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Nur eine Welt

Aus der August 1949-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


„Die vermeintliche Welt in uns trennt uns von der geistigen Welt, die von der Materie getrennt ist und uns miteinander verbindet.“ Diese aufklärende Darlegung von Mary Baker Eddy auf Seite 167 ihres Werks „The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany“, ist für das Menschengeschlecht und besonders für diejenigen, die eine bessere Welt ersehnen, von großer Bedeutung. Das Zugeben der Annahme einer materiellen Welt mit ihren Übelständen, ihren Kämpfen und Schwierigkeiten bildet „die vermeintliche Welt in uns“. Die Sterblichen halten die materielle Welt für wirklich, und diese irrige Annahme verbirgt ihrem Blick das wahre, wesenhafte, geistige, von Gott erschaffene Weltall, in dem Er alle Seine Kinder in einer harmonischen, allumfassenden Familie erhält.

Um eine bessere Welt zu erlangen, müssen wir die Materie und den Materialismus als Grundlage des Denkens und Lebens aufgeben und uns die geistigen Wahrheiten der Christlichen Wissenschaft zu eigen machen, die die Allheit des Geistes enthüllen, woraus folgt, daß die Materie nichts ist. Die Beschränkungen durch den materiellen Sinn, die zu hindern suchen, daß die Menschen Fortschritt machen und aus dem Mißklang herauskommen, werden vernichtet durch das geistige Verständnis, das die eine von dem Gemüt erschaffene geistige Welt mit ihrer ganzen wunderbaren Herrlichkeit und ihren für den Genuß der Menschen bestimmten himmlischen Schätzen enthüllt.

Paulus muß die ideale Welt gekannt haben, denn er sagte (Apg. 17, 24): „Gott, der die Welt gemacht hat und alles, was darinnen ist, er, der ein Herr ist Himmels und der Erde, wohnt nicht in Tempeln mit Händen gemacht.“ Das hier gebrauchte Wort „Welt“ ist eine Übersetzung des griechischen Worts kosmos, das Weltall bedeutet, und bezieht sich auf das Weltall des Geistes. In diesem Sinne gebraucht Mrs. Eddy den Ausdruck „geistige Welt“.

Das Gemüt, der Geist, erschuf sein Weltall einschließlich des Menschen rein geistig, und da Gott allmächtig, allgegenwärtig und allwissend ist, gibt es keine andere Schöpfung. In dem reinen Bereich des Weltalls der Liebe ist kein Mißklang oder Irrtum irgend welcher Art vorhanden. Sünde, Krankheit und Tod gehören also nicht zu dem unbegrenzten Wirken des Geistes, das nicht die materiellen, sondern die geistigen Sinne wahrnehmen. Wenn die Sterblichen frei werden wollen von den Annahmen der unwahren materiellen Welt, die Christus Jesus so treffend beschrieb (Matth. 12, 25) als ein „Reich, mit sich selbst uneins“, das „nicht bestehen kann“; wenn sie die ideale oder geistige Welt erlangen wollen, müssen sie die in den Lehren der Christlichen Wissenschaft so klar dargelegten Tatsachen des Seins verstehen und beweisen.

Die Uneinigkeit, von der der Meister spricht, scheint gegenwärtig scharf hervorzutreten, da der menschliche Verstand die Menschheit in zwei sich feindlich gegenüberstehende Welten teilt. Die Christliche Wissenschaft lehrt, daß es nur eine harmonische Welt — die Welt des Geistes — gibt, und daß Einheit, Allheit und Unteilbarkeit der Maßstab der einzigartigen Schöpfung des Gemüts sind. Keine Einwendung des sterblichen Gemüts kann diese göttlichen Tatsachen ändern oder das geistige Weltall in wetteifernde Teile spalten. Es gibt nichts außer der Seele und ihrem grenzenlosen, freudigen Reich einschließlich des Menschen. Geistige Weisheit, Macht und Intelligenz regieren und erhalten den Menschen und das Weltall. Die Unendlichkeit der Welt der Wahrheit ist von Vollkommenheit, Schönheit, Ordnung und Ebenmaß durchdrungen.

Menschliche Regierungen suchen Ordnung in die Welt zu bringen und haben in gewissen Fällen darin einigermaßen Erfolg. Aber sie haben bis jetzt die schwierigen Aufgaben unserer Zeit wie Rassenunterschiede, widerstreitende Ansichten der Völker, politische, wirtschaftliche oder soziale Beständigkeit nicht gelöst, weil ihre Staatskunst in der Hauptsache auf materiellen Voraussetzungen beruht.

