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Unwandelbar und furchtlos

Aus der August 1949-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


An Tatsachen ist nichts zu ändern. Keine Umstände, Zustände, Wünsche, Überredungskünste noch Gebete können das, was wirklich existiert, auch nur im geringsten beeinflussen. Das erklärt den Trost, den die Menschheit aus der Christlichen Wissenschaft, dem Tröster, schöpft, der die Wahrheit oder Wirklichkeit offenbart. Denn die Wahrheit ist vollkommen gut; und die Wahrheit ist keinem Wandel unterworfen.

Der Mensch ist von Gott, dem göttlichen Gemüt, erdacht worden. Er existiert in dem Wesen dessen, das ihn erdacht hat. Mit anderen Worten, er verkörpert die Eigenschaften oder geistigen Ideen, durch welche das göttliche Gemüt, Gott, sich selbst ausdrückt. Das ist eine unwandelbare und ewige Tatsache. Die Entdeckerin der Christlichen Wissenschaft Mary Baker Eddy hat es nicht nur dargelegt und bewiesen, sondern sie hat sogar die Regeln erklärt, wodurch ein jeder es für sich selber beweisen kann. „Die Wissenschaft des Seins“, sagt sie in ihrem Buch „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ (S. 336), „liefert die Richtschnur für die Vollkommenheit und bringt die Unsterblichkeit ans Licht.“

Diese „Richtschnur für die Vollkommenheit“ nämlich die Tatsache, daß die Eigenschaften, die den Menschen ausmachen, ebenso vollkommen sind wie das göttliche und unendliche Gemüt, von dem sie herstammen, befähigt ein jedes Einzelwesen, das sie anwendet, gebraucht oder erfaßt, sich selbst diesen Regeln der Wirklichkeit gemäß darzustellen, und so gegen alle Angriffe des Bösen gefeit zu sein. Das bedeutet jedoch nicht, daß ein sogenannter Sterblicher über alle Angriffe erhaben ist, sondern daß alles Böse, das in der Sterblichkeit mit inbegriffen ist, von jedem einzelnen in dem Maße überwunden und vernichtet werden kann, wie der Augenschein oder das Bewußtsein von der Gegenwart und Wirksamkeit der vollkommenen geistigen Eingenschaften hergestellt worden ist.

So kann ein jeder, der zum Beispiel von Verleumdung und Haß verfolgt wird, augenblicklich Zuflucht finden in dem Verständnis von dem geistigen Zustand des Menschen, in dem Gott ihn geschaffen hat. Unschuld ist eine der Eigenschaften dieses Menschen, und nichts kann Unschuld in Schuld verwandeln. Wenn diese geistige Unschuld klar im Bewußtsein festgestellt und im täglichen Leben eine Wirklichkeit geworden ist, so kann sie Verleumdung und Haß als ungerecht und unverdient bloßstellen, ungeachtet alles widersprechenden Augenscheins. Demgemäß wird das Gesetz Gottes zutage gefördert, den Beweis der Unschuld erbringend, und die Strafe für die Schuld in einer Weise überwindend, die das menschliche Denken begreifen kann. Ein jeder, der weiß und immer voller beweist, daß er der Mensch Gottes ist, der Mensch, dessen Bewußtsein nicht die Suggestion einer Befähigung zum Unrechttun annehmen kann, wird nicht für Unrechttun zu leiden haben. Es bedarf des geistigen Sinnes, um diese Tatsache zu erkennen, und Gott entfaltet die Offenbarwerdung desselben.

Ebenso kann er, wenn er scheinbar krank ist, den geistigen Sinn benutzen, um das Kranksein als eine Illusion bloßzustellen und die Tatsache der Gesundheit oder Vollkommenheit als eine Eigenschaft seiner wahren geistigen Selbstheit, die eine Widerspiegelung Gottes ist, festzustellen. Da die Gesundheit eine Tatsache ist, ist sie keinem Wandel unterworfen. Sie wird von dem göttlichen Gemüt aufrechterhalten, dessen Eigenschaft sie bildet. Wenn sie in solcher Weise verstanden wird, so wird sie geistig wahrgenommen, und diese geistige Wahrnehmung wirkt wie ein Gesundheit bringendes Gesetz im menschlichen Bewußtsein.

Die Erkenntnis der geistigen Tatsache von allem, was die sogenannten materiellen Sinne erblicken, wirkt, wenn sie mit Bezug auf eine menschliche Notdurft angewandt wird, wie ein Gesetz von der Gegenwart des Guten für denjenigen, der solch eine Erkenntnis in Anwendung bringt. Denn die geistige Tatsache ist die einzige Wirklichkeit, und Wirklichkeit ist fortdauernd und gut. Mrs. Eddy vergewissert uns hierüber in den folgenden Worten (ebd., S. 481): „Die verschiedenen Widersprüche der materiellen Sinne gegen die Wissenschaft des Gemüts ändern die ungesehene Wahrheit nicht, die allezeit unversehrt bleibt.“

Hier mag der Einwand gemacht werden: Weshalb ist es denn nötig, in einem unwandelbaren Weltall zu beten? Die Erwiderung hierauf wäre: Unser Gebet behauptet und betont die geistige Tatsache oder Wirklichkeit wegen der Wirkung, die dies auf dasjenige ausübt, das nicht wirklich ist. Jeder Anschein der Unvollkommenheit, ob dieser sich nun als eine Anklage gegen den Menschen darbietet, oder als einen Zustand, in dem er lebt, hat keine Wirklichkeit, selbst wenn es ihm selbst so scheint, als ob er wirklich wäre. Da er nicht der Wirklichkeit angehört, ist er nicht fortdauernd und unwandelbar. Ja, eigentlich existiert er überhaupt nicht. Da er ein falscher Traum ist, wird er verschwinden, wie Träume verschwinden. Darum beten wir. Denn nur durch Gebet geben die materiellen sogenannten Tatsachen den Anschein auf, Gegenwart oder Existenz zu besitzen, und verschwinden angesichts des Verständnisses der gegenwärtigen Eigenschaften des göttlichen Gemüts.

Das vollkommene Bewußtsein, das in den Eigenschaften des göttlichen Gemüts eingeschlossen ist und den Sohn Gottes darstellt, ist der Christus. Jesus, der vollkommene Mensch, war mit diesem Bewußtsein ausgestattet. Es war sich seiner Wirklichkeit voll bewußt und war daher unzerstörbar. Und es veranschaulichte die Wahrheit, daß der Mensch, das Kind Gottes, immer mit dem Bewußtsein ausgestattet ist, das aus göttlichen Eigenschaften oder geistigen Ideen besteht, und daß er die Fähigkeit und Macht besitzt, sich selbst zu erkennen, und sich selbst als unwandelbar und furchtlos zum Ausdruck zu bringen.

Dies furchtlose und unwandelbare Wesen des Christus, das mit der Macht ausgestattet ist, den unveränderlichen Beweis seiner Gegenwart zu erbringen und zu erhalten, wird immer wieder in der Bibel dargetan. Ein Beispiel hiervon finden wir in den Worten des Engels des Herrn, der in bezug auf das Erscheinen des Christus im menschlichen Bewußtsein der Jungfrau Maria verkündet (Lukas 1:33): „Seines Königreichs wird kein Ende sein.“

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