine Gegenwart, Macht und Güte zeigte, damit sie von den Wirkungen ihrer eigenen begrenzten Begriffe von Ihm frei werden können. Im weiteren Verlaufe der Gründung der christlich-wissenschaftlichen Bewegung sah unsere Führerin, welche Gefahr für die Sache durch Verehrung der menschlichen Persönlichkeit an sie und ihre Nachfolger herantreten würde. Schließlich zog sie sich ganz von der Öffentlichkeit zurück, um diese Neigung zu abgöttischer Verehrung zu entmutigen, und das noch zu vollbringende große Werk mit möglichst wenig Unterbrechungen auszuführen. Wie klar sie doch die Wahrheit verstand, die sie in „Miscellaneous Writings“ (S. 282) äußert: „Vergeßt nicht, daß es Persönlichkeit und der Sinn von Persönlichkeit in Gott oder im Menschen ist, was den Menschen beschränkt“!

Die anmaßenden Bemühungen von Menschen, ihre eigenen selbstsüchtigen Ziele zu fördern, mögen zwar zuweilen anscheinend dazu führen, daß sie in der Welt Beachtung finden; aber man erkennt bei einem weiteren Ergründen der Christlichen Wissenschaft, daß man erst dann weiß, was das Leben wirklich ist, wenn man sich über die Annahme eines von Gott getrennten Selbst zu erheben beginnt und nicht sich selber, sondern Gott zu ehren sucht. Hätte Jesus, wenn er geglaubt hätte, daß er etwas aus sich selber tun könne, wenn er mehr nach dem Beifall der Welt als danach getrachtet hätte, seinen Vater zu ehren, Lazarus aus dem Grab hervorrufen und seine anderen großen Werke vollbringen können? Und wären seine Lehren heute noch bekannt und für uns von Wert, wenn sein ganzes Streben nur darauf gerichtet gewesen wäre, die menschliche Persönlichkeit zu verherrlichen? Wie dankbar wir sein können, daß der Meister klar sah, daß er nichts aus sich selber tun konnte und bewies, daß man wahre Ehre in selbstlosem Widerspiegeln findet.

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