Aus den Verworrenheiten des sterblichen Gemüts führt nichts anderes heraus als das geistige Verständnis, daß die Liebe jetzt und immerdar nur einen Begriff vom Menschen kennt. Die allumfassende Familie des einen Vaters kennt keine Volkszugehörigkeit. Die göttliche Anordnung gerät nie in Unordnung, sondern wirkt immer unfehlbar ineinander und ist in Übereinstimmung mit den Gesetzen der göttlichen Weisheit erfolgreich. In Gottes geistiger Welt, der einzigen Welt, bestehen keine politischen Spaltungen, weil diese Welt von der unsterblichen Oberhoheit des göttlichen Prinzips regiert ist.

Alle Ideen Gottes haben ihr Dasein im Reich des unendlichen Gemüts; sie sind geistig ausgestattete, liebevolle, glückliche Bürger in dem unermeßlichen geistigen Reich der Wahrheit; sie genießen ununterbrochene Sicherheit und haben vollständige Handlungsfreiheit unter Gott. Dies ist das Himmelreich, das, wie der Meister sagte, nahe herbeigekommen — hier gegenwärtig — ist.

Auf Seite 82 in „Miscellaneous Writings“ erklärt Mrs. Eddy: „Der Mensch ist der Sprößling und die Idee des Allerhöchsten, dessen Gesetz vollkommen und unendlich ist. Diesem Gesetz gehorsam entfaltet der Mensch ewig die endlose Glückseligkeit des Seins; denn er ist das Bild und Gleichnis des unendlichen Lebens, der unendlichen Wahrheit und Liebe.“ Was für ein herrliches Los für den Menschen, der ununterbrochen im Einklang mit den Geboten des Allerhöchsten handelt, „ewig die endlose Glückseligkeit des Seins entgaltet“ und in unendlicher Reihenfolge beständig Segnungen erlebt!

Was für eine Tätigkeit dem Menschen als dem Kind Gottes oder der Idee des unendlichen Lebens, der unendlichen Wahrheit und Liebe, zukommt! Die Christliche Wissenschaft zeigt, daß dieser Mensch der wirkliche Mensch ist, der den falschen, sterblichen Begriff, daß der Mensch krank sei, sündige oder sterbe, verdrängt. Das sogenannte fleischliche Gemüt ist ganz unfähig, eine bessere Welt zu gestalten oder den Menschen ein Heilmittel zu bieten, weil es die Ursache aller entzweienden Annahmen des Fleisches ist.

In der göttlichen Wissenschaft ist der Mensch in seinem wahren Selbst ein Bürger im Reich des einen Vater-Mutter Gottes, der alle Seine Ideen in Seiner vollkommenen, einigen, allumfassenden Familie erhält. Freiheit, Unerschrockenheit, makellose Wesenseinheit und Individualität sind ewig das Geburtsrecht des von Gott erschaffenen Menschen.

Um das Ziel, die eine harmonische Welt, zu erreichen, müssen die Menschen ihre irrigen, selbstzerstörenden materiellen Ansichten und Lehren aufgeben und die Wahrheit des Seins zugeben; denn nur dadurch gelangen sie zu Gesundheit, Eintracht und Wohlstand. Man muß sehen, daß das vollkommene Gemüt der Urheber des Weltalls, der allerhabene Herrscher der allgegenwärtigen geistigen Welt einschließlich des Menschen ist. Das freudige Aufgeben materieller Annahmen zugunsten geistiger Tatsachen befreit von der menschlichen Knechtschaft, die durch Mißverständnisse, Mißtrauen, Engherzigkeit, Haß und ähnliche Irrtümer entstanden ist. Die Menschen werden höhere Regierungsformen und eine verbesserte Lebenshaltung bekommen, wenn sie auf den Erlösungsplan des Geistes, Gottes, eingehen — das Selbst aufgeben und die göttliche Liebe ausdrücken.

Wir werden in dem Grade mutig und schneller der Verwirklichung der einen Welt des Geistes entgegengehen, wie wir Mrs. Eddys tiefgründige Worte verstehen (Miscellaneous Writings, S. 217): „Wahrer Idealismus ist eine göttliche Wissenschaft, die in vernunftgemäßer Reihenfolge Natur, Vernunft und Offenbarung verbindet. Eine Wirkung ohne Ursache ist undenkbar; weder die Philosophie noch die Vernunft versucht, sie zu finden; aber jedermann sollte erfassen und verstehen, daß der Geist nichts Geringeres als Geist werden kann; daß Gottes Weltall folglich geistig — jene ideale Welt ist, deren Ursache das selbsterschaffene Prinzip ist, mit dem sein Ideal oder Inerscheinungtreten in Beschaffenheit und Größe übereinstimmen muß.“

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