Jahrhundertelang hatten fromme Juden den Christus in Voraussagen erwartet; daß sie ihn als König, Ratgeber, Wunderbar, Friedefürst u. a. bezeichneten, läßt erkennen, daß sie erwarteten, der Messias werde weltliche Macht oder Herrschaft ausüben. Während Jesus von Nazareth auf Erden lebte und auch nachher, wurden ihm viele Benennungen beigelegt. Diejenigen, die den Nazarener liebten, nannten ihn Meister, Lehrer, Erlöser und Herr — Bezeichnungen, die erkennen lassen, daß er in dem sterblichen Reich, in dem er sein Leben verbrachte, eher diente als darüber herrschte.
Die gebräuchlichste Bezeichnung, die diesem großen Charakter in der Geschichte und im Zusammenhang mit seinen Lehren gegeben wurde, ist jedoch Christus Jesus. Mary Baker Eddy war die Erste, die darauf bestand, daß Christus nicht ein gleichgeltendes Wort für den menschlichen Jesus, sondern seine göttliche Benennung war (siehe Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 333). Jahrhundertelang wurden die beiden Namen abwechslungsweise gebraucht. Daß sie richtig genommen nicht so gebraucht werden können, wird uns klar, wenn wir die geistige Bedeutung von beiden betrachten, die in der Worterklärung des oben erwähnten christlich-wissenschaftlichen Lehrbuchs gegeben ist. Hier (Seite 589) ist Jesus erklärt als „der höchste menschliche, körperliche Begriff von der göttlichen Idee, die den Irrtum rügt und zerstört und die Unsterblichkeit des Menschen ans Licht bringt.“ Und Mrs. Eddy erklärt Christus (S. 583) als „die göttliche Offenbarwerdung Gottes, die zum Fleisch kommt, um den fleischgewordenen Irrtum zu zerstören.“
Selbst einem in dieser Wissenschaft nicht unterwiesenen Gemüt sollte es nicht schwer fallen, zwischen Jesus, einem körperlichen Begriff, und Christus, der göttlichen Kundwerdung Gottes, zu unterscheiden. Der gewissenhafte Christliche Wissenschafter lernt diese Ausdrücke im Denken und Reden genau gebrauchen, und dieses Verständnis klärt viele andernfalls unklare Stellen in der Heiligen Schrift sofort auf.
